Cipramil

Produktbeschreibung

Cipramil® ist ein Arzneimittel, das den Wirkstoff Citalopram in Form des Citalopram-Hydrobromid beinhaltet. Außerdem sind in diesem Produkt noch weitere Hilfsstoffe verarbeitet. Der Wirkstoff ist der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) Citalopram.
Neben Cipramil® findet sich der Wirkstoff Cipramil® außerdem noch in folgenden Produkten:

  • Citadura
  • Citalich
  • Citalon
  • Citalopram ratiopharm
  • Citalopram Hexal
  • Futuril

Wirkungsweise

Neben Citalopram-Hydrobromid, wie bei Cipramil® kommt der Wirkstoff Citalopram noch in folgenden chemischen Formen vor:

  • Citalopram-Hydrochlorid
  • Citalopram-Fumarat.

Wie alle Medikamente aus der Gruppe der SSRIs (Selective Serotonin Reuptake Inhibitors; Serontonin-Wiederaufnahmehemmer) hemmt Cipramil® die Wiederaufnahme von Serotonin aus dem synaptischen Spalt, Serotonin länger als wirken kann. Dies führt zu einer Besserung der Stimmung und zur Verminderung von Angst.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Die Rolle von Serotonin/Neurotransmittern in einer Depression

Einsatz

Cipramil® wird, ebenso wie andere Verbindungen mit Citalopram, zur medikamentösen Therapie affektiver Störungen verordnet. Dazu wird die Depression, aber auch die bipolare Störung (Auftreten von manischen und depressiven Phasen) gezählt. Cipramil® wirkt hier stimmungsaufhellend. Jedoch tritt diese Wirkung erst nach einigen Wochen regelmäßiger Einnahme auf. Zur Behandlung der Depression werden 20mg bis 60mg täglich eingenommen. Das Medikament muss langsam aufdosiert werden (Dosis langsam steigern), um die Nebenwirkungen zu minimieren.

Außerdem findet es in höheren Dosierungen Anwendung bei Zwangsstörungen und Panikstörungen.

Nebenwirkungen

Zu Beginn der Therapie kommt es häufig zu folgenden Nebenwirkungen:

Diese Nebenwirkungen bessern sich jedoch nach einigen Einnahmetagen und sollten kein Grund für ein vorzeitiges Absetzen sein.

Cipramil® führt zu einer Veränderung der Erregung am Herzen. Es kommt zu einer Verlängerung der sogenannten QT-Zeit. Es muss daher vor Therapiebeginn ein EKG geschrieben werden um die QT-Zeit zu bestimmen. Zudem sollte Cipramil®nicht mit anderen Medikamenten kombiniert werden, die ebenfalls zu einer Verlängerung der QT-Zeit führen.

Auch eine vorübergehende Zunahme der depressiven Symptomatik z.T. mit Suizidgedanken kann unter der antidepressiven Medikation beobachtet werden. Hier sollte eine enge Anbindung an den behandelnden Arzt erfolgen, um rechtzeitig eingreifen zu können.

Eine seltene, jedoch lebensbedrohliche Nebenwirkung ist das sogenannte Serotonin-Syndrom. Hier kommt es durch einen Überschuss an Serotonin und serotoninähnlichen Substanzen zu folgenden Symptomen:

Tritt dies auf, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Die Patienten müssen eng (z.T. auf einer Intensivstation) überwacht werden. Die ursächliche Medikation wird abgesetzt und Medikamente zur Milderung der Symptome gegeben.

Abhängigkeit

Der Wirkstoff Citalopram® selbst macht nicht abhängig. Jedoch kommt es zu einer Gewöhnung des Körpers, sodass abruptes Absetzen zu Kreislaufstörungen (Schwindel, Übelkeit, Herzklopfen, Kopfschmerzen, etc.) führen kann. Soll die Therapie mit Citalopram® beendet werden, empfiehlt sich daher eine langsame, schrittweise Reduktion der Dosis (Ausschleichen).

Anwendung in der Schwangerschaft

Es gibt Hinweise, dass Citalopram, was der Wirkstoff im Produkt Cipramil® ist, ebenso wie andere Medikamente aus der Gruppe der SSRIs die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinflussen kann.
So wurde beobachtet, dass es häufiger zu Frühgeburten und Atemproblemen des Neugeborenen gekommen ist.

Da es jedoch keine Untersuchung zu Cipramil® an Schwangeren gibt, bleibt die Auswirkung des Medikaments auf den Fetus unsicher.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Antidepressivum finden Sie unter:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 29.01.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021