Nebenwirkungen von Prednisolon

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Prednisolon ergeben sich aus den beschriebenen Wirkungen, welche Einfluss auf:

nehmen.

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Unter Prednisolon-Gabe ergeben sich als denkbare Nebenwirkungen auf den Hormonhaushalt die Entstehung eines Cushing-Syndroms mit Vollmondgesicht und Stammfettsucht.
Weiterhin verzeichnet man bei Prednisolon-Therapie unter Umständen Störungen des Natrium- und Kaliumhaushaltes, eine Gewichtszunahme, eine Erhöhung der Blutfette, eine Störung des Sexualhormon-Haushaltes und die Entwicklung eines Diabetes mellitus.
An der Haut können verschiedene Veränderungen durch Prednisolon entstehen:

Die wichtigsten Nebenwirkungen bei Muskeln und Skelett umfassen:

Bezüglich des Nervensystems können unter anderem Depression, Schlafstörungen oder Psychosen auftreten.
Prednisolon Nebenwirkungen am Magen-Darm-Trakt zeigen sich als Geschwüre (Ulcera), Blutungen und Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis).
Das Kreislaufsystem kann unter Prednisolon-Gabe Bluthochdruck, ein erhöhtes Risiko für Arteriosklerose (Arterienverkalkung) sowie für Thrombosen aufweisen.
Das Immunsystem wird von Prednisolon hemmend beeinflusst, so dass latente Infektionen ausbrechen oder entstehende Infekte durch die fehlende Immunreaktion verschleiert werden.
An den Augen treten unter anderem als Prednisolon-Nebenwirkung grauer Star (Katarakt) oder grüner Star (Glaukom) auf.

Wechselwirkungen

Bei Prednisolon ist eine Vielzahl von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu verzeichnen. Resultat ist entweder eine gesteigerte oder aber eine abgeschwächte Wirkung beziehungsweise Nebenwirkung des anderen Pharmakons.
Die Wirksamkeit folgender Medikamente wird durch Prednisolon erhöht:

  • Herzglykoside (durch den bei Prednisolon-Gabe auftretenden Kaliummangel)
  • NSAIDs (mehr gastrointestinale Blutungen), z.B. Diclofenac oder Ibuprofen
  • bestimmte Muskelrelaxantien
  • Atropin (Augeninnendrucksteigerung)
  • Chloroquin
    und
  • Ciclospoprin A(Krampfanfälle)

Erniedrigt wird die Wirksamkeit der folgenden Medikamente:

  • Antidiabetika
  • Praziquantel
  • Somatropin
  • Marcumar

Bei bestimmten Entwässerungsmitteln (Saluretika) und Abführmitteln (Laxantien) tritt in Kombination mit Prednisolon eine erhöhte Ausscheidung von Kalium auf.
Östrogene erhöhen die Wirkung von Prednisolon, Antazida, Rifampicin, Barbiturate und Phenytoin verringern sie.
Die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern resultiert in Veränderungen des Blutbilds.

Kontraindikationen

Prednisolon darf bei Überempfindlichkeit gegen diese Substanz nicht verabreicht werden. Auch bei bestimmten Malabsorptionsstörungen (Lactase-Mangel, hereditäre (erblicher) Galactose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption) ist Prednisolon kontraindiziert.
Erhöhte Vorsicht bei der Verordnung von Prednisolon ist bei einer Reihe von Situationen und Erkrankungen geboten, was sich größtenteils aus den unerwünschten Nebenwirkungen des Medikaments ergibt.
Dazu zählen aktive Infektionen durch Viren (Gürtelrose, Windpocken, Herpes, Poliomyelitis), durch Bakterien oder systemische Pilzinfektion (Mykosen).
Auch 8 Wochen vor beziehungsweise 2 Wochen nach einer Lebendimpfung (zum Beispiel Tetanus) oder bei einer schon mal bestandenen Tuberkulose sollte man Prednisolon zurückhaltend ansetzen, ebenso bei Magen-Darm-Geschwüren (Ulcera), schwer behandelbarem Bluthochdruck, Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder Diabetes mellitus sowie schwerer Osteoporose.
Leidet der Patient zusätzlich an grauem Star (Katarakt) oder an einer psychischen Erkrankung sollte die Gabe von Prednisolon ebenso überdacht werden.
Besteht hingegen eine zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zählende Colitis ulcerosa oder eine Divertikulitis des Darms (entzündete Schleimhautausstülpungen), erhöht sich unter Prednisolon-Verabreichung das Risiko für einen Darmdurchbruch (Perforation).
Als letztes sollte Prednisolon bei einer Schwangerschaft aufgrund eventuell erhöhter Fehlbildungsraten (Spaltbildungen im Kiefer-Gaumen-Bereich) sowie in der Stillzeit nur zurückhaltend eingesetzt werden.

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Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.07.2011 - Letzte Änderung: 22.10.2021