Magenkrämpfe

Synonyme im weiteren Sinne

Magenschmerzen, Bauchschmerzen

Definition

Magenkrämpfe selbst ist Erkrankung, sondern das Ergebnis einer anderen vorliegenden Störung. Unter Magenkrämpfe versteht man einen plötzlich auftretenden Schmerz in der Magengegend, der häufig auch mehrmals kurzzeitig hintereinander auftritt. Zum Teil strahlen die Schmerzen sogar bis in den Rücken oder die Brust aus, klingen dann aber nach einigen Sekunden in der Regel von selbst wieder ab. Manchmal werden die Magenschmerzen dabei noch von anderen Symptomen wie Durchfall, Erbrechen oder Blähungen begleitet.

Symptome

Magenbeschwerden können unterschiedliche Formen annehmen. Die Symptome klassischer Magenkrämpfe sind starke, brennende, sich in ihrer Intensität ändernde, Magenschmerzen (siehe auch: Brennen im Bauch).

In den meisten Fällen treten die Symptome von Magenkrämpfen plötzlich und ohne erkennbaren Grund auf. Manche Patienten beschreiben auch Magenkrämpfe die leicht beginnen und zunehmend an Intensität gewinnen. Ähnlich schnell wie sie beginnen können die Symptome von Magenschmerzen binnen kürzester Zeit vollständig abebben. Während Magenkrämpfe in der Regel bei den meisten Patienten lediglich über einen kurzen Zeitraum auftreten, können die Beschwerden in Einzelfällen jedoch auch mehrere Tage anhalten.

Weitere Symptome die im Zusammenhang mit Magenkrämpfen beobachtet werden sind Übelkeit und Erbrechen. Darüber hinaus leiden viele der Betroffene zur gleichen Zeit unter starkem Aufstoßen und/oder Durchfall. Gerade die Begleitsymptome der Magenkrämpfe können einen wichtigen Hinweis auf die zugrunde liegende Erkrankung liefern. Tritt neben den Magenbeschwerden zusätzlich Fieber auf, so kann meistens von einem viralen Infekt oder dem Vorliegen entzündlicher Prozesse im Bereich des Magen-Darm-Traktes ausgegangen werden. Auch die Symptome Durchfall und Erbrechen sprechen für das Vorliegen eines Infektes.

Ein weiteres wichtiges Symptom der Magenkrämpfe, welches auf die mögliche Ursache hinweisen kann, ist die genaue Lokalisation der Beschwerden. Die meisten Menschen ordnen Magenkrämpfe dem Oberbauch links bis mittig des Magens zu. Magenkrämpfe können jedoch auch etwas tiefer empfunden werden oder eine Ausstrahlung in andere Regionen aufweisen. Das die Ursache der Magenkrämpfe nicht immer im Bereich des Magens zu finden ist, sollte auf weitere eher unspezifische Symptome geachtet werden.

Allgemeine Informationen zum Thema Bauchkrämpfe finden Sie unter: Krämpfe im Bauch

Auch Probleme des Herzens (Myokardinfarkt, Koronare Herzkrankheit und ähnliche Erkrankungen) können als scheinbare Magenkrämpfe wahrgenommen werden. Sollte eine kardiale Ursache vorliegen, so weisen die meisten Patienten zusätzliche Beschwerden auf. Zu den typischen Symptomen gehören Schmerzen in der linken Schulter und/oder dem linken Oberarm. Des Weiteren können (gerade bei Frauen) zusätzliche Schmerzen im Bereich des Halses und/ oder des Kiefers auftreten.

Psychisch bedingte Magenschmerzen können in der Regel nur bei Betrachtung der zusätzlichen Symptome als solche diagnostiziert werden. Die betroffenen Patienten berichten in den meisten Fällen von vermehrtem Stress, starken Emotionen oder Angstzuständen.

Ursachen

Magenkrämpfe können eine Reihe unterschiedlicher Ursachen haben. Im Allgemeinen unterscheidet man bei Vorliegen von Magenkrämpfen zwischen physischen (körperlichen) und psychischen Ursachen.

Obwohl viele Unregelmäßigkeiten auf Organebene Beschwerden im Bauchraum führen können, gelten psychische Probleme mittlerweile als Hauptursache für das Auftreten von Magenkrämpfen. Viele Menschen reagieren auf starke Emotionen, beispielsweise Angst oder Stress, mit gastrointestinalen Symptomen. Neben den klassischen Magenkrämpfen treten bei diesen Menschen häufig Durchfälle oder Erbrechen auf. Diese Tatsache stellt sowohl den Patienten, als auch die ärztliche Diagnostik und die Therapie vor ein Problem.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Durchfall und Magenschmerzen

Im Bereich der physischen (körperlichen) Ursachen der Magenkrämpfe kann die mögliche Ursache direkt auf Ebene des Magens oder aber in ganz anderen Organsystemen zu finden sein. Grund dafür ist die Tatsache, dass die einzelnen Organe im Bauchraum sehr eng beieinander liegen. Aus diesem Grund lassen sich wirkliche Magenkrämpfe nicht immer von allgemeinen Bauchschmerzen abgrenzen. Auch die Ausstrahlung der durch den Patienten wahrgenommenen Magenkrämpfe kann eine genaue Zuordnung der Beschwerden schwierig machen. Aus diesem Grund müssen bei vermeidlichen Magenkrämpfen alle Organe des Bauchraumes untersucht und entsprechende Erkrankungen in Erwägung gezogen werden.

Zu den häufigsten körperlichen Ursachen für die Entstehung von Magenkrämpfen gehören Magenverstimmungen, Magen- Darm- Infektionen, entzündliche Prozesse im Bereich der Magenschleimhaut (Magenschleimhautentzündung; Gastritis) und Ulkusleiden.

Auch bösartige Entartungen im Bereich des Magens können eine der Ursachen für das Auftreten von Magenkrämpfen sein. Des Weiteren können Erkrankungen und funktionelle Einschränkungen der Leber oftmals zu starken Magenkrämpfen führen. Auch die Blinddarmentzündung kann sich zu Beginn durch Magenkrämpfe bemerkbar machen. Bei dieser Erkrankung wandert der Schmerz jedoch nach ungefähr drei bis vier Stunden in den rechten Unterbauch. Darüber hinaus kann das Vorliegen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) als Ursache von Magenkrämpfen aufgeführt werden. Weitere Ursachen für Magenkrämpfe sind Lebensmittelvergiftungen und das sogenannte Reizdarmsyndrom. Darüber hinaus können Gallen- oder Nierensteine starke Magenkrämpfe verursachen.

Lesen Sie viele weitere Informationen zu diesem Thema unter: Ursachen von Magenkrämpfen

Begleitende Symptome

Magenkrämpfe und Durchfall

Magenkrämpfe treten nicht selten zusammen mit Durchfall auf. Sind Magenkrämpfe und Durchfall die Hauptbeschwerden, kommen verschiedene Ursachen in Frage. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um die klassische virale Magen-Darm-Grippe. Verschiedene Viren wie Adeno- oder Coronaviren verursachen unspezifische Symptome wie Magenkrämpfe und Durchfall, die keiner besonderen Therapie bedürfen.
Es helfen Bettruhe, salzige Nahrung, viel trinken und eventuell magenberuhigender Tee. Gegen den Durchfall kann auch medikamentös mit Loperamid (Imodium®) behandelt werden.

Besonders schwere Magenkrämpfe mit heftigem Durchfall und Erbrechen werden von Rota- und Noroviren hervorgerufen. Hier ist eventuell eine stationäre Behandlung erforderlich, um eine Ansteckung weiterer Personen zu vermeiden und ein Austrocknen zu verhindern. Vor allem alte Menschen sind hierdurch gefährdet.
Auch eine Lebensmittelvergiftung oder Lebensmittelunverträglichkeit kann Magenkrämpfe und Durchfall verursachen.
Wurde in letzter Zeit eine Infektion mit Antibiotika behandelt, kann es sich um eine Antibiotika-induzierte Durchfallerkrankung mit Magenkrämpfen handeln.

Selten kann eine chronische Erkrankung wie Morbus Crohn dahinter stecken. Bei länger bestehenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Magenkrämpfe mit Durchfall.

Magenkrämpfe und Übelkeit

Oft treten Magenkrämpfe und Übelkeit gemeinsam in Erscheinung. Dahinter können die verschiedensten, oben genannten Ursachen stehen. Besonders virale Infektionen führen zu Übelkeit, die die Magenkrämpfe begleitet. Es kommt dann zu schwallartigem Erbrechen, das über Stunden anhält. In einigen Fällen kann der Betroffene keinen Schluck Wasser im Körper halten.
Genauso können Lebensmittel für Magenkrämpfe und Übelkeit verantwortlich sein. Dann kommt es insbesondere nach dem Essen zu Beschwerden. Durch Magenkrämpfe und Übelkeit versucht der Körper, die giftigen Inhaltsstoffe zu entfernen. Somit kommt es nach dem Verzehr von verdorbenem Essen oft zu Erbrechen. Die Symptome sollten hier nach einigen Tagen spätestens verschwunden sein.

Entzündungen der Magenschleimhaut sind ebenso mögliche Ursachen für Magenkrämpfe und Übelkeit. Die Diagnose erfolgt hier durch eine Magenspiegelung.
Besonders bei Frauen im gebärfähigen Alter muss man bei Magenkrämpfen und Übelkeit immer an die Möglichkeit einer Schwangerschaft denken. Hier treten vor allem zu Beginn der Schwangerschaft derartige Beschwerden auf.

Gegen Übelkeit kann das Medikament Vomex® helfen, was effektiv Erbrechen und Übelkeit bekämpft.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Magenkrämpfe mit Übelkeit.

Magenkrämpfe und Blähungen

Magenkrämpfe und Blähungen sind in der Regel durch ein Verdauungsproblem bedingt. Entzündungen im Magen selbst verursachen Magenkrämpfe und Blähungen eher selten. Laktose- und Fruktoseintoleranz verursachen typischerweise Blähungen.
Magenkrämpfe und Bähungen können auch als Folge von andauernder, schlechter Ernährung auftreten. Nur in seltenen Fällen sind Blähungen, die neben Magenkrämpfen auftreten, behandlungsbedürftig.

Wann treten die Magenkrämpfe auf?

Magenkrämpfe nach dem Essen

Treten Magenkrämpfe nach dem Essen auf, stehen insbesondere zwei Ursachen im Vordergrund. Zum einen kann es sich um eine Lebensmittelunverträglichkeit handeln. Zum anderen können verdorbene Nahrungsmittel für eine Lebensmittelvergiftung gesorgt haben.
Eine Lebensmittelunverträglichkeit bedeutet, dass der Körper gewisse Stoffe nicht verdauen kann. Dies kann zu Krämpfen und Schmerzen führen. Häufig für Magenkrämpfe nach dem Essen verantwortlich sind die Fruktoseunverträglichkeit und Laktoseintoleranz. Nach dem Verzehr von Milchprodukten treten Darm- und Magenkrämpfe auf. Dazu kommen Blähungen und eventuell Durchfall. Der Verzicht auf diese Nahrungsmittel hilft.
Kommt es zu Beschwerden direkt nach dem Essen kann auch verdorbenes Essen die Ursache sein. Vor allem abgelaufene Fleisch- oder Fischprodukte können heftige Magenkrämpfe mit begleitender Übelkeit verursachen.

Zusätzlich können Magenkrämpfe nach dem Essen durch eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür bedingt sein. Hier sind Sodbrennen und ein stechender Schmerz begleitende Symptome. Im Zweifel sollten diese Krankheitsbilder ärztlich ausgeschlossen werden.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Magenkrämpfe nach dem Essen.

Magenkrämpfe in der Schwangerschaft

Magenkrämpfe sind oft Ausdruck einer Erkrankung. In vielen Fällen kommen sie jedoch auch in der Schwangerschaft vor und sind dann meist harmlos. Fast jede Frau leidet in der Schwangerschaft vor allem zu Beginn und zum Ende hin unter Magenkrämpfen.
Zunächst verursacht die Hormonumstellung in der Schwangerschaft Magenkrämpfe, die teils auch mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Manchmal sind Magenkrämpfe das erste Anzeichen einer Schwangerschaft. Es helfen meist Mittel gegen Übelkeit wie Vomex® und Bettruhe.

Im weiteren Verlauf entstehen Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt vor allem durch das Wachstum des Kindes im Bauch. In späten Schwangerschaftswochen drückt das Ungeborene auf die Organe. So kommt es mitunter auch zu Magenkrämpfen. Hier hilft es, die Lage zu ändern. Das Baby drückt vor allem im Liegen auf den Magen.

Neben diesen Ursachen können Magenkrämpfe in der Schwangerschaft wie bei Nicht-Schwangeren auch durch Viren oder andere Erkrankungen bedingt sein. Kommt es somit zu weiteren Symptomen oder halten die Magenkrämpfe über lange Zeit an, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Das Problem dabei ist, dass eventuell auch gynäkologische Probleme im Zusammenhang mit der Schwangerschaft die Magenkrämpfe verursachen können. In aller Regel sind Magenkrämpfe in der Schwangerschaft jedoch harmlos.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Magenkrämpfe in der Schwangerschaft.

Diagnose

Da die Ursachen für die Entstehung von Magenkrämpfen derart vielfältig sein können, sollte auf die exakte Diagnose der Grunderkrankung besonderer Wert gelegt werden.

Der erste und zugleich wichtigste Schritt in der Diagnose von Magenkrämpfen ist das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch (kurz: Anamnese). Während dieses Gespräches sollte der Patient die eigene Symptomatik so genau wie möglich erörtern. Sowohl die Lokalisation der Schmerzen, als auch das gleichzeitige Auftreten von Durchfall und/oder Erbrechen können für die Diagnose von entscheidender Bedeutung sein.

Anschließend wird bei der Diagnose von Magenkrämpfen eine Untersuchung des Bauchraumes durchgeführt. Während dieser körperlichen Untersuchung werden alle vier Quadranten des Bauches abgehört. Diese Maßnahme dient der Beurteilung der Darmtätigkeit. Im Anschluss wird der Bauchraum oberflächlich auf Druckschmerzhaftigkeit und mögliche Resistenzen hin untersucht. Um mögliche Organerkrankungen auszuschließen wird während der körperlichen Untersuchung jedes Organ erfasst. Sowohl die Größe der Leber, als auch der Umfang der Milz kann durch entsprechendes Auffinden der Organgrenzen beurteilt werden.
Darüber hinaus werden bei Verdacht auf das Vorliegen einer Blinddarmentzündung verschiedene spezielle Druckpunkte aufgesucht. Auch das Nierenlager und die Gallenblase sollte während der Diagnose bei Magenkrämpfen auf Schmerzhaftigkeit untersucht werden.

Des Weiteren schließen sich in der Diagnose eine Blutabnahme und verschiedene Laboruntersuchungen an. Wichtige Parameter in der Diagnose bei Magenkrämpfen sind:

  • Entzündungszeichen (Leukozyten und CRP),
  • Leberwerte
  • verschiedene Pankreasenzyme
  • Nierenwerte.

Abweichungen im Blutbild oder der organspezifischen Blutwerte können einen Hinweis auf die Ursache der Magenkrämpfe geben.

Eine weitere wichtige Maßnahme in der Diagnose bei Magenkrämpfen ist die Durchführung einer Ultraschalluntersuchung. Mittels Ultraschall können beispielsweise Veränderungen im Bereich der Leber, der Nieren, der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase dargestellt werden. Zudem lässt sich auch ein stark entzündeter Blinddarm im Ultraschall darstellen. Eine Untersuchung des Stuhls kann Hinweise auf mögliche Blutungen im Bereich des unteren Magen-Darm-Traktes geben.

Der obere Anteil des Magen-Darm-Traktes kann durch eine endoskopische Untersuchung dargestellt werden. Während dieser Magenspiegelung können krankhafte Veränderungen abgebildet und eventuell eine Diagnose auf Ebene des Magens gesichert werden. Bei verdächtigem Befund können noch während der Magenspiegelung Gewebeproben entnommen werden.

Therapie - Was hilft?

Die Therapie von Magenkrämpfen richtet sich maßgeblich nach der zugrunde liegenden Ursache. Neben der schulmedizinischen Therapie können verschiedene Hausmittel oder homöopathische Substanzen angewendet werden.

Nachdem entzündliche Ursachen für die Entstehung der Magenkrämpfe ausgeschlossen wurden, kann die Therapie durch Zuführung äußerlicher Wärme erfolgen. In der Regel eignen sich Wärmflaschen dazu leichte Magenkrämpfe zu lidern und das Wohlbefinden des Betroffenen wiederherzustellen. Darüber hinaus kann die Therapie bei Magenkrämpfen durch das Trinken von Kamillen- und/oder Pfefferminztee erfolgen.

Patienten die in regelmäßigen Abständen unter Magenkrämpfen leiden, sollten versuchen die empfindliche Magenschleimhaut langfristig zu schützen. Zu diesem Zwecke kann die Therapie der Magenkrämpfe durch die Einnahme von Sanddornöl, Kümmel, Fenchel, Ingwer oder Koriander erfolgen. Bei diesen Substanzen handelt es sich um einfache Hausmitteln die einen beruhigenden Einfluss auf die Magenschleimhaut ausüben und hilft einem schnellen abklinken der Symptome.

Bakterielle Infekte die zur Entstehung von Magenkrämpfen führen, müssen in der Regel durch die Einnahme eines Antibiotikums behandelt werden. Bei der Therapie von infektionsbedingten Magenkrämpfen sollte neben dem Antibiotikum zusätzlich ein Protonenpumpenhemmer eingenommen werden. Auf diese Weise kann die Säureproduktion des Magens gehemmt werden. Die gereizte Magenschleimhaut kann von der bakteriellen Besiedlung befreit werden und sich gleichzeitig erholen. Sollte bei dem betroffenen Patienten während der Diagnose ein Magengeschwür nachgewiesen werden, so gestaltet sich die Therapie der Magenkrämpfe etwas umfangreicher. Auch bei diesen Patienten wird zuerst eine Therapie mittels Antibiotikum und Protonenpumpenhemmer eingeleitet. Diese Kombinationstherapie genügt jedoch in den meisten Fällen nicht um die Magenkrämpfe langfristig zu lindern. Meist müssen die unter einem Magengeschwür leidenden Patienten auch langfristig mit einem Säureblocker abgedeckt werden. Auch eine Nahrungsergänzung ist bei dieser Art von Magenkrämpfen oftmals sinnvoll. Bei Magenkrämpfen die durch eine Entartung (Tumor) im Bereich des Magens ausgelöst werden erfolgt in den meisten Fällen eine chirurgische Therapie.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Magenkrämpfe - was tun?

Hausmittel bei Magenkrämpfen

Magenkrämpfe betreffen fast jeden Menschen hin und wieder. Oftmals können einfache Hausmittel schon eine deutliche Linderung der Symptome bringen. Magenkrämpfe sprechen meist gut auf Wärme an. Warme Umschläge oder eine Wärmflasche helfen, den Magen zu beruhigen und zu entspannen. Die Muskulatur wird gelockert und die Durchblutung angeregt.
Als weiteres Hausmittel ist Tee zu empfehlen. Besonders Sorten wie Kamille, Pfefferminze oder Anis-Kümmel-Fenchel haben beruhigende Eigenschaften und helfen, Magenkrämpfe zu lindern. Über den Tag verteilt kann man mehrere Tassen Tee trinken. Er sollte nicht zu heiß sein.

Krampflösende Eigenschaften werden auch dem Hausmittel Enzian zugesprochen. Man kann Enzian gegen Magenkrämpfe in Form von Tropfen und ebenfalls Tee einnehmen. Des Weiteren können leichte Massagen als Hausmittel bei Magenkrämpfen angebracht sein. In einigen Fällen verschlimmern sie jedoch die Symptome.
Darüber hinaus ist natürlich darauf zu achten, kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen und auf den Magen reizende Stoffe zu verzichten. Wenn Magenkrämpfe bestehen, sollten somit Kaffee, Alkohol und Nikotin vermieden werden.

Oben genannte Hausmittel helfen bei einem Großteil der Beschwerden. Sollte jedoch keine Besserung eintreten oder halten die Beschwerden über Tage an, muss die Ursache ärztlich abgeklärt werden. So werden schwerwiegende Erkrankungen erkannt und behandelt bzw. ausgeschlossen.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Hausmittel bei Magenkrämpfen.

Medikamente gegen Magenkrämpfe

Halten die Beschwerden an oder ist wegen einer Grunderkrankung eine Therapie nötig, gibt es eine Reihe effektiver Medikamente gegen Magenkrämpfe. Zur Lösung der Magenkrämpfe eignet sich Buscopan®. Es wirkt entspannend auf die Muskulatur und kann Krämpfe durchbrechen. Zusätzlich wirkt Novalgin® gegen starke Schmerzen.
Als pflanzliche Medikamente stehen z.B. Iberogast® und Präparate mit Kamille und Fenchel zur Verfügung. Je nach Ursache kommen dann noch spezifische Medikamente gegen Magenkrämpfe zum Einsatz. Beispielsweise hemmt Pantoprazol die Säurebildung und Antibiotika werden bei Bakterien-induzierter Entzündung gegeben. Bei Lebensmittelunverträglichkeiten können die fehlenden Enzyme mit Tabletten ersetzt werden.

Was essen bei Magenkrämpfen?

Menschen, die durch Magenkrämpfe geplagt werden, fragen sich meist: „Was essen?“ Es kann theoretisch alles gegessen werden, was die Magenkrämpfe nicht hervorruft bzw. verschlimmert. Dazu eignen sich in der Regel einige Nahrungsmittel besser als andere. Selbstverständlich muss auf unverträgliche Nahrung verzichtet werden.
Um den Magen zu entspannen eignet es sich wahrscheinlich am besten, aufs Essen zu verzichten. Daher kann man zunächst für einige Stunden fasten, bis die Magenkrämpfe besser werden. Wenn man etwas essen will, sind kleine, breiige und milde Mahlzeiten anderer Nahrung vorzuziehen. So können besonders saure oder scharfe Nahrungsmittel Magenkrämpfe fördern. Besonders warme Suppen oder Kartoffelbrei eignen sich hingegen gut. Der Magen muss hier keine große Verdauungsarbeit leisten. Die Wärme kann außerdem helfen, die Magenkrämpfe zu lindern.
Ebenso ist Joghurt eine gute Alternative bei Magenkrämpfen. Naturjoghurt ohne Zuckerzusatz ist dabei sinnvoll. Er ist leicht verdaulich, gesund und hilft mit seinen probiotischen Eigenschaften, eine ausgewogene Magen-Darm-Flora zu erhalten. Zum Trinken eignen sich Kamillen- und Pfefferminztee.
Zum Frühstück sollte man auf Müslimischungen mit vielen Nüssen verzichten. Alternativ dazu eignen sich Haferflocken mit viel fettarmer Milch oder Wasser gut, um in den Tag zu starten. Genussmittel, fettiges Essen und blähende Nahrung wie Bohnen sollten für die Zeit der Magenkrämpfe nicht auf dem Speiseplan stehen.

Prophylaxe

Magenkrämpfe kann man nur sehr schwer vorbeugen. Allgemein ist zu sagen, dass man darauf bedacht sein sollte, so weit wie möglich reizlose Kost zu sich zu nehmen (das bedeutet keine zu fetthaltige Nahrung, keine zu heißen oder zu kalten Mahlzeiten oder Getränke, kein oder nur wenig Kaffee und Alkohol) und den Magen nicht unnötig zu strapazieren, zum Beispiel durch Rauchen oder Stress. Am besten nimmt man seine Speisen zu festen Uhrzeiten ein und achtet darauf, sie ausreichend zu kauen. Die Sprichwörter „Das schlägt mir auf den Magen“ oder „Das muss ich erst einmal verdauen“ kommen nicht von ungefähr: Stress und psychische Probleme manifestieren sich sogar recht häufig als erstes im Magenbereich und sollten deshalb gerade auch von Menschen mit einem empfindlichen Magen vermieden werden.

Lesen sie mehr zu Magenschmerzen durch Stress

Wenn spezielle Nahrungsmittel oder –bestandteile bekannt sind, die eine Allergie oder eine Unverträglichkeit auslösen, sollten diese natürlich weitestgehend vom Speiseplan gestrichen werden.

Außerdem sollte man darauf achten, nicht zu großzügig mit Schmerztabletten zu sein, da diese diverse Erkrankungen verursachen können, die zu Magenkrämpfe führen. Das kann natürlich ein Teufelskreis sein, wenn man wegen heftiger Magenschmerzen zum Schmerzmittel greift und das Problem damit unter Umständen nur noch schlimmer macht. Deshalb immer lieber zu früh als zu spät einen Arzt aufsuchen!

Prognose

Die Prognose der Magenkrämpfe hängt selbstverständlich von der Krankheit ab, die den Magenkrampf hervorgerufen hat. Durch eine angemessene Therapie der Grunderkrankung bzw. durch die Reduktion von Stress- und Konfliktsituationen werden Betroffene im Regelfall wieder vollständig beschwerdefrei, wobei eine Prädisposition dazu, wieder einen Magenkrampf zu erleiden, sobald die jeweiligen auslösenden Faktoren wieder eintreffen, natürlich bestehen bleibt.

Zusammenfassung

Die Liste der Krankheiten, die mit Magenkrämpfen einhergehen können, ist beinahe unendlich lang und reicht von völlig harmlos bis akut lebensbedrohlich. Magenkrämpfe können anhand der Stärke, Dauer und Häufigkeit der Schmerzen allerdings in der Regel selbst gut einschätzen, als wie schlimm seine Beschwerden einzuschätzen sind und sollte dann bei länger dauernden Symptomen oder auch im Zweifelsfall sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen.

Dieser wird nach entsprechenden Untersuchungen zu einem vorläufigen Verdacht mit darauf abgestimmter Therapie der Magenkrämpfe kommen. Es gibt keine Standardtherapie zur Behandlung des Magenkrampfes, sie richtet sich immer nach dessen Ursprung. Wenn die Grunderkrankung erfolgreich behandelt ist, hat sich dann jedoch auch das Problem mit den Magenkrämpfen erledigt.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.06.2011 - Letzte Änderung: 19.07.2023