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Eingeklemmter Nerv an der Rippe

Einleitung - Was ist ein eingeklemmter Nerv an der Rippe?

Wenn man umgangssprachlich von einem eingeklemmten Nerven spricht, ist damit oftmals eine Reizung oder Entzündung des Nerves gemeint. Nur selten können Nerven wirklich eingeklemmt werden. An den Rippen kann es zu Irritationen der Zwichenrippennerven (Interkostalnerven) kommen. Das sind die Nerven, die hinten von der Brustwirbelsäule ausgehend zwischen den Rippen nach vorne verlaufen Richtung Sternum (Brustbein).

Bei einer Reizung dieser Interkostalnerven können plötzlich stechende Schmerzen auftreten oder aber es entwickeln sich mit der Zeit stärker werdende Symptome, dies nennt man im Allgemeinen eine Interkostalneuralgie (Zwischenrippenneuralgie).

Ursachen

Die Ursachen für eine Reizung oder Entzündung der Nerven sind vielfältig. Möglich kann eine zugrundeliegende Wirbelsäulenerkrankung sein wie Osteochondrose (Knochen- und Knorpeldegeneration), Spondylitis (Entzündung der Wirbelsäule) oder aber auch ein Tumor an der Wirbelsäule, der den Knochen auf- (osteoplastisch) oder abbaut (osteolytisch). Auch eine Veränderung der Rippen wie eine Fraktur, eine Pleuritis (Rippenfellentzündung) oder Periostitis (Knochenhautentzündung) können als Ursache in Betracht kommen. Nervenschmerzen im Bereich der Rippen können auch nach einer überstandenen und abgeheilten Gürtelrose (Herpes-Zoster-Virus) auftreten. Ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Brustwirbelsäule kann zu Irritationen der Nervenbahnen und so zu Symptomen führen. Ebenso können Erkrankungen des Rückenmarks oder der Nervenbahnen an sich für Symptome sorgen. Auch eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder andere Erkrankungen der Lunge mit beispielsweise starkem Husten können zu Reizungen der Zwischenrippennerven führen. In seltenen Fällen können auch organische Gründe die Ursache sein wie eine Gallenblasenentzündung (Cholezystitis), Gallensteine, Magenbeschwerden oder Erkrankungen des Herzens.

Durch Husten

Hustet man stark und/oder häufig, findet eine massive Bewegung des Brustkorbs statt. Die Zwischenrippenmuskulatur, die zwischen den Rippen liegt, wird dabei über die Maße im Wechsel angespannt und entspannt. Da die Zwischenrippennerven direkt unterhalb der Rippen liegen und somit in engem räumlichen Verhältnis zu den Muskelfasern liegen, kann es dabei zu einer Reizung der Nervenfasern kommen. Dauert der Husten an, kann die Zwischenrippenmuskulatur mit der Zeit verkrampfen, was zusätzlich die Nerven reizt. Auch die Schonhaltung, die man aufgrund der verfestigten Muskulatur einnimmt, fördert die Schmerzsymptomatik bei weiteren Hustenanfällen.

Informieren Sie sich hier zum Thema: Schmerzen am Rippenbogen durch Husten

Durch Rüchenschmerzen

Rückenschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Die häufigsten Ursachen sind der Bandscheibenvorfall, Osteoporose (Knochenabbau), Osteomalazie (Knochenerweichung), psychosoziale Faktoren wie beruflicher oder privater Stress, eine Überbeanspruchung der Wirbelsäule und Muskulatur durch beispielsweise schweres Tragen, Wirbelgleiten (Spondylolisthese), entzündliche Arthrose, Verengung des Spinalkanals (Spinalkanalstenose) oder aber auch Entzündungen von Nervenfasern, Bandscheiben oder Wirbeln durch Viren oder Bakterien bedingt. Je nachdem wo sich der Defekt befindet, können dort Schmerzen auftreten. Tritt beispielsweise ein Bandscheibenvorfall auf Höhe des 10./11. Brustwirbels auf, kann es zu Muskelausfällen der des Dermatoms zugehörigen Interkostalmuskeln kommen sowie zu Sensibilitätsausfällen auf Höhe des Bauchnabels.

An diesen Symptomen erkennen Sie einen eingeklemmten Nerv an der Rippe

Ein Symptom, welches am ehesten für einen eingeklemmten Nerv an der Rippe spricht, ist der eher spitze, stechende, gut lokalisierbare Schmerz. Treten Schmerzen beim Husten auf oder bei der tiefen Inspiration bzw Exspiration (Ein-/Ausatmen), deutet dies am ehesten auf eine Reizung der Zwischenrippennerven hin. Dabei kann es vorkommen, dass sich die Zwischenrippenmuskeln zeitweise verkrampfen, da auch irritierte Nervenfasern Aktionspotentiale senden können, die die Muskelfasern kontrahieren lassen.

Fühlt man einen Schmerz, wenn man den Oberkörper zu einer bestimmten Richtung neigen oder ihn in eine bestimmte Position drehen, kann dies ein Anzeichen für eine Irritation oder Reizung des Nerven an der Brustwirbelsäule sein.

Strahlt der Schmerz entlang einer Rippe aus, könnte es sich um eine Neuralgie der Nervenfaser handeln, also um einen Nervenschmerz, der durch beispielsweise Druck auf die Fasern entstehen kann oder einer durchlebten Erkrankung mit Herpes-Zoster-Viren (Gürtelrose). Auch Empfindungsstörungen entlang eines definierten Hautareals können durch einen eingeklemmten Nerv verursacht werden. Seltner können Bewegungseinschränkungen oder eine muskuläre Steifheit Anzeichen für eine Reizung des Nerven sein.

Informieren Sie sich auch zum Thema: Eingeklemmter Nerv an der Brust

Behandlung und Therapie

Je nachdem welche Ursache den Symptomen zugrunde liegt, versucht man zunächst eine kausale Therapie. Handelt es sich beispielsweise um eine Muskelverhärtung, die so stark ist, dass ein Nerv gereizt wird, kann man zunächst versuchen mittels Wärme und Massagen die Verspannung zu lösen und so den Nervenschmerz zu lindern.

Treten die Schmerzen beim Husten an den Rippen auf und werden zunehmend stärker, sollte man zunächst versuchen den Husten zu lindern, sodass auch die Reizung der Nerven weniger wird. Weitere mögliche Therapieoptionen sind die Physiotherapie, manuelle Therapie, Elektrotherapie oder wie schon erwähnt Heilmassagen.

Teilweise jedoch sind die Schmerzen so stark oder es lässt sich die kausale Ursache nicht erkennen oder schlecht behandeln, sodass eine symptomatische Therapie mit Schmerzmitteln im Vordergrund steht. Hierfür eignen sich zunächst nicht-steroidale Antirheumathika (NSAR) als primäre Therapie. Als eine mögliche Steigerung der Therapie kann man Muskelrelaxantien in Betracht ziehen sowie – als Eskalation der Therapie – Opioide oder Infiltrationen des Nerven mit Lokalanästhetika. Auch eine Operation kann in Frage kommen, um den Druck von den Nerven zu nehmen, wie zum Beispiel bei der Behandlung eines Bandscheibenvorfalls.

Diagnose

Wichtig für den Arzt ist es zu wissen, welche Symptome vorliegen und wann diese das erste Mal auftraten. Verspüren Sie ein Kribbeln oder fühlt es sich eher taub an, haben Sie Bewegungseinschränkungen oder nehmen Sie Berührungen der Haut weniger sensibel wahr?
Trat der Schmerz in einer besonderen Situation das erste Mal auf?
Trat er plötzlich auf oder schleichend?
Wo genau befindet sich der Schmerzpunkt oder ist er ausstrahlend in eine Region?

Für die weitere Diagnose werden möglicherweise verschiedene Bewegungstests durchgeführt, da bestimmte Nerven Leitmuskeln besitzen, die sie innervieren. So kann man herausfinden, welcher Nerv am ehesten betroffen ist. Die mögliche Schädigung der Nerven lässt sich auch mithilfe der Erhebung des Reflexstatus testen, bei dem mit einem Reflexhammer auf die Ansätze der Muskeln geklopft wird. Mithilfe bildgebender Verfahren wie der Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztherapie (MRT) lässt sich eine Einklemmung von Nervenbahnen entlang des Wirbelkanals darstellen.

Eine weitere Möglichkeit der Diagnostik ist die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit. Dabei werden Elektroden auf die Haut geklebt, die zum einen den Nervenimpuls messen können und zum anderen mit einer gewissen (ungefährlichen) Stromstärke Muskelfasern und somit auch die dazugehörigen Nervenfasern reizen können. Aus den ermittelten Werten kann man die Nervenleitgeschwindigkeit berechnen und abschätzen, ob in dem gemessenen Areal eine Nervenschädigung vorliegt.

Dauer

Die Dauer von den Schmerzen unterscheidet sich je nach Lokalisation, Ursache, Entzündungsgrad und Verfassung des Menschen. In der Regel hilft es, früh mit einer schmerzlindernden Therapie zu beginnen, um auch die psychische Belastung die Schmerzen mit sich bringen, zu lindern. Beispielsweise bei einer Interkostalneuralgie, die durch eine Bronchitis hervorgerufen wird, kann man damit rechnen, dass die Schmerzen besser werden, sobald die Bronchitis abgeklungen ist.

Handelt es sich um eine Neuralgie aufgrund von Herpes Zoster Viren, können die Schmerzen auch nach abgeheilter Gürtelrose immer wieder im Gebiet der Bläschen auftreten. Man kann im Allgemeinen sagen, dass die Schmerzen weniger werden sollten, sobald die kausale Ursache gefunden und therapiert ist.

Diese alternativen Erkrankungen machen vergleichbare Symptome!

Es gibt einige Erkrankungen der inneren Organe, die auch einen Schmerz an den Rippen oder der Zwischenrippenmuskeln verursachen können. Eine mögliche Ursache könnte eine Rippenprellung oder Rippenfraktur sein, die den Nerv geschädigt haben könnte. Man würde allerdings auch an der Prellmarke oder Fraktur Schmerzen haben sowie gegebenenfalls ein Hämatom und würde am ehesten zuvor einen Unfall gehabt haben.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Rippeprellung oder Rippenfraktur?

Als weitere Differentialdiagnose kommt ein Pneumothorax (Lungenkollaps) in Betracht, der sich durch plötzlich auftretende stechende einseitige Schmerzen und das Gefühl der Luftnot bemerkbar macht.

Des Weiteren kann eine Lungenentzündung atemabhängige Schmerzen verursachen. Auch eine Rippenfellentzündung (Pleuritis) verursacht atemabhängige, meist einseitige Schmerzen, die aber mit dem Fortschreiten der Erkrankung abnehmen können und meist in Zusammenhang stehen mit einer vorausgegangenen oder zeitgleichen Pneumonie (Lungenentzündung). Des Weiteren können ein Bandscheibenvorfall oder eine Spinalkanalstenose ausstrahlende bewegungsabhängige Schmerzen verursachen.  

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.03.2019 - Letzte Änderung: 30.03.2024