Reisdiät

Was ist die Reisdiät

Es gibt verschiedene Formen der Reisdiät, die gemeinsam haben, dass Reis Hauptbestandteil aller Mahlzeiten ist. Im Rahmen der Reisdiät wird nur eine geringe Kalorienzahl zwischen 850 bis 1.000 Kalorien pro Tag aufgenommen und dem Körper wenig Fett zugeführt, um die Pfunde schmelzen zu lassen. Ursprünglich entwickelte der deutsch-amerikanische Arzt Walter Kemper diese Diätform als streng natriumarme Diät zur Behandlung von Bluthochdruck. Mithilfe der Reisdiät soll überschüssiges Wasser aus dem Körper ausgeschwemmt werden und der Fettstoffwechsel angekurbelt werden.

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Ablauf der Reisdiät

Bei dieser Monodiät wird in den ersten Tagen fast ausschließlich Reis verzehrt und nach einigen Tagen auch Gemüse, Obst und Fisch. Bei der strengen Form der Reisdiät werden täglich drei Portionen Reis à 60 Gramm Trockengewicht verspeist. Je nach Belieben dürfen etwas Apfelmus oder geraspelter Apfel, Salat und Gemüse ergänzt werden. Obst und Gemüse sollten dabei spätestens ab der zweiten Woche zum Ernährungsplan hinzugefügt werden. In der dritten Diätwoche kommen Fisch und mageres Fleisch hinzu. Grundsätzlich sollte Salz vermieden werden und viel Wasser getrunken werden.

Es besteht die Möglichkeit, die Reisdiät in einer moderaten Form umzusetzen, in der von Anfang an Obst, Gemüse, Fisch und mageres Fleisch auf dem Speiseplan stehen. Hauptbestandteil der Mahlzeiten ist jedoch auch bei dieser Form der Reisdiät der Reis, von wem in jeder Mahlzeit 60 Gramm Trockengewicht verzehrt werden dürfen. Gesalzene Lebensmittel wie geräucherte und gepökelte Produkte sollten lieber vermieden werden.

Plan/Wochenplan der Reisdiät

Die strenge Variante der Reisdiät sieht vor, dass in der ersten Diätwoche drei Hauptmahlzeiten gegessen werden, die jeweils 60 Gramm (Trockengewicht) Reis enthalten. Zwischenmahlzeiten sind in der ersten Woche verboten, gesüßte Getränke und Salz sollten vermieden werden.

In der ersten Diätwoche dürfen zum Frühstück Apfelmus oder geraspelter Apfel hinzugefügt werden, um dem Reis eine natürliche Süße zu geben. Zum Mittag- und Abendessen dürfen in der ersten Woche außerdem ein wenig Salat und Gemüse hinzugefügt werden. Die Speisen dürfen dabei nicht gesalzen werden.

Die zweite Diätwoche besteht ebenfalls aus drei reishaltigen Hauptmahlzeiten täglich, jedoch dürfen hier Obst und Gemüse in größeren Mengen mit dem Reis gegessen werden.

In der dritten Woche der Reisdiät dürfen schließlich Fisch und mageres Fleisch zu dem Reis gegessen werden, ebenso weiterhin Obst und Gemüse. Diese Diätwoche dient der Anpassung an eine langfristig gesunde und ausgewogene Ernährung.

Während der Reisdiät sollten Snacks, insbesondere Süßigkeiten, gesüßte Getränke und Alkohol vermieden werden. Sportliche Betätigung hilft den Kreislauf zusätzlich anzukurbeln (siehe auch: Abnehmen mit Sport - diese Sportarten sind besonders effektiv). Ist dieser Plan der Reisdiät zu streng, kann die moderate Form der Diät gewählt werden. Bei dieser Diätform dürfen Obst, Gemüse, Fisch und mageres Fleisch von Anfang an mit dem Reis gegessen werden. Jedoch sind auch hier Salz, Zwischenmahlzeiten und versteckte Zuckerquellen streng verboten.

Wie viel Reis pro Tag sollte ich essen?

Im Rahmen der Reisdiät sollten täglich drei Hauptmahlzeiten verzehrt werden, die 60 Gramm Trockengewicht Reis enthalten. 60 Gramm Trockengewicht entsprechen etwa dem zwei- bis dreifachen der Menge von fertig gegartem Reis, das entspricht ungefähr 120 – 180 Gramm gegartem Reis. Je nach Belieben kann man Vollkorn-, Langkorn- oder zum Beispiel Basmatireis verzehren.

Wie viel kann ich/ sollte ich mit dieser Diätform abnehmen?

Mit der Reisdiät kann man zwischen 2–4 Kilo Gewicht in einer Woche verlieren. Der Gewichtsverlust hängt dabei stark von den Ausgangsvoraussetzungen der jeweiligen Person und der Umsetzung der Diät ab. Wird die strenge Form der Reisdiät entsprechend radikal umgesetzt, so purzeln nach dem Wasserverlust in den ersten Tagen auch die Pfunde und der Stoffwechsel wird effektiv angekurbelt (siehe auch: Stoffwechsel anregen).
Sportliche Betätigung beschleunigt den Gewichtsverlust deutlich und hilft das Wunschgewicht zu halten.

Wie kann ich bei dieser Diät den Jo-Jo-Effekt vermeiden?

Wie sämtliche Monodiäten hat auch die Reisdiät ein hohes Risiko für einen Jo-Jo-Effekt, da die Ernährung während der Diät unnatürlich einseitig ist. Bei einer Reduktion der Kalorien durch die Nahrung auf unter 1.000 Kalorien pro Tag schaltet der Körper auf Sparflamme und baut körpereigene Reserven ab, auch die Fettpölsterchen. Verfällt man nach der Diät in alte Muster und erhöht die Kalorien sehr schnell, nimmt man schneller zu als vor der Diät und hat häufig mehr Pfunde auf den Hüften, als man zuvor verloren hat. Deshalb sollte nach jeder Diät, besonders nach Monodiäten wie der Reisdiät, ein langsamer Übergang in eine langfristig ausgewogene Ernährung führen. Das Wochenschema mit der Zugabe verschiedener Lebensmittel hilft bei der Reisdiät, diesen Ernährungswechsel fließend zu gestalten.

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Nebenwirkung der Reisdiät

Bei einer zu radikalen Umsetzung der Diät, das heißt ohne den Zusatz von Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch, kann es zu gefährlichen Mangelerscheinungen kommen.

Reis kann allein nicht den Bedarf an Spurenelementen, Nährstoffen und Vitaminen decken. Ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen, wie Vitamin E, D oder K kann trotz Verzehr von Gemüse, Obst und Fisch auftreten, wenn diese ohne Fette/Öle aufgenommen werden. Bei dem dreiwöchigen Diätprogramm der Reisdiät ist bei gelegentlichem Verzehr von Gemüse, Obst und ab der dritten Woche auch Fisch jedoch kein Nährstoffmangel zu erwarten.

Der Ernährungsplan enthält sehr wenig Eiweiß, sodass es allgemein zum Abbau körpereigener Muskulatur kommen kann. Auch eiweißabhängige Stoffwechselprozesse können beeinträchtigt werden, die sich beispielsweise auf die Regulierung der Zellteilung auswirken.

Kritik an der Reisdiät

Die Reisdiät erzielt einen schnellen Diäterfolg, besonders in den ersten Tagen macht sich der Gewichtsverlust auf der Waage bemerkbar. Dabei beruht dieser Effekt jedoch vor allem auf dem Wasserverlust, durch den entwässernden Effekt von Reis. Um dauerhaft eine schlanke Linie zu erreichen, ist diese Diät deshalb weniger hilfreich. Aufgrund der Gefahr von Mangelerscheinungen sollte die Reisdiät nur eine kurze Zeit gemacht. Wie bei allen Monodiäten ist die Gefahr des Jo-Jo-Effekts hoch, sodass sich ein vorsichtiger Übergang in eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise empfiehlt.

Welche Risiken/ Gefahren birgt diese Diät?

Wird die Reisdiät über eine längere Zeit durchgeführt, können Mangelerscheinungen aufgrund von Vitamin- und Nährstoffmangel auftreten, da die Energie bei dieser Diätform hauptsächlich aus Kohlenhydratquellen, dem Reis, stammt. Durch den geringen Eiweißgehalt des Ernährungsplans besteht die Gefahr, dass körpereigene Muskulatur abgebaut wird und eiweißabhängige Stoffwechselprozesse im Rahmen der Zellteilung beeinträchtigt werden. Wie die meisten Monodiäten wird die Reisdiät nach wenigen Tagen bereits eintönig, was das Durchhalten erschwert. Bei rascher Umstellung in alte Ernährungsmuster ist die Gefahr eines Jo-Jo-Effekts sehr hoch.

Es gibt aktuelle Studien, die besagen, dass der Arsen-Gehalt in Reis und Reisprodukten erhöht sei. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass anorganische Arsenverbindungen die Wahrscheinlichkeit für Krebs bei übermäßigem Konsum erhöhen.

Wo finde ich gute Rezepte zur Reisdiät?

Im Internet gibt es zahlreiche gute Rezepte zur Reisdiät und einige Tricks, um die monotone Ernährung schmackhafter zu gestalten. Darüber hinaus gibt es unzählige Bücher, die leckere Rezepte zur Reisdiät enthalten. Diese liefern zudem oft eine ausführliche Diät-Anleitung und Einkaufslisten entsprechend zur Reisdiät. Je nach Vorliebe kann man zwischen Internetseiten und Büchern wählen und geeignete Rezepte nachkochen.

Medizinische Bewertung der Reisdiät durch Dr-Gumpert.de

Bei der Reisdiät handelt es sich um eine kohlenhydratreiche Monodiät, die besonders in den ersten Tagen die Pfunde purzeln lässt. Dies lässt sich besonders in den ersten Tagen jedoch eher mit einem ausgeprägten Wasserverlust begründen. Ein Vorteil der Diät ist, dass der Reis in der Regel sättigend wirkt und dass die Diät deshalb besser durchzuhalten ist als Diäten, die Hauptmahlzeiten durch Shakes oder Suppen ersetzen. Nichtsdestotrotz ist die Reisdiät über drei Wochen sehr monoton und bietet begrenzte Variationsmöglichkeiten in den Hauptspeisen. Besonders das Reisfrühstück ist für viele Menschen ungewohnt, kann aber mit Apfelmus oder Zimt schmackhafter gemacht werden.

Aufgrund der Gefahr von Mangelerscheinungen und hoher Arsenzufuhr sollte die Reisdiät nur über wenige Wochen durchgeführt werden. Um einen Jo-Jo-Effekt vorzubeugen, sollte anschließend ein langsamer Übergang in einer dauerhafte gesunde Ernährung stattfinden. Die Reisdiät eignet sich gut als Einstieg in eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise für übergewichtige Menschen, die Schwierigkeiten haben, auf Kohlenhydrate zu verzichten. Da lediglich drei Hauptmahlzeiten verzehrt werden dürfen, hilft diese Diätform die Mahlzeiten strukturiert einzunehmen und nur dann zu essen, wenn man wirklich hungrig ist.

Welche alternativen Diäten gibt es zur Reisdiät?

Möchte man schnell viel Gewicht verlieren, kann man andere radikale Monodiäten wählen, die jedoch ebenfalls sehr einseitig sind und für viele Menschen schwer durchzuhalten. Beispiele hierfür sind die Obst-Diät, die Gemüse-Diät, Kartoffeldiät oder die altbewährte Kohlsuppendiät. Eine häufige vorkommende Komplikation sämtlicher Monodiäten ist der Jo-Jo-Effekt bei schnellem Wechsel in alte Ernährungsgewohnheiten. Auch Turbo-Diäten mit Eiweißshakes (Yokebe etc.) gewinnen zunehmend an Beliebtheit und führen bei radikaler Umsetzung zu einem schnellen Gewichtsverlust. Jedoch ist hier die Gefahr eines Jojo-Effekts ebenfalls sehr hoch.

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Um längerfristig abzunehmen und das Wunschgewicht zu halten, eignen sich Low-Carb-Diäten sehr gehört, die im deutlichen Kontrast zur Reisdiät stehen. Beispiele sind die Atkins-Diät, die Logi-Methode, Mayo-Diät oder die Glyx-Diät. Bei der Atkinsdiät gibt es ein strenges Diätprogramm, das aus verschiedenen Diätphasen besteht und ein strenges Sportprogramm beinhaltet. Die Logi-Methode strebt einen niedrigen Blutzuckergehalt und Insulinspiegel an und eignet sich gut als dauerhafte Ernährungsweise. Bei der Glyx-Diät steht der glykämische Index unterschiedlicher Nahrungsmittel im Vordergrund. Grundsätzlich gibt es zahlreiche Diätmöglichkeiten, um Übergewicht zu bekämpfen. Bei allen Diätformen ist es wichtig, anschließend eine ausgewogene Ernährungsweise beizubehalten und regelmäßig Sport zu treiben.

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Wie hoch sind die Kosten einer Reisdiät?

Im Grunde sind die Kosten einer Reisdiät im Vergleich zu anderen Diäten sehr niedrig. Reis ist sehr günstig zu kaufen und kann außerdem sehr gut am Abend vorher für das Frühstück vorbereitet werden. Natürlich unterscheiden sich die Kosten bei den verschiedenen Reissorten, insgesamt werden pro Mahlzeit dennoch nur 60 Gramm verwendet. Frisches Obst und Gemüse werden in der ersten und besonders der zweiten Woche vermehrt verspeist. Diese Nahrungsmittel sind teurer als Fertigprodukte, aber zweifelslos gesünder. In der dritten Diätwoche werden auch fettarmes Fleisch und Fisch verzehrt. Insgesamt handelt es sich bei der Reisdiät trotz guter Produkte um eine sehr günstige Methode zum Abnehmen.

Reisdiät im Bodybuilding

Reis ist bei Bodybuildern ein beliebter Kohlenhydratlieferant, der zudem wertvolle Proteine enthält. Reis enthält auch Ballaststoffe, Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium Kalium und Zink und entlastet damit Herz und Kreislauf. Besonders Vollkorn- und Wildreis sind beliebt als Beilage für Mahlzeiten, zum Beispiel Pute oder Fisch, um Muskelaufbau zu betreiben. Die eher radikale Reisdiät eignet sich weniger für Bodybuilder, da die geringe Energiezufuhr für das Sportpensum nicht ausreicht.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.08.2017 - Letzte Änderung: 19.07.2023