Low Carb Diät

Einleitung

Der Mythos von „bösen“ Kohlenhydraten als den schlimmsten Dickmachern, die man zu sich nehmen kann, ist seit langer Zeit weit verbreitet und hält sich über Generationen hinweg hartnäckig. Ein geläufiger Ernährungs- und vor allem Diättipp ist deswegen der vollständige Verzicht auf eben jene Kohlenhydrate, um möglichst schnell und möglichst effektiv schlank zu werden oder zu bleiben. Die einen preisen diese Methode als ultimative Abspeckwaffe, andere verteufeln sie als Effekthascherei und Trugschluss. Doch was ist dran an der Ernährungsform der Low Carb Diät, die zu großen Teilen auf Kohlenhydrate verzichtet? Hilft ein Leben und vor allem Essen nach Low Carb Regeln beim Abnehmen?

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Tipps wie man am besten abnehmen kann

Medizinische Bewertung der Diät durch Dr-Gumpert.de

Aus medizinischer Sicht kann die Low Carb Diät, wenn sie richtig durchgeführt wird, langfristig gute Erfolge erzielen. Es handelt sich dabei nicht um eine Crashdiät oder Monodiät, die schon nach kurzer Zeit zu Frust beim Anwender führt.

Das Kaloriendefizit ist moderat, gleichzeitig werden ausreichend Proteine zugeführt, sodass der Körper nicht an die wertvolle Muskelmasse geht und seine Energie aus der Verbrennung von Fettreserven zieht. Durch die Aufnahme von großen Mengen an Obst und Gemüsen wird der Körper gleichzeitig mit Ballaststoffen, Vitaminen und Spurenelementen versorgt, dies erzielt einen Sättigungseffekt und beugt Mangelversorgungen und Heißhunger vor.

Auch die für den Hormonhaushalt und Stoffwechsel unentbehrlichen Fettsäuren werden über Nüsse, Pflanzenöle und Fisch zugeführt. Wer nicht zu stark unter den Nebenwirkungen des Zuckerentzugs leidet, findet in der Low Carb Ernährung ein einfaches und erfolgreiches Prinzip zum Abnehmen.

Generell sollte noch auf die Effektivität von sportlicher Bewegung oder Ausdauer und Krafttraining hingewiesen werden. Dadurch erzielt man ein größeres Energiedefizit und baut schlanke, starke Muskeln auf, die auch in Ruhe Energie verbrennen.
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Wie viel kann ich mit dieser Diätform abnehmen?

In der ersten Woche können hier je nach Ausgangsgewicht zwei oder mehr Kilos purzeln. Dabei handelt es sich zunächst um Wasser. Der Körper geht an die Glykogenspeicher, also Zuckerspeicher, von Leber und Muskeln und mit diesen schwindet auch viel Wasser aus dem Körper.

Danach wird das Gewicht langsamer, aber stetig fallen. Voraussetzung ist natürlich, dass man sich unter seinem täglichen Kalorienbedarf ernährt und nicht zu viel Energie in Form von Fett oder Eiweiß zu sich nimmt. Bei einem moderaten Defizit, dass über einen längeren Zeitraum durchgehalten werden kann, können ein halbes bis ein Kilo pro Woche abgenommen werden. Je näher man am Zielgewicht ist, desto hartnäckiger werden dann die Fettpölsterchen.
Durch sportliche Betätigung kann man seinen Kalorienverbrauch noch zusätzlich erhöhen.

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Wie läuft eine Low Carb Diät ab?

Viele Menschen fühlen sich mit einer langsamen Umstellung wohler und reduzieren schrittweise ihre Kohlenhydrataufnahme in Form von Brot, Nudeln und Weißmehlprodukte.
Softdrinks, Süßigkeiten und Alkohol sollten von Beginn an gestrichen werden.
Es werden zunächst bei einer und dann bei mehreren Mahlzeiten die kohlenhydratreichen Beilagen weggelassen und durch Alternativen ersetzt.

Die Palette der erlaubten Lebensmittel ist vielfältig: Dazu gehören Fleisch, Fisch, Quark und andere Milchprodukte, pflanzliche Produkte und Hülsenfrüchte als Proteinquellen, gesunde Fette in Form von Nüssen und pflanzlichen Ölen und kohlenhydratarme Gemüse- und Obstsorten.

Man kann zunächst damit beginnen, Kohlenhydrate am Abend wegzulassen. Viele Menschen fühlen sich damit besser, weil sie den Tag über noch ausreichend mit Zucker versorgt werden. Gerichte sind zum Beispiel Steak mit Salat oder Gemüse, Gemüsesticks mit Magerquark zum Dippen, Fisch mit Gemüsesoße, Gemüsesuppen mit Fleischeinlagen. Auch Käse und andere fetthaltige Speisen sind in Maßen erlaubt.

Später kann man dazu übergehen auch beim Mittagessen die Kohlenhydrate wegzulassen.
Eine konsequente Low Carb Diät erlaubt auch beim Frühstück nur Kohlenhydrate in Maßen. Dazu gehört zum Beispiel Obst. Denn auch Obst enthält von Natur aus viel Eigenzucker und kann zu Blutzuckerspitzen führen, die wiederum Leistungsabfälle und Heißhungerattacken hervorrufen können. Aus diesem Grund sollten auch Süßigkeiten und süße Getränke komplett weggelassen werden.

Zum Frühstück sind Eierspeisen mit Gemüse, Würstchen mit Bohnen oder Quark mit Obst gute Energielieferanten. Auch bei Zwischenmahlzeiten sollte man zu eiweißhaltigen Speisen greifen. Hier können auch Eiweißshakes eine gute Proteinquelle bilden.
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Eine Umstellung auf die Low Carb Diät kann auch radikal erfolgen.

Befürworter sind der Meinung, dass die Fettverbrennung damit schneller angekurbelt wird. Viele Menschen fühlen sich in der Umstellungsphase allerdings schlapp und nicht leistungsfähig, hier kann man für den Beginn der Diät zum Beispiel das Wochenende wählen. Generell sollte man über den Tag verteilt viel Trinken, die Empfehlungen liegen zwischen zwei und drei Litern. Man kann neben Wasser auch zu ungesüßten Tees greifen oder Gemüsebrühe, diese vermittelt außerdem noch einen angenehmen Sättigungseffekt.

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Wo finde ich gute Rezepte für die Low- Carb Diät?

Die Low Carb Diät hat viele erfolgreiche und begeisterte Anhänger.
Zum Thema gibt es viel Material in Form von Büchern oder in Fitnesszeitschriften. Noch leichter und kostenfrei kann man sich über das Internet informieren. Auf zahlreichen Websites und in Foren werden Low Carb Gerichte veröffentlicht und Erfahrungen ausgetauscht.

Daneben kann man auch zahlreiche gewohnte Rezepte durch kleine Änderungen konform gestalten. So kann man statt Nudeln aus Weißmehl oder Vollkorn auch mal Gemüse mit einem Spiralschneider zu Nudeln verarbeiten oder zu den extrem kohlenhydrat- und kalorienarmen Konjaknudeln greifen.

 

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Wann brauche ich eine Low Carb Diät?

Bekanntes Maß dafür, ob das eigene Körpergewicht im Normbereich oder darunter beziehungsweise darüber liegt ist der Body Mass Index, kurz BMI. Er errechnet sich aus dem Körpergewicht in kg, welches durch das Quadrat der Körpergröße in m geteilt wird. Werte im Bereich zwischen 18 und 25 kg/m² gelten als erstrebenswert. Menschen mit Übergewicht (und vor allem adipösen Menschen, das heißt Personen mit einem BMI > 30kg/m²) wird geraten ihr Gewicht zu normalisieren, also abzunehmen. Aber auch formal Normalgewichtige zeigen sich immer häufiger mit ihrer Figur unzufrieden und möchten einige Pfunde schmelzen lassen. Für beide Typen ist eine Low Carb Diät prinzipiell geeignet. Besonders effektiv ist diese Form der Ernährung, wenn ein Zuviel an Kohlenhydraten bereits initial die Ursache für das Übergewicht ist. Wer also viele kalorienreiche einfache Kohlenhydrate wie Kuchen, Gebäck, Schokolade und Fastfood isst, wird doppelt vom Kohlenhydratverzicht profitieren. Neben der Kohlenhydratreduktion fallen auch die größten Kalorienbomben weg. Bei besonders starkem Übergewicht oder bekannten Vorerkrankungen sollten ein Gewichtsverlust nicht auf eigene Faust durchgeführt werden, sondern nach ärztlichem Gesundheitscheck unter ärztlicher Kontrolle geschehen.

Warum nehme ich durch eine Low Carb Diät ab?

Vereinfacht dargestellt ist das Prinzip hinter einer Gewichtserhöhung recht banal: Nimmt der Körper mehr Energie in Form von Nahrung oder kalorienhaltigen Getränken zu sich als er verbraucht, bleibt diese übrig und wird in Form von Fettdepots gespeichert. Abnehmen funktioniert also nach dem genau entgegengesetzten Prinzip: Erreicht man durch eine geringere Kalorienaufnahme oder einen höheren Kalorienverbrauch eine negative Kalorienbilanz, schmelzen nach und nach jene Fettdepots wieder. Bei jeglichen Diätbemühungen sollte deswegen ein aktiver, gesunder Alltag mit ausreichend Bewegung und sportlicher Betätigung fester Bestandteil des Plans sein.
Doch nicht nur die reine Kalorienreduktion, die oftmals mit einem Verzicht auf Kohlenhydrate einhergeht, erklärt den Gewichtsverlust bei Low Carb Diäten. Auch eher unangenehme Eigenschaften der Kohlenhydrate an sich, die bei einem Verzicht ebenfalls nicht mehr zu Buche schlagen können, spielen eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel. Durch Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate hemmen die Fettverbrennung des Körpers. Der Körper zieht benötigte Energie bei Bedarf zuerst aus kürzlich, das heißt im Rahmen der letzten Mahlzeit, zugeführten Kohlenhydraten, die sich unter Umständen noch in Magen und Darm befinden und greift einfachheitshalber nicht auf kleine Pölsterchen zurück, die eigentlich verschwinden sollen. Nur wenn keine schnell verwertbare Energie mehr verfügbar ist, macht der Körper sich die Mühe, Fettreserven abzubauen und daraus Energie zu gewinnen.

Sogenannte einfache Kohlenhydrate wie sie beispielsweise in Weißbrot, Fast Food, Süßigkeiten, weißen Nudeln und vielem mehr vorkommen führen zudem zu einem starken Anstieg des Blutzuckerspiegels, da sie als „einfache“ Energiequelle sofort aufgenommen werden und schlagartig im Blut verfügbar sind. Dieser massive Anstieg führt regulatorisch zu einer starken Insulinausschüttung. Das Hormon, welches auch für Diabetiker eine große Rolle spielt, sorgt dafür, dass der Zucker aus dem Blut in verschiedenen Zellen des Körpers gespeichert wird. Sind diese Speicher gefüllt, lagert der Körper die restliche verfügbare Energiemenge in Form von Fettdepots in den typischen Problemzonen ein. Dieses rasche Entfernen des verfügbaren Zuckers aus dem Blut führt zu einem sehr schnellen, überraschenden Blutzuckerspiegelabfall, was einen erneuten Heißhunger auf Zuckriges, Süßes und Kalorienreiches auslöst. Ein Teufelskreis aus Essen, Heißhunger und erneutem Essen entsteht.

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Was muss ich bei einer Low Carb Diät beachten?

Beginnt man eine Low Carb Diät, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es Low – engl. wenig - und nicht No – engl. keine – Carb Diät heißt. Das bedeutet, dass ein gewisser Anteil an Kohlenhydraten auch weiterhin Bestandteil der Nahrung sein wird und auch sein sollte. Je nach exakter Diätform unterscheiden sich die vorgeschlagenen Mengen um einige Gramm. Manche Unterarten empfehlen schlicht „so wenig wie möglich“ Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Der Grund für diese differierenden Angaben ist die Tatsache, dass Kohlenhydrate für den menschlichen Körper nicht nur der einfachste und schnellste Energielieferant sind, sondern für bestimmt Organe auch der einzig mögliche.
Das Gehirn beispielsweise ist für seine Energiegewinnung vollständig auf Zuckermoleküle angewiesen. Nach ein paar Tagen ohne Kohlenhydraten kann es sich zwar umstellen und wie der restliche Körper auch Alternativen verarbeiten, aber dies geht mit erheblichen Mehrbelastungen einher und kann beispielsweise Konzentrationsstörungen auslösen.

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Auch die sogenannten Ketonkörper, die zur weiteren Stoffwechselaufrechterhaltung im Zuge einer Low Carb Diät in der Leber produziert werden, belasten den Organismus.
Der minimale tägliche Bedarf an Kohlenhydraten liegt bei etwa 160g, 120 g davon alleine zur Versorgung des Gehirns. Da eine gesunde Leber aber einen gewissen Teil an Glukose unter erheblichem Energiebedarf selbst herstellen kann, ist es theoretisch also trotzdem möglich, die Kohlenhydratzufuhr auf 0g zu senken. Praktisch ist diese extreme Variante einer Low Carb Ernährung aber in den allermeisten Fällen nur äußerst schlecht durchführbar.
Doch worauf achtet man nun als erstes, wenn man sich zu einer Low Carb Diät entschließt? Als Faustregel zu Beginn kann es hilfreich sein, sich die „typischen“ sehr kohlenhydratreichen Nahrungsmittel zu merken. In aller Regel sind das die klassischen Beilagen wie Kartoffeln, Brot, Nudeln, Teigwaren und Reis. Auch Fast Food ist sehr kohlenhydratreich und - da es zudem noch große Mengen an Fett enthält - für Abnehmwillige generell nicht empfehlenswert. Gleiches gilt für salzig-fettige Snacks wie Chips, Nachos oder Flips, aber auch für Süßigkeiten jeder Art. Eine strikte Low Carb Diät setzt dann aber gute Kenntnisse über Nahrungsmittel und ihre genaue Zusammensetzung voraus. Hinter dem Begriff Kohlenhydrate verbirgt sich immer Zucker oder Stärke als Verkettung des einfachen Zuckers. Nicht alles was große Mengen an Zucker versteckt, erkennt man auf den ersten Blick als solches. Selbst Karotten beispielsweise enthalten Kohlenhydrate. Nicht zu vergessen ist zudem Alkohol, der mit vielen Kohlenhydraten und vielen Kalorien niemals Bestandteil einer Diät sein sollte. Je nachdem wie viel Alkohol konsumiert wurde, kann bereits ein Verzicht darauf eine kurzfristige Gewichtsreduktion verursachen.

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Nebenwirkungen der Diät

Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten wird selten als angenehm empfunden, bei dem Wechsel zu einer Low Carb Diät hat man zum Teil auch mit Nebenwirkungen zu kämpfen.
Bevor der Körper vollständig auf den Fettverbrennungsmodus, die sogenannte Ketose umschaltet, leiden viele Menschen etwa unter Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Abgeschlagenheit. Kreislaufprobleme können auftreten, genau wie Stimmungsschwankungen. Deshalb sollte man darauf achten, regelmäßig zu essen und sich nicht zu niedrigkalorisch zu ernähren.

Auch Kopfschmerzen sind häufige Begleiterscheinungen. Anstrengende sportliche Aktivitäten können in der Umstellungsphase zur Belastung werden. Die meisten dieser Beschwerden sind allerdings nur vorrübergehend sind .

An vielen Stellen wird auf die Gefahr einer Nierenschädigung durch zu viel Eiweiß hingewiesen. Dies konnte durch keine Studie eindeutig belegt werden. Um seine Niere gesund zu halten, sollte man auf eine ausreichende Trinkmenge achten. Oft wird auch hohes Cholesterin in dem Zusammenhang diskutiert, Studien konnten aber zeigen dass sich eine Low Carb Ernährung positiv auf das Verhältnis von HDL zu LDL („gutem“ zu „bösem“) Cholesterin auswirkt.

Eine Low Carb Ernährung, die den Körper mit der ausreichenden Menge Eiweiß, Fette, Ballaststoffen, Vitamine und Mineralstoffe versorgt, ist zum Abnehmen langfristig erfolgreich und empfehlenswert.

Kritik an der Diät

Die Low Carb Diät verhilft zu schnellem Erfolg, besonders durch den anfänglichen Wasserverlust sind viele Absolventen motiviert.
Körperliche und psychische Symptome durch den Zuckerentzug können zu Beginn auftreten, sollten aber nach einigen Tagen überwunden sein. Generell versorgt eine ausgewogene Low Carb Diät den Konsumenten mit ausreichend Proteinen, gesunden Fetten, Ballaststoffen, Vitaminen und Spurenelementen in Form von Fleisch, Milchprodukten, Fisch, Obst und Gemüse.

Kohlenhydrate, besonders komplexe Vollkornprodukte sollten allerdings nicht ohne weiteres verteufelt werden. Auch mit einer Mischkost ist es möglich Gewicht zu verlieren solange ein tägliches Kaloriendefizit erzielt wird. Eine Low Carb Diät bedeutet für viele zunächst eine große Umstellung der Essgewohnheiten.

Viele Rezepte basieren auf der Basis von Kohlenhydrate oder sie tauchen zumindest als wichtige Beilage auf. Wer wenig einfallsreich ist, empfindet die Diät vielleicht als eintönig und hat sich schnell satt gegessen an Eiern, Fleisch, Fisch und Gemüse. Hier gibt es jedoch zahlreiche Rezepte im Internet. Auch Vegetarier und Veganer können sich Low Carb ernähren und auf pflanzliche Produkte wie Soja und Tofa zurückgreifen oder ihren Eiweißbedarf über Hülsenfrüchte decken. Daneben gibt es viele Eiweißshakes und andere Zusatzprodukte, die das Abnehmen unterstützen können.

Vorsicht geboten ist allerdings bei als solchen beworbenen Low Carb Lebensmittel. Oftmals sind sie besonders fettreich und können dem Abnehmen damit im Wege stehen. Unterwegs ist es oftmals nicht einfach, diätgerechte Speisen auf der Speisekarte von Restaurants zu finden. Hier kann man in den meisten Fällen jedoch Beilagen gegen Salate oder Gemüse austauschen, oder man greift gleich zu Salaten mit Putenbrust oder Rinderfiletstreifen.

Nachdem sich der Körper an die großen Eiweißmengen gewöhnt hat und Zuckerentzug sowie eventuelle Verdauungsstörungen überwunden sind, kann eine Low Carb Ernährung sehr gesund sein und beim Abnehmen oder Gewicht halten helfen.

Lesen Sie hier mehr zu dem Thema: Was ist die beste Diät?

Welche Gefahren birgt die Diät?

Eine Low Carb Diät, die den Körper mit ausreichend Proteinen, gesunden Fetten und Mineralstoffen sowie Vitaminen versorgt, kann große Abnehmerfolge erzielen, gleichzeitig gesund sein und kann deshalb auch als dauerhafte Ernährungsform durchgeführt werden.
Zu Beginn kämpfen manche Menschen noch mit den Nebenwirkungen des Kohlenhydratentzugs. Heißhunger kommt eher weniger auf, da Blutzuckerspitzen vermieden werden.

Wer nach einer Low Carb Diät- Phase wieder zu seiner alten Ernährungsweise zurückkehrt, muss sich darüber im klaren sein; dass die Leber und die Muskeln wieder Glykogenspeicher auffüllen, womit im Körper auch eine gewisse Menge Wasser zurückbleibt. Dies kann sich als Gewichtszunahme auf der Waage niederschlagen.
Der gefürchtete Jojo-Effekt tritt dann auf, wenn über dem täglichen Kalorienbedarf Energie über die Nahrung zugeführt wird. Man sollte also nach einer Diätphase nicht mehr zu sich nehmen, da ansonsten wieder Energie in Form von Fettreserven gespeichert werden.
Lesen Sie hier mehr zum: Jojo- Effekt

Bleibe ich dauerhaft schlank?

Die dauerhafte Prognose nach Erreichen eines bestimmten Zielgewichtes mit Hilfe einer Low Carb Diät ist geprägt vom sogenannten JoJo-Effekt. Nach Beenden der Diät vergeht einige Zeit und das Gewicht erreicht den Ausgangspunkt oder liegt im schlechtesten Fall sogar noch darüber. Die Gefahr den JoJo-Effekt zu erleben besteht immer dann, wenn über einen begrenzten Zeitraum zu wenige Kalorien aufgenommen werden. Der Körper verfällt in eine Art „Hungermodus“ und fährt den Stoffwechsel herunter. Dadurch spart er in der Extremsituation, die die Diät für ihn ist, Kalorien ein. Sobald die Nahrungsaufnahme nicht mehr reglementiert ist und wieder „normal“ – das heißt wie vor der Diät – gegessen wird, kommt es bei erhöhter Kalorienaufnahme und immer noch erniedrigtem Kalorienverbrauch zu einem Kalorienüberfluss, der zwangsläufig als erneute Extrakilos auffällt. Leider ist dieses Phänomen nicht die Ausnahme, sondern das was die meisten Menschen nach einer Diät erleben. Der Teufelskreis aus Übergewicht, Diät, JoJo-Effekt und erneutem Übergewicht ist dann nur noch schwer zu durchbrechen.

Des Weiteren ist der Erfolg einer jeden Diät – auch der Low Carb Diät – vom Durchhaltevermögen der abnehmenden Person abhängig. Gerade Low Carb Ernährungsweisen sind hier besonders anspruchsvoll, da viele Dinge, die für viele mit besonderem Genuss verbunden sind, nun auf einmal verboten sein sollen. Wer beispielsweise sehr gerne Brot und Pasta isst, wird sich schwer damit tun, dies plötzlich sein zu lassen. Die Gefahr von Heißhungerattacken ist enorm. Aus diesen Gründen halten viele trotz bester Vorsätze eine Low Carb Diät nicht dauerhaft durch oder bauen immer mal wieder „Ausnahmen“ ein, mit denen sie ihre eigene Diät untergraben.

Ein großer prognostischer Vorteil, der sich aus Low Carb Ernährungen ergibt, sind allerdings die relativ geringen Blutzuckerspiegelschwankungen im Verlauf der Diät, da sehr eiweißhaltige Nahrung auch sehr lange sättigt. Aktuelle Studien vermuten, dass durch diese lang anhaltende Sättigung eventuell bei der nächsten Mahlzeit weniger Kalorien konsumiert werden könnten und dies den eigentlichen Abnehmerfolg sogar noch unterstützt.

Wie verhindere ich den JoJo Effekt bei einer Low Carb Diät?

Die sicherste Methode um sich vor dem JoJo-Effekt zu schützen, ist der Vorsatz keine kurzfristige Diät zur schnellen Gewichtsreduktion nutzen zu wollen sondern eine dauerhafte Ernährungsumstellung in den Alltag zu integrieren. Das bedeutet lebenslang „Dickmacher“ richtig erkennen zu können und in den meisten Fällen dann auch zu meiden. Sicherlich ist es wenig sinnvoll, sich immer alles zu verbieten, aber man sollte sich und seinen Körper an gute, gesunde Lebensmittel und einen aktiven Lebensstil gewöhnen. Dass Fast Food, Süßigkeiten, Chips und so weiter in großen Massen nicht unbedingt der schlanken Linie dienen, ist dabei gar nicht so unplausibel. Dauerhaft komplett auf Kohlenhydrate zu verzichten ist aus medizinischer Sicht schwierig, weil es zu nicht absehbaren Schäden des Körpers führen kann. Wer eine Low Carb Diät ausprobieren möchte und lediglich ein wenig an Gewicht abnehmen möchte, kann eine gesunde und ausgewogene Ernährung ab und zu mit einem abendlichen Verzicht auf Kohlenhydrate kombinieren. Dabei ist es möglich einige der positive Effekte einer Low Carb Diät auszunutzen, ein paar Kalorien einzusparen und abzunehmen ohne den Körper in einen akuten Notzustand zu versetzen.

Im Allgemeinen sollte man darauf achten hochwertige, komplexe Kohlenhydrate in jedem Fall zu bevorzugen, also beispielsweise Vollkornprodukte, stärkehaltiges Gemüse, aber auch Bananen oder Getreideflocken statt sehr Zuckriges oder Weißmehlprodukte zu wählen. Alle Lebensmittel, die zu stark verarbeitet sind und damit große Mengen an künstlich zugesetztem Zucker und/oder sehr viel Fett enthalten, sollte man ebenso meiden. Eine gute, gesunde Alternative ist immer eine Ernährungsform, die auf viel frisches Gemüse (am besten Blattgemüse) und Salat setzt ohne eine Nährstoffgruppe gänzlich zu meiden, un- oder weniger verarbeitete Nahrungsmittel bevorzugt und eine kleinere Menge an Kalorien mit vielen Nährstoffen und Vitaminen kombiniert. In Verbindung mit einer ausreichenden Trinkmenge von etwa 1,5 bis 2l Wasser täglich und regelmäßiger, moderater sportlicher Betätigung steht dem Abnehmerfolg dann nichts mehr im Wege.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: JoJo-Effekt

Wie hoch sind die Kosten einer Low- Carb Diät?

Eine Low Carb Diät setzt auf die Zufuhr großer Mengen von Proteinen. Als Quelle hierfür kann Fleisch und Fisch dienen, wer zu hochwertigen Lebensmittel greifen möchte muss dafür etwas mehr Geld in die Hand nehmen.
Aber auch Thunfisch in Dosen oder Aufschnitt muss nicht teuer sein. Zudem kann der Bedarf auch über Magerquark oder pflanzliche Alternativen wie Tofu oder Hülsenfrüchte gedeckt werden.

Auf verarbeitete Lebensmittel sollte so gut wie verzichtet werden, durch den Wegfall von Ausgaben für Süßigkeiten, Softdrinks und Alkohol kann zusätzlich gespart werden. Gemüse und Obst beim Bauern oder auf Märkten gekauft kann gesünder und billiger sein als im Supermarkt. Entgegen geläufiger Meinungen kann auch Obst und Gemüse aus der Tiefkühltruhe eine gute Alternative sein, durch das Schockfrosten werden viele Vitamine konserviert.

Eine Low Carb Diät kommt ohne Nahrungsergänzungsmittel aus, zu Eiweißshakes kann aber auch gegriffen werden. Damit sind die Kosten einer Low Carb Diät nicht nennenswert erhöht, es lohnt sich Preise zu vergleichen. Abnehmen und gesunde Ernährung muss nicht teuer sein!

Welche alternativen Diäten gibt es zur Low- Carb Diät?

Eine Low Carb Diät fällt im Prinzip aus der Reihe der üblichen Crashdiäten, denn es handelt sich dabei um eine Ernährungsform, die bei richtiger Ausführung bedenkenlos auch als dauerhafte Ernährungsweise angewandt werden kann. Damit ist ihr Erfolg langfristiger und gesünder, als der vermeintliche Erfolg durch Monodiäten wie die Kohlsuppendiät oder die Kornspitzdiät. Eine ausreichende Versorgung mit Proteinen und Fetten ermöglicht es, den Stoffwechsel und Hormonhaushalt auf Trab zu halten. Durch Gemüse und Obst erhält der Körper zudem notwendige Ballaststoffe, Vitamine und Spurenelemente und Mangelversorgungen wird vorgebeugt. All dies können Crash- und Monodiäten nicht garantieren.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Crash Diät - Wie effektiv ist sie?

Eine sinnvolle Alternative zu Low Carb, die einen ähnlichen langfristigen Erfolg bietet und zudem einfacher an den Lebensstil anzupassen ist, sind sogenannte Mischdiäten. Dabei sind alle Lebensmittel erlaubt, so lange man unter seinem täglichen Kalorienbedarf bleibt. Dann beginnt der Körper mit der Fettverbrennung. Man kann dazu Kalorien zählen oder über das Punktesystem nach Weight Watchers einsteigen.
Diese Diät hat den Vorteil, dass sie dem Absolventen absolut nichts verbietet, allerdings sollte man auch hier nicht zu viele ungesunde Lebensmittel zu sich nehmen zumal der Sättigungseffekt dadurch geringer ausfällt und auch Blutzuckerspitzen auftreten, was bei einer Low Carb Diät nicht der Fall ist.

Bei der Mayo-Diät geht es um eine Methode zur Gewichtsabnahme nach der Low Carb Diät. Sie stellt eine schonende Alternative zum Abnehmen. 

Ene weitere Alternative zur Low Carb Diät stellen die Military DIet und Ketogene Diät dar. Dabei geht es um eine Form der Low Carb Diät, bei der man nur wenige Kohlenhydrate zu sich nehmen darf. 

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.01.2017 - Letzte Änderung: 19.07.2023