Salben und Cremes

Einleitung

Es gibt zahlreiche Salben und Cremes, die bestimmt auch Sie in Ihrem Haushalt haben. Doch wann kommt welche Salbe zum Einsatz? Und was ist der überhaupt der Unterschied zwischen einer Salbe, Creme, Lotion und einem Gel?

Im Anschluss möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die wichtigsten Präparate geben und in welchem Falle sie zum Einsatz kommen. Viele der Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, vor der Anwendung sollten Sie jedoch die Packungsbeilage lesen und Rücksprache mit Ihrem Arzt oder dem Apotheker halten. Bei schweren oder chronischen Hauterkrankungen, auch bei weiteren Symptomen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen und die Hauterscheinung medizinisch abklären lassen.

Die topische Therapie, also die Anwendung von Lokaltherapeutika auf der Haut, kommt besonders bei dermatologischen Erkrankungen, den Hauterkrankungen, zum Einsatz. Um die Unterschiede zwischen den verschiedenen Zubereitungen zu erklären zieht man häufig das Phasendreieck zu Rate. Jede Ecke des Dreiecks steht für eine der Phasen flüssig, fest und fettig, die Zubereitungen stehen jeweil aus eine der Verbindungslinien zwischen den Phasen.

Cremes

Eine Creme befindet sich im Phasendreieck zwischen Fett und Flüssigkeit, diese Gemische bestehen also Anteilen von Fett und Flüssigkeit. Des weiteren gibt es wasserbasierte Cremes mit einem höheren Flüssigkeitsanteil und fettbasierte Cremes, mit einem höheren Anteil an Fett. Cremes werden Emulgatoren zugesetzt, um eine Trennung der Phasen zu verhindern. Cremes sollten bei sehr trockener Haut nicht zum Einsatz kommen, da sie den Zustand verschlimmern können. Sie haben eine leichte Konsistenz und ziehen schnell ein, außerdem haben besonders wasserbasierte Cremes einen kühlenden Effekt, der besonders bei Insektenstichen und allergischen Hautveränderungen beruhigend wirkt.

Die bekanntesten Hautcremes werden im Folgenden als Übersicht besprochen.

Nivea®

Diese bekannte Creme ist ein echter Allrounder. Nivea hat verschiedene Produkte für jeden Hauttyp, sie sind sehr gut hautverträglich und pflegend. Nivea Creme kann sowohl im Gesicht, wie auch auf anderen trockenen Stellen wie Ellenbogen oder für die Hände angewandt werden.

Penaten®

Penaten® Creme ist eine Haut- und Wundschutzcreme und besonders bekannt aus der Babypflege. Sie eignet sich durch ihre hautverträgliche Zusammensetzung speziell für Babys und Erwachsene mit sehr empfindlicher Haut.

Florena®

Auch Florena Creme ist ein Beauty Allrounder. Verschiedene Pflegereihen eignen sich für die Gesichtspflege verschiedener Hauttypen. Auch Florena ist sehr gut hautverträglich.

FeniHydrocort® Creme

Hierbei handelt es sich um eine Creme zur Anwendung bei mäßig ausgeprägten entzündlichen Hauterkrankungen. Sie enthält Cortison und lindert so Entzündungszeichen der Haut.

Hydrocortison Creme

Wie FeniHydrocort handelt es sich um Cortison-haltige Cremes verschiedener Hersteller zur Anwendung bei gemäßigten entzündlichen Hauterkrankungen. Einige Cremes eignen sich speziell zur Anwendung bei Kontaktekzemen, Sonnenbrand oder Mückenstichen.

Finalgon® Wärmecreme

Die Wärmecreme lindert Verspannungen, Muskel- und Gelenkschmerzen und kommt häufig bei der Behandlung von Rückenschmerzen zum Einsatz.

Mehr hierzu unter: Finalgon

Vagisan® Feuchtcreme

Vagisan® Feuchtcreme wird eingesetzt bei Beschwerden durch Scheidentrockenheit oder des äußeren Intimbereichs, wie Brennen, Juckreiz, Verletzungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Häufig ist ein Östrogenmangel nach den Wechseljahren die Ursache. Die Creme wird in der Scheide und auf der Haut des Intimbereichs aufgetragen. Die Creme sollte nur bei Beschwerden zum Einsatz kommen, eine gesunde Scheide benötigt in der Regel keine zusätzlichen Pflegemaßnahmen.

Lesen sie mehr hierzu: Vagisan®

Salben

Bei einer Salbe handelt es sich um eine Zubereitung mit einem hohen Fettanteil. Die sogenannten reinen Fettsalben werden generell wenig eingesetzt, da sie von Patienten schlechter toleriert werden. Salben mit einem etwas höheren Wasseranteil ziehen schneller ein. Generell wirken Salben abdeckend und fettend.

Im Weiteren erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Salben.

Vaselinehaltige Salben

Vaseline ist sehr vielseitig und auch bei empfindlicher Haut gut verträglich. Sie eignet sich als Feuchtigkeitsspender, Wundcreme, Kälteschutz und bei Muskelverhärtungen und Schmerzen.

Paraffinhaltige Salben

Viele Pflegeprodukte enthalten Paraffin. Dessen Wirkungsweise ist umstritten, Paraffin legt einen Film auf die Haut und wird von dieser nicht aufgenommen. Der Anwender erfährt eine weiche und entspannte Haut, allerdings verstopfen die Poren der Haut und die hauteigenen Regenerationsmechanismen werden gestört. Bei langfristiger Anwendung kann die Haut austrocknen.

Wachshaltige Salben

Wachssalben spenden Feuchtigkeit, beruhigen und regenerieren die gereizte, rissige, trockene oder empfindliche Haut. Außerdem wirkt es wundheilungsfördernd.

Zinksalbe

Zinksalbe eignet sich zur Behandlung von Pickel und Akne und wird in der Wundbehandlung eingesetzt. Sie wirkt antiseptisch und wundheilungsfördernd.

Zugsalbe

Diese Salbe kommt bei eitrigen Hautentzündungen, etwa Pickel oder Abszessen zur Anwendung. Sie beschleunigt die Reifung und Entleerung von Abszessen und wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.

Weitere Informationen hierzu: Zugsalbe

Clobetasol® Salbe

Clobetasol Salbe enthält ein starkes Corticosteroid und wird eingesetzt bei therapieresistenten Plaques im Rahmen entzündlicher Hauterkrankungen, etwa Psoriasis.

Hydrocortisonhaltige Salbe

Cortisonhaltige Salben kommen zur lokalen Behandlung von mäßig ausgeprägten entzündlichen Hauterkrankungen zum Einsatz.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Cortisonsalbe

Kytta® Schmerzsalbe

Diese Salbe enthält Beinwellwurzel-Fluidextrakt und gilt als pflanzliche Alternative zu Salben mit dem Wirkstoff Diclofenac oder anderen NSAIDS also Schmerzmitteln. Sie wird bei Muskel-, Gelenk- und Rückenschmerzen zum Einsatz.

Unser Artikel hierzu: Kytta® Salbe

Pferdesalbe

Pferdesalbe eignet sich zur Behandlung von Muskelverspannungen und Schmerzen sowie Gelenkschmerzen. Sie wurde ursprünglich für Pferde entwickelt und wird heute vor allem im Sport eingesetzt. Sie enthält pflanzlich Wirkstoffe wie Menthol, Rosmarin, Arnika und Kampfer. Pferdesalbe wirkt kühlend, durchblutungsfördernd, schmerzstillend und entzündungshemmend.

Lesen sie auch unseren Artikel: Pferdesalbe

Arnika Salbe

Arnika Salbe enthält einen Auszug aus der Arnikablüte und ist ein weiteres pflanzliches Arzneimittel zur äußeren Anwendung. Arnika gilt als natürliches Schmerzmittel, das Anwendungsgebiet reicht von Blutergüssen über Muskelschmerzen bis hin zu Gelenkschmerzen, etwa durch Arthritis.

Diclofenac Salbe

Diclofenac ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika (NSAIDS) und wirkt schmerzstillend sowie entzündungshemmend. Sie wird eingesetzt zur äußerlichen unterstützenden Behandlung von Schmerzen bei akuten Zerrungen, Prellungen oder Verstauchungen, etwa als Folge von Sportunfällen.

Mehr hierzu: Diclofenac Salbe

Lotionen

Auch bei Lotionen handelt es sich um ein Gemisch aus Fett und Flüssigkeit. Dabei ist der Flüssigkeitsanteil sehr hoch. Sie werden bei akuten Dermatosen eingesetzt, wie etwa einem Sonnenbrand, da sie auf der Haut kühlend wirken. Sie können die Haut jedoch stark austrocknen. Bei einer Lotion lohnt es sich auf die enthaltenen Inhaltsstoffe zu achten und auf hochwertige Produkte zu setzen. Wirksame und in der Regel gut verträgliche Zusätze in Lotionen sind zum Beispiel:

Bei folgenden Zusätzen sollten Sie auf Symptomen von Allergien achten. Einige stehen zusätzlich im Verdacht krebserregend zu sein oder können die Haut und den Körper auf anderem Wege schädigen:

  • Paraffin: verstopft Poren und stört natürliche Regenerationsmechanismen der Haut, außerdem hohe Umweltbelastung durch dieses Nebenprodukt aus der Erdölgewinnung
  • Parabene, Konservierungsstoffe
  • Polyethylenglycol
  • können Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen: Emulgatoren, Duftstoffe, Lanolin (Wollfett)
  • Teebaumöl: Teebaumöl kann zu Kontaktekzemen führen, außerdem ist es nicht lange haltbar und zersetzt sich in agressive Terpentine

Gele

Gele sind im Unterschied zu Salben und Cremes komplett fettfrei. Sie sind halbfest, naturwissenschaftlich als viskoelastische Fluide bezeichnet. Gele sind Grundlage verschiedener Arzneimittelzubereitung, sie wirken auf der Haut auch kühlend. Gele kommen auch bei der Untersuchung mit Ultraschall zum Einsatz, da sie die Echogenität verbessern in dem sie ein Flüssigkeitskissen zwischen Schallkopf und Haut darstellen.

Eine Auflistung der wichtigsten Gele finden Sie im Folgenden.

Fenestil Gel

Fenistil Gel enthält das Antihistaminikum Dimentinden, wirkt kühlend und stillt Juckreiz. Es eignet sich zur Anwendung bei Sonnenbrand, leichten Verbrennungen oder Insektenstichen.

Unser Artikel hierzu: Fenestil Gel

Diclofenac Gel

Diclofenac ist ein Wirkstoff zur Schmerzstillung und Entzündungshemmung und wird äußerlich bei Muskel- oder Gelenkschmerzen eingesetzt, etwa bei Sportverletzungen wie Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen.

Lesen Sie auch: Diclofenac Gel

Contractubex® Narbengel

Das Gel kann zur Behandlung von Narben, etwa nach Operationen, Schnittwunden oder bei Aknenarben und Schwangerschaftsstreifen zum Einsatz kommen. Es handelt sich um eine Kombination der Wirkstoffe Zwiebelextrakt, Heparin und Allantoin die entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend und wundheilungsfördernd wirken.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Contractubex®

Tyrosur Gel

Tyrosur Gel eignet sich zur Anwendung bei infizierten Wunden. Es kann dabei in jeder Phase der Wundheilung zum Einsatz kommen, bei nässenden, offenen sowie bei geschlossenen und trockenen Wunden. Der enthaltene Wirkstoff Tyrothricin aus der Gruppe der Antibiotika wirkt antibakteriell und bekämpft Erreger von Wundinfektionen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.03.2018 - Letzte Änderung: 22.10.2021