BoxaGrippal

Einleitung

BoxaGrippal® ist ein Arzneimittel, das die Wirkstoffe "Ibuprofen" und "Pseudoephedrin" enthält. BoxaGrippal® gehört zu den Medikamenten, die man ohne Rezept frei in der Apotheke kaufen kann. Boxagrippal® ist ein Arzneimittel, das die Wirkstoffe "Ibuprofen" und "Pseudoephedrin" enthält. Sie wirken überwiegend abschwellend und schmerzstillend, haben daneben jedoch noch andere Effekte.

Es ist als Tablette in der Stärke 200/30mg pro Tablette in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter dem selben Namen erhältlich. Die Packungsgröße beträgt 20 Tabletten pro Packung. Hersteller ist die Firma Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG.

Ein Präparat der gleichen Wirkstoffkombination ist bisher nicht erhältlich.
Das Einsatzgebiet von BoxaGrippal® liegt wie der Name schon andeutet in der Behandlung einer Grippe oder Erkältung mit all ihren typischen Symptomen wie Schnupfen, Nebenhöhlenentzündungen, Fieber, sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Das Medikament bekämpft diese Beschwerden für die Wirkdauer und führt zur kurzfristigen starken Verbesserung des Wohlbefindens. Es ist für den Einsatz bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 15 Jahren zugelassen.

Inhaltsstoffe von BoxaGrippal

Boxagrippal® ist ein sogenanntes Kombinationspräparat aus 2 Wirkstoffen.

Zum einen enthalten ist das sogenannte Pseudoephedrin (30mg pro Tablette). Dieser Wirkstoff gehört zu den sympathomimetischen Stoffen. Pseudoephedrin verstärkt die Wirkung der Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin im Körper.

Diese Stoffe bewirken im Körper eine Verengung von Blutgefäßen, eine Beschleunigung der Herzfrequenz und eine Erhöhung des Blutdruckes.

Im Boxagrippal® entfaltet es es seine Wirkung vor allem in der Nasenschleimhaut, wo es durch Verengung der zahlreichen kleinen Blutgefäße die Nase wieder zum Durchatmen frei macht sowie den Ausfluss beim Schnupfen lindert. Liegt eine Nasennebenhöhlenentzündung vor, kann der Schleim besser aus den Nebenhöhlen fließen. Sie werden entlastet und schmerzen weniger. Daneben kann Pseudoephedrin zu einer Aufweitung der Bronchien führen und das Atmen zeitweise erleichtern. Bei manchen Menschen wirkt es leicht aufputschend.

Der zweite Wirkstoff Ibuprofen (200mg pro Tablette) gehört zu den sogenannten nicht-steroidalen Entzündungshemmern, den NSARs. Wie die anderen Wirkstoffe aus dieser Gruppe auch, lindern Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS), Naproxen und Diclofenac Schmerzen, Fieber und Entzündungen und somit viele der Beschwerden einer Grippe oder Erkältung.
Dieser Wirkung liegt die Hemmung der sogenannten Cyclooxygenase, einem wichtigen Enzym im Körper, zugrunde. Dieses entfaltet die oben genannten Wirkungen vor allem über die Verminderung der Bildung sogenannter Prostaglandine, die im Körper bei Fieber, Schmerz sowie Entzündung eine wichtige Rolle spielen. Boxagrippal® enthält mit 200 mg Ibuprofen eine relativ geringe Dosis. Eine einzelne Tablette lindert deshalb nur leichte Schmerzen effektiv. Die Wirkung hält bis zu 6 Stunden an.

Beide Wirkstoffe zusammen ergänzen sich somit gegenseitig und bekämpfen somit effektiv Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Neben diesen Wirkstoffen sind als Zusatzstoffe ohne medizinische Wirkung noch Lactose, Zellulose, Stärke, Magnesium, Macrogol und andere Bindemittel enthalten. In der Stillzeit gehen Abbauprodukte von Ibuprofen in geringen Mengen auch in die Muttermilch über, was auch zum Abraten von Ibuprofen in der Stillzeit führt.

Dosierung von BoxaGrippal

Boxagrippal®-Tabletten dürfen von Kindern ab 15 Jahren in der Dosis von 1 Tablette bei Bedarf alle sechs Stunden eingenommen werden.

In der Apotheke erhältliches BoxaGrippal® enthält in der Regel 200 mg Ibuprofen und 30 mg Pseudoephedrin.

Bei starken Beschwerden dürfen in Ausnahmefällen zwei Tabletten gleichzeitig eingenommen werden, solange die Tageshöchstdosis nicht überschritten wird. Diese Therapie darf nur über maximal 5 Tage durchgeführt werden um Nierenschäden zu vermeiden.

Dies gilt für Ibuprofen wie für alle NSARs. Durch die Inhaltsstoffe beträgt die maximale Tabletteneinnahme 6 Tabletten pro Tag was der geltenden Höchstdosis von 1200mg Ibuprofen und 180mg Pseudoephedrin entspricht.

Diese Dosis sollte auf jeden Fall nicht eigenmächtig sondern nur in Rücksprache mit dem behandelndem Arzt oder Apotheker eingenommen werden. Boxagrippal® sollte keinesfalls zusammen mit alkoholischen Getränken eingenommen werden. Besser ist die Einnahme mit einem Glas Wasser zu den Mahlzeiten.

Indikationen für BoxaGrippal

BoxaGrippal® enthält einerseits ein überwiegend schmerzstillenden, andererseits einen gefäßverengenden Wirkstoff, der Schnupfen und Schleimhautschwellungen verringern kann.

Deshalb kann es eingesetzt werden, wenn Schmerzen gemeinsam mit Schnupfen, einer verstopften Nase oder einer Nebenhöhlenentzündung auftreten.

In den meisten Fällen wird BoxaGrippal® bei einer simplen, durch Viren verursachten Erkältung eingesetzt. Nach der Einnahme sollten sich typische Erkältungssymptome wie Kopf-, Glieder- und Halsschmerzen, Schnupfen sowie Druck über den Nebenhöhlen innerhalb von 30-60 Minuten bessern.

Auch Fieber kann durch BoxaGrippal® zeitweise verringert werden. Neben der Erkältung kann BoxaGrippal® unterstützend bei einer handfesten Grippe oder bei einem gleichzeitigen Auftreten von Schmerzen und einem allergisch bedingten Schnupfen eingesetzt werden.

Dabei hat es den gleichen Effekt: Schmerzen, Schnupfen, eine behinderte Nasenatmung und Druck über den Nebenhöhlen bessern sich. Wichtig ist, dass BoxaGrippal® nur eingesetzt werden sollte, wenn Schmerzen und Symptome an der Nasenschleimhaut gleichzeitig auftreten. Für isoliert auftretende Symptome existieren bessere Medikamente.

Zu beachten ist auch, dass BoxaGrippal® dabei nicht die ursächliche Erkrankung bekämpft – es lindert nur die Symptome. Die Krankheitsdauer wird durch das Medikament also nicht beeinflusst.

BoxaGrippal® gegen Husten

BoxaGrippal® enthält keinen hustenstillenden Wirkstoff. Es wirkt sich demnach nicht oder nur in sehr geringem Maße auf einen Husten aus. Dies ist jedoch sinnvoll: tritt Husten im Rahmen einer Erkältung oder der Grippe auf, fördert er häufig Schleim zutage.

Wird der Husten durch Medikamente unterdrückt, verbleibt Schleim in der Lunge und bildet dort einen guten Nährboden für Krankheitserreger.

Sinnvoller ist bei Erkältungskrankheiten dementsprechend nicht das Stoppen des Hustens, sondern der Einsatz eines Schleimlösers.

Ausnahme ist ein Reizhusten ohne Schleim. Dieser kann, wenn er als sehr störend empfunden wird, mit Hustenstillern unterdrückt werden.

BoxaGrippal® gegen Halsschmerzen

BoxaGrippal® kann gegen Halsschmerzen im Rahmen einer Erkältung eingenommen werden. Der enthaltene Wirkstoff Ibuprofen ist schmerzlindernd und sollte die Beschwerden innerhalb von ca. 45 Minuten nach Einnahme abschwächen.

Treten Halsschmerzen ohne Begleitsymptome wie Schnupfen, Druck über Nasennebenhöhlen oder einer verstopften Nase auf, ist die Einnahme von BoxaGrippal® jedoch nicht sinnvoll. Stattdessen sollten andere Medikamente eingesetzt, die sich isoliert gegen Halsschmerzen richten und keine weiteren, für diese Symptomatik überflüssigen Wirkstoffe enthalten.

Alternativen sind beispielsweise die Schmerzmittel Ibuprofen oder Diclofenac. Auch Lutschtabletten verschiedener Hersteller können die Schmerzen zeitweise bessern.

BoxaGrippal® gegen Schnupfen und Erkältung

Die Erkältung ist der häufigste Grund für die Einnahme von BoxaGrippal®. Es ist für den Einsatz bei Schnupfen in Kombination mit weiteren Erkältungssymptomen wie Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen gut geeignet.

BoxaGrippal® führt in der Regel 30-60 Minuten nach Einnahme zu einer Linderung der Symptome. Der Schnupfen wird durch die gefäßverengende Wirkung des Pseudoephedrins gestoppt, die Schmerzen durch Ibuprofen gemildert.

BoxaGrippal® enthält keinen antibakteriellen oder antiviralen Wirkstoff und bekämpft deshalb nicht die Ursache einer Erkältung. Die Erkrankungsdauer wird nicht verkürzt.

BoxaGrippal® bei Kindern

BoxaGrippal® darf Kindern unter 15 Jahren nicht verabreicht werden. Grund dafür ist unter anderem, dass keine Erfahrungen beim Einsatz des Arzneimittels bei Kindern vorliegen und die Verabreichung dementsprechend risikobehaftet ist.

Bei schwachen Schmerzen kann stattdessen, wenn Erfahrung seitens der Eltern besteht, ein Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen verabreicht werden. Die Dosis dieser Medikamente hängt dabei vom Gewicht des Kindes ab.

Ibuprofen darf erst ab dem 6. Lebensmonat verabreicht werden, Paracetamol bereits kurz nach der Geburt. Gute Alternativen für BoxaGrippal® sind bei verstopfter Nase und Schnupfen Nasensprays bzw. Nasentropfen mit einem abschwellenden Mittel wie Xylometazolin.

Klagen Kinder über starke Schmerzen bei einer Erkältung oder verhalten sich ungewöhnlich, sollte ein Arzt konsultiert werden. Die Beschwerden können dann Hinweis auf eine ernstzunehmende Erkrankung sein.

BoxaGrippal® in der Schwangerschaft

Schwangere und Stillende dürfen kein BoxaGrippal® einnehmen, da für diese Zeit keine ausreichenden Daten vorhanden sind. Dies gilt vor allem für den enthaltenen Wirkstoff Ibuprofen.

Denkbar ist auch eine Hemmung der Wehentätigkeit und eine Verlängerung von Schwangerschaft und Geburt durch Hemmung der Bildung von sogenannten Prostaglandinen durch Ibuprofen.

Weiterhin ist ein Nierenschaden des Kindes und eine erhöhte Blutungsneigung von Mutter und Kind durch die fehlenden Prostaglandine denkbar. Eine Kombination all dieser möglichen Nebenwirkungen führt zur vollständigen Einnahmewarnung in der Schwangerschaft.

Lesen Sie mehr zum Thema: Medikamente während der Schwangerschaft

BoxaGrippal® und Alkohol - verträgt sich das?

Grundsätzlich sollte BoxaGrippal® nicht vor oder nach Alkoholgenuss eingenommen werden. Alkohol und die Wirkstoffe von BoxaGrippal® beeinflussen sich gegenseitig - die zeitnahe Einnahme kann zu verschiedenen, unerwünschten Wirkungen führen.

Alkohol kann die Wirkung von Ibuprofen und Pseudoephedrin abschwächen und das Arzneimittel damit praktisch obsolet machen. BoxaGrippal® kann die Wirkung von Alkohol verstärken und so zu einem unerwartet starken Rausch führen. Daneben kann die Kombination von BoxaGrippal® und Alkohol das Blutungsrisiko aufgrund einer Abschwächung der Blutgerinnung erhöhen.

Bei sehr starkem Alkoholgenuss kann die Einnahme von BoxaGrippal® zu Leberschäden führen. Saure alkoholische Getränke wie Wein verursachen in der Kombination mit BoxaGrippal® gelegentlich Schäden an der Magenschleimhaut und damit Bauchschmerzen.

Der Genuss von einem Glas Bier oder ähnlich geringen Mengen Alkohol führt meist zwar nur zu geringen Wechselwirkungen mit dem Arzneimittel, aufgrund potenziell gefährlicher Risiken sollte jedoch auch darauf verzichtet werden.

Wird BoxaGrippal® im Rahmen einer Erkältung eingenommen, sollte auf Alkohol auch verzichtet werden, weil er eine negative Auswirkung auf die Ausheilung der Erkrankung haben kann.

BoxaGrippal® und Pille - veträgt sich das?

BoxaGrippal® sollte keinen oder einen vernachlässigbar kleinen Effekt auf die Wirkung der Pille haben. Es sind keine Wechselwirkungen zwischen den Wirkstoffen von BoxaGrippal® - Ibuprofen und Pseudoephedrin - mit den Wirkstoffen der Pille bekannt.

Dabei ist unwichtig, ob es sich um die gängige Kombinations-Pille mit einem Östrogen und Gestagen oder um eine östrogenfreie, gestagenhaltige Pille handelt. Darüber hinaus sind keine Wechselwirkungen zwischen BoxaGrippal® und 2- bzw. 3-Stufen-Präparaten bekannt.

Auch eine typische Erkältung – der häufigste Grund für die Einnahme von BoxaGrippal® – hat in der Regel keinen Einfluss auf die Wirkung der Pille. Treten im Rahmen des Infektes jedoch Erbrechen oder Durchfall auf, ist Vorsicht angesagt. Bei Störungen des Magen-Darm-Traktes kann die verhütende Wirkung trotz regelrechter Einnahme der Pille nicht mehr garantiert werden.

In diesem Fall sollte beim Geschlechtsverkehr eine zusätzliche Verhütungsmethode wie das Kondom angewandt werden. Wird aufgrund der Erkältung ein Antibiotikum verschrieben, sollte der behandelnde Arzt auf die Einnahme der Pille aufmerksam gemacht werden. Häufig eingesetzte Antibiotika wie Penicillin können die Wirkung der Pille nämlich zum großen Teil aufheben.

Gegenanzeigen von BoxaGrippal®

Boxagrippal® sollte bei bekannten Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen gegen einen der Inhaltsstoffe Ibuprofen oder Pseudoephedrin nicht eingenommen werden. Auch eine Asthma-Erkrankung sollte zur Vorsicht gegenüber der Einnahme führen, da viele Schmerzmittel sogenannte schmerzmittelbedingte Asthmaanfälle auslösen können.

Ibuprofen zählt als Entzündungshemmer wie viele andere Substanzen dieser Klasse zu den Auslösern von Beschwerden und Blutungen im Verdauungstrakt. Patienten mit Magengeschwüren oder Blutungsrisiken sollten Boxagrippal® nicht einnehmen. Da die verschiedenen Entzündungshemmer alle die Magen- und Darmschleimhaut angreifen sollte Boxagripppal® bei Einnahme anderer Entzündungshemmer der NSAR-Gruppe (z.B. Diclofenac oder Naproxen) nicht eingenommen werden.

Durch den Abbau im Körper, hier vor allem Leber und Niere sollten Krankheiten in einem dieser beiden Organe zur erhöhten Vorsicht im Umgang mit Boxagrippal® führen. Bei bekannten Leber- und Nierenfunktionsstörungen sollte Boxagrippal® nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.

Auch ungeklärte Blutbildungsstörungen sollten zum Verzicht auf Boxagrippal® führen.

Durch den Inhaltsstoff Pseudoephedrin ist bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems auch erhöhte Vorsicht geboten, da dieses System durch Pseudoephedrin stimuliert wird. Bei bekanntem Bluthochdruck würde Boxagrippal® beispielsweise durch das Verengen von Blutgefäßen zur weiteren Erhöhung des Blutdruckes führen und das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko weiter erhöhen.

Ein vorangegangener Schlaganfall oder ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall sollten zum Verzicht auf Boxagrippal® führen.

Auch das Vorliegen einer Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, eines Herzinfarktes oder einer chronischen Herzkrankheit sollten zum Verzicht führen, da hier eine weitere Belastung des Kreislaufs durch das Pseudoephedrin nicht vertretbar wäre.

Durch die Wirkung des Pseudoephedrins auf die Blase gilt auch Harnverhalt als Gegenanzeige zur Einnahme von Boxagrippal®, da Boxagrippal® hier zur völligen Unfähigkeit der Blasenentleerung und somit zum Harnverhalt führen könnte.

Auch Schilddrüsenerkrankungen haben enorme Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und eine Überfunktion der Schilddrüse führt zur erhöhten Empfindlichkeit des Herz-Kreislauf-Systems gegenüber Pseudoephedrin und die Einahme von Boxagrippal® kann zu Herzrasen und bei entsprechenden Vorerkrankungen zu lebensgefährlichen Kreislaufveränderungen bis hin zum Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen führen. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion sollte Boxagrippal® nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.

Eine Kombination mit weiteren die Gefäße verengenden Medikamenten sollte vermieden werden. Hierzu zählen Bromocriptin, Pergolid, Lisurid oder Ergotamine sowie andere die Nasenschleimhaut abschwellende Substanzen, wie sie beispielsweise in abschwellenden Nasensprays enthalten sind.

Bei Einnahme zusätzlicher anderer Medikamente sind vor allem die bei psychischen Erkrankungen verwendeten MAO-Hemmer (MAO= Monoaminooxidase, ein Enzym im Abbau verschiedener kreislaufsteigernder Enzyme) zu nennen, z.B. Tranylcypromin. Hier darf Boxagrippal® auch nicht angewendet werden um eine extreme Kreislaufbelastung zu vermeiden. Auch die Einnahme dieser Medikamente innerhalb der letzten zwei Wochen ist von Bedeutung, auch wenn das Medikament schon abgesetzt wurde, da die Wirkung dieses Medikamentes über diese Zeit auch ohne weitere Einnahme noch fortbestehen kann.

Weitere genauso gefährliche Wechselwirkungen können durch viele andere Medikamente entstehen. Herzglycoside, Methrothrexat und andere das Immunsystem hemmende Medikamente, Thrombozytenaggregationshemmer und andere Medikamente gegen psychische Erkrankungen bilden hierbei nur eine Auswahl. Durch die eventuelle blutdrucksteigernde Wirkung sollte Boxagrippal® wenige Tage vor einem chirurgischen oder zahnärztlichen Eingriff nicht eingenommen werden.

Da Boxagrippal® auch Lactose enthält sollten Patienten mit einer Unverträglichkeit von Lactose (=Milchzucker) Boxagrippal® auch nicht einnehmen.

Weitere Erkrankungen die die Einnahme verbieten sind bekannte Krampfleiden wie Epilepsie oder auch ein Glaukom (=Augenerkrankungen), Lupus oder andere Autoimmunkrankheiten mit Gelenkbeschwerden oder Hautveränderungen.

Nebenwirkungen von BoxaGrippal®

Die möglichen Nebenwirkungen von BoxaGrippal® ergeben sich aus den Nebenwirkungen der Wirkstoffe Ibuprofen und Pseudoephedrin. Allgemein treten ernstzunehmende Nebenwirkungen bei kurzzeitiger Einnahme dieses Medikamentes nur selten auf. Wird BoxaGrippal® in sehr hohen Dosen oder über mehrere Wochen hinweg eingenommen, erhöht sich das Risiko vieler Nebenwirkungen drastisch.

Durch die Wirkungen auf die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes sind vor allem Nebenwirkungen auf diesen vorherrschend. Allen voran hierbei Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Durchfall sowie Erbrechen und im Extremfall Magen- und Darmblutungen. Bestehende Magenschleimhautenzündungen, -Geschwüre oder vorhandene Darmentzündungen wie im Rahmen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie dem Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa können durch die Schleimhaut schädigende Wirkung des Ibuprofens verstärkt werden. Nach langer Einnahme ist das Auftreten eines Magengeschwürs möglich.

Durch das Pseudoephedrin kann es durch die gefäßverengende und kreislaufanregende Wirkung zu Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Herzrasen, Schlaflosigkeit oder Harnverhalt kommen.

Wie bei allen Medikamenten können Überempfindlichkeitsreaktionen oder Allergien mit Juckreiz, Quaddelbildung oder Kreislaufbeschwerden auftreten. Beim Auftreten von solchen Beschwerden gilt es umgehend einen Arzt aufzusuchen. Nicht selten tritt bei Asthmatikern das sogenannte Schmerzmittelasthma auf, ein durch Schmerzmittel hervorgerufener Asthmaanfall. Sollte man eine dieser oder andere Nebenwirkungen an sich beobachten sollte in jedem Fall ein Arzt oder Apotheker zu Rate gezogen werden.

Zu beachten ist, dass BoxaGrippal® nicht eingenommen werden sollte, wenn Schmerzen, Schnupfen oder eine Nasennebenhöhlenentzündung separat vorliegen. Grund dafür ist, dass zur Bekämpfung der isoliert auftretenden Symptome Medikamente mit nur einem Wirkstoff benutzt werden sollten, um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern.

Wechselwirkungen von BoxaGrippal®

Werden verschiedene Medikamente gleichzeitig eingenommen, können sie Ihre Wirkung gegenseitig beeinflussen. Einige Wirkstoffe wirken dann stärker, andere schwächer.

Bei Einnahme von BoxaGrippal® kann es zu solchen Wechselwirkungen mit vielen Medikamenten kommen. Sie spielen zwar nur selten eine ausschlaggebende Rolle, können jedoch zu ernsten Nebenwirkungen führen. Deshalb ist es wichtig, einen Arzt oder Apotheker nach der Verträglichkeit mit anderen Medikamenten, die eingenommen werden müssen, zu fragen. BoxaGrippal® darf aufgrund von potenziell starken Wechselwirkungen niemals zusammen mit den Medikamenten Apraclonidin, Methylphenidat, Selegilin und Tranylcypromin eingenommen werden. Werden andere Schmerzmittel oder gefäßverengende Medikamente (wie z.B. Nasenspray) eingesetzt, sollte BoxaGrippal® nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden.

Unterschied von BoxaGrippal® zu Grippostad®

Boxagrippal® und Grippostad® sind Medikamente, die meist zur Symptomlinderung bei gemeinsam auftretenden Erkältungssymptomen wie Hals- und Kopfschmerzen, Schnupfen und Fieber eingesetzt werden.

Dabei enthalten die zwei Arzneimittel vollkommen unterschiedliche Wirkstoffe. Grippostad® wird in verschiedenen Formen angeboten – beispielsweise ist in Apotheken neben „Grippostad C“ auch „Grippostad Tag“ erhältlich.

In den meisten Formulierungen finden sich die Wirkstoffe Paracetamol und Coffein. Zusätzlich kann Grippostad Vitamin C, gefäßverengende Stoffe oder ein anti-allergisches Mittel enthalten. Ob und wie sich die Wirkung von Boxagrippal® und Grippostad® unterscheidet, ist dabei von Person zu Person unterschiedlich. Aus pharmakologischer Sicht sollte Boxagrippal® Schmerzen effektiver bekämpfen, während Grippostad C® aufgrund seiner potenziell ermüdenden Wirkung zu einem besseren Nachtschlaf führen sollte.

Wie gut die Arzneimittel im Vergleich Schnupfen und eine verstopfte Nase beeinflussen oder wie stark aufputschend sie wirken, ist schulmedizinisch schwer abzuschätzen. Da es neben Boxagrippal® und Grippostad® eine ganze Reihe weiterer Medikamente gibt, die zur Bekämpfung von Symptomen einer Erkältung eingesetzt werden können, ist es empfehlenswert, vor der endgültigen Wahl eines passenden Mittels verschiedene Medikamente auszutesten.

Ist BoxaGrippal verschreibungspflichtig?

BoxaGrippal® ist nicht verschreibungspflichtig. Es kann somit ohne ein ärztliches Rezept in der Apotheke gekauft oder in Online-Apotheken bestellt werden. Grund dafür ist die niedrige Dosierung der jeweiligen Wirkstoffe. Medikamente mit höheren Dosierung der gleichen Wirkstoffe sind in Deutschland rezeptpflichtig.

Obwohl BoxaGrippal® auch ohne einen vorherigen Arztbesuch gekauft werden kann, sollte bei ungewöhnlich starken oder lange andauernden Symptomen ein Arzt aufgesucht werden. Insbesondere bei älteren Menschen kann eine Erkältung schnell zu einer deutlichen Verschlechterung des Zustandes führen oder sogar mit einer Lungenentzündung verwechselt werden.

Preis von BoxaGrippal®

Im Gegensatz zu verschreibungspflichtigen Medikamenten hat der Gesetzgeber den Preis bei rezeptfrei erhältlichen Arzneimitteln nicht festgeschrieben. Das bedeutet, dass jede Apotheke den Preis von BoxaGrippal® selbst festlegt und sich die Preise zwischen Apotheken unterscheiden.
Im Schnitt kosten 10 Tabletten BoxaGrippal® 5-10€, 20 Stück zwischen 7 und 15€.

Häufig werden Medikamente in Online-Apotheken günstiger angeboten. Meist lohnt sich ein Online-Kauf aufgrund der hohen Lieferkosten jedoch erst, wenn mehrere Medikamente gleichzeitig gekauft werden.

Sonstiges

Die Einnahme von Boxagrippal® kann zur vorübergehenden Kreislaufschwäche oder Sehstörungen führen. Das Führen eines Fahrzeuges oder industrieller Maschinen kann also während der Einnahme von Boxagrippal® vorübergehend nur eingeschränkt möglich sein.

Bei einer Überdosierung sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden. Bei Anzeichen von Magen- oder Darmblutungen wie leuchtend roter oder schwarzer Stuhl oder blutiges Erbrechen sowie Anzeichen einer allergischen Reaktion wie Atemnot und Quaddelbildung sollte unverzüglich ein Arzt- oder Rettungsdienst informiert werden, da beide Nebenwirkungen zu lebensbedrohlichen Zuständen führen können.

Patienten mit vorgeschädigter Niere sollten Boxagrippal® nur nach sorgfältiger Rücksprache mit dem behandelnden Arzt einnehmen, da sich ein Nierenschaden durch die Einnahme von zu viel Ibuprofen weiter vergrößern kann und Begleiterkrankungen wie eine bestehende Zuckerkrankheit (med: Diabetes mellitus) das Verschlechtern der Nierenfunktion zusätzlich beschleunigen können.

Weiterführende Informationen

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.06.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021