Zahnpasta

Einleitung

Neben der Zahnbürste ist die Zahnpasta oder Zahncreme, englisch toothpaste oder dentifrice, ein wichtiger Bestandteil der Mundhygiene. Entgegen der landläufigen Meinung, die Zahnpasta bestehe nur aus Schlämmkreide, Wasser und Aroma, ist die Zusammensetzung einer Zahnpasta wesentlich umfangreicher und stellt an die Entwickler hohe Ansprüche bezüglich ihrer Formulierung.

Besonders zur Remineralisierung von Zahnschmelz nach Säureeinwirkung spielt die Zahnpasta eine wichtige Rolle. 
Lesen Sie weiter unter: Wie kann man Zahnschmelz aufbauen?

Historie

Schon im Altertum hat man versucht, zur Zahnpflege zahnpastenähnliche Substanzen einzusetzen. Der Grund war hauptsächlich, schlechten Mundgeruch zu vermeiden. Kariöse Zähne gab es natürlich schon immer, aber man wusste noch nichts über die Ursachen. Deshalb benutzte man damals schon ätherische Öle wie zum Beispiel Minze in Verbindung mit anderen zum Teil abenteuerlichen, zumeist aber pflanzlichen weiteren Zusätzen. Eines dieser Stoffe war Holzasche. Die Ägypter stellten ein Gemisch aus Weinessig und Bimssteinpulver her. Die Römer benutzten sogar Urin. Im Mittelalter benutzte man ein Gemisch aus Kamillenblüten und Gewürznelken.

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfand ein Apotheker in Dresden die erste Zahnpasta in der heutigen Form. Er benutzte dabei aber auch Bimssteinpulver als Putzkörper. Dadurch hatte die Paste einen zu hohen Abrieb.

Aufgaben

Die Zahnpasta unterstützt die reinigende Wirkung der Zahnbürste durch ihre Putzkörper. Sie bringt Wirkstoffe in die Mundhöhle und macht die Mundhygiene durch Schaum bildende Substanzen angenehmer.
Siehe auch Zahnpflege und professionelle Zahnreinigung

Durch regelmäßiges Zähnputzen mit Zahnpasta werden bakterielle Beläge entfernt und so das Riskio der Kariesentstehung vermindert. Mehr dazu finden Sie unter. Wie entsteht Karies?

Weiße Zähne durch Zahnpasta?

Unmöglich ist es, durch einfache Zahnpasta die Zähne zu bleachen (also zu bleichen). Zum Hellermachen der Zähne benötigt man Wasserstoffperoxid in mindestens sechs-prozentiger Konzentration. Selbst dann ist die Wirkung sehr gering. Nicht umsonst benutzen Zahnärzte bis zu vierzig-prozentige Wasserstoffperoxid Lösungen zum Bleaching. Der Effekt, den sich die Whitening-Zahnpasten zu Nutze machen ist, dass die Zahnpasten blau oder sogar schwarz sind und die Zähne nach dem Ausspucken im Spiegel heller erscheinen. Das ist lediglich dem Unterschied zwischen der dunklen Farbe und den helleren Zähnen zu verdanken. Andere Zahnpasten enthalten abrasierende Kügelchen, die Beläge von Tee oder Kaffee abreiben. Der Vorteil ist, dass die dunkleren Beläge dadurch entfernt werden. Die Zähne sind also sauberer und weißer. Sie werden aber niemals heller als die natürliche Farbe werden.

Der Nachteil dieser Zahnpasten ist, dass die Zähne mit der Zeit eher gelber und somit dunkler werden. Durch die Schmirgelstoffe werden minimal die Schmelzpartikel abgerieben. Am Anfang wirken die Zähne noch weiß, aber mit der Zeit kommt das darunter liegende gelbe Dentin zum Vorschein. Deshalb sind Whitening-Zahnpasten oder blau und schwarz gefärbte, als Wundermittlel angepreiste Zahngele mit Vorsicht zu genießen.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier:

Hilft Zahnpasta gegen Zahnstein?

Es gibt keine Zahnpasta, die als Heilmittel gegen Zahnstein wirkt. Zahnstein entsteht, weil sich die Plaque, also Zahnbelag verfestigt und mineralisiert. Dieser Belag lässt sich nur durch mechanische Reinigung entfernen. Das Zähneputzen und die richtige Technik sind also Voraussetzung. Ob aus der Plaque dann Zahnstein entsteht, hängt viel vom Patienten ab. Einige haben einen sehr kalkreichen Speichel. Deshalb kommt es vor, dass manche Patienten viel Zahnstein entwickeln, andere gar keinen. Einige Inhaltsstoffe können die Putztechnik unterstützen, die Plaque zu entfernen. So zum Beispiel Zink. Es wirkt antibakteriell und verhindert in gewissem Maße, dass diese Bakterien sich als Biofilm auf die Zähne legen. Zink wirkt aber nur, solange die Plaque noch nicht verkalkt oder zu Zahnstein geworden ist, denn im Zahnstein sind keine lebendigen Bakterien enthalten, die durch Zink getötet werden können. Zahnstein lässt sich richtig also nur vom Zahnarzt beziehungsweise mit einem stabilen Instrument entfernen.

Wichtig ist, dass man bei der Wahl der Zahnpasta trotzdem auf den Fluorgehalt achtet: einige Zahnpasten versprechen, gegen Zahnstein vorzugehen aber enthalten kein Fluorid, was den Zahnschmelz stärkt und glättet. Bei einer glatten Oberfläche bildet sich weniger Plaque und weniger Zahnstein. Das Erfolgsrezept heißt also „regelmäßiges Zähneputzen“.

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Welche Zahnpasta hilft am besten gegen Mundgeruch?

Primär sollte herausgefunden werden, was die Ursache für den Mundgeruch ist. Denn Gerüche aus dem Mund, stammen nicht alleine durch Probleme im Mundbereich. Vielmehr kommt der Mundgeruch von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Die Zahnpasta würde zwar für einen Moment den Mundgeruch etwas übertönen, aber der frische Atem würde nicht lange halten. Candida albicans, ein Hefepilz, der sich auf die Schleimhaut setzt, kann durch Zahnpasta nicht behandelt werden. Ist die Ursache des Mundgeruches im Zahn oder Zahnfleisch zu finden, empfiehlt es sich, auf eine spezielle Zahnpasta zurückzugreifen, die direkt gegen die Ursache angeht.

Salviagalen F ist eine Zahnpasta, die unter anderem Salbei, Kamille und Nelke enthält. Diese Stoffe bekämpfen Bakterien und somit dämmen sie Zahnfleischentzündung und Karies ein. Diese zwei Erkrankungen sind eine häufige Ursache für den Mundgeruch. Gegen sensibles und entzündetes Zahnfleisch hilft die Meridol-Zahnpasta. Ganz besonders „Meridol Halitosis“ oder „Sicherer Atem“. Außerdem helfen Zahnpasten, die Chlorhexidin oder Teebaumöl enthalten. Genauso empfiehlt es sich, eine Ingwer-Zahnpasta auszuprobieren. Der Ingwer ist zum einen antibakteriell, was die Ursache Zahnfleischentzündung bekämpft, zum anderen hat Ingwer einen eigenen, lang anhaltendem Duft, der den Mundgeruch übertönen kann.

Zahnpasta gegen Zahnfleischbluten

Die Ursache von Zahnfleischbluten ist in den meisten Fällen eine Entzündung des Zahnfleisches. Die beste Methode ist also, die Entzündung zu reduzieren. In der Zahnpasta „Salviagelen“ sind viele Kräuter wie Kamille, Salbei und Nelke, die die Entzündung stoppen. Außerdem gibt es Zahnpasten, die Teebaumöl oder Chlorhexidin enthalten. Die Zahnpasta „Dental med Zahncreme Myrrhe“ enthält das Hausmittel Myrrhe, das gegen Zahnfleischbluten wirkt. Die Zahnpasta hat aber in mehreren Test nicht allzu gut angeschnitten, weil sie nicht als Kariesprophylaxe dient. Ein hilfreicher Anhaltspunkt ist außerdem, dass der RDA-Wert nicht zu hoch sein sollte. Dieser Wert gibt die Anzahl der abreibenden Kügelchen an. Je höher, dieser Wert ist, desto eher wird das Zahnfleisch aufgeraut und beginnt zu bluten.

Zusammensetzung

Zahnpasten enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher Inhaltsstoffe. Im wesentlichen sind es Putzkörper, Bindemittel, Feuchthaltemittel, Schaum erzeugende Mittel, süßende Stoffe, Farbstoffe, Aromen, Konservierungsmittel Wasser, und spezielle Wirkstoffe. Einige Pasten enthalten noch zusätzliche Bestandteile.

Putzkörper in der Zahnpasta

Putzkörper sind unlösliche anorganische Stoffe, die in Zahnpasten in unterschiedlichen Konzentrationen und Korngrößen enthalten sind. Der prozentuale Anteil in einer Zahnpasta beträgt bis zu 60 Prozent.

Da die Putzkörper der Zahnpasta die reinigende Wirkung der Zahnbürste unterstützen sollen, aber den Zahnschmelz nicht angreifen dürfen und sie nicht als Sand in der Mundhöhle empfunden werden, wird die Korngröße der Partikel der Zahnpasta so gewählt, dass diese Bedingungen erfüllt werden. Die mittlere Teilchengröße beträgt daher 15 Mikrometer. Die oft erwähnte Schlämmkreide wird in Zahnpasta nicht verwendet, sondern gefällte Kreide. Der Unterschied besteht darin, dass Schlämmkreide zu scharfe Kanten hat und die gefällte Kreide abgerundete.
Durch die Auswahl der geeigneten Putzkörper wird ein Maximum an reinigender Wirkung und ein Minimum an Abrieb erzielt. Am häufigsten wird Calciumcarbonat oder Kieselsäure als Putzkörper in Zahnpasten verwendet. Daneben gibt es aber auch eine Reihe anderer Stoffe, die als Putzkörper in Zahnpasten eingesetzt werden können.

Bindemittel

Die Bindemittel sollen der Zahnpasta eine geschmeidige Konsistenz geben, indem sie die Trennung von Flüssigkeit und festen Stoffen verhindern. Unter anderem werden Alginate oder Methylzellulose als Bindemittel eingesetzt.

Feuchthaltemittel

Eine Zahnpasta sollte natürlich nicht austrocknen, deshalb werden ihr Feuchthaltemittel zugesetzt. Sie garantieren, dass die Paste immer die gleiche Konsistenz aufweist. Hierfür kommrn Glycerin, aber auch Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit oder Xylit zum Einsatz.

Schaummittel

Schaum erzeugende Zusatzstoffe werden auch Tenside genannt und sind Oberflächen aktiv. Bei sehr hohen Konzentrationen können sie deshalb auch die Mundschleimhaut angreifen. Um dies zu verhindern, wurde eine Höchstkonzentration von 2% festgelegt. Bei dieser Konzentration sind Schaummittel absolut unschädlich. Die Tenside lösen die Zahnbeläge und machen dadurch die Entfernung leichter. Außerdem dringen sie auch in die schwer zugänglichen Zahnzwischenräume ein und machen durch ihre schäumende Wirkung das Zähneputzen angenehmer. Hauptsächlich wird als Schaummittel das geschmacksneutrale und mit anderen Inhaltsstoffen gut verträgliche Natriumlaurylsulfat oder medizinische Seife verwendet.

Süßstoffe

Selbstverständlich wird zum Süßen der Zahnpasta kein Zucker verwendet, sondern man fügt als Geschmackskorrigentien Sacharin oder Aspartat bei.

Konservierungsmittel

Zur Erzielung einer langen Haltbarkeit und zur Vermeidung von bakteriellem Befall werden Konservierungsstoffe eingesetzt. Dabei kommen Stoffe zum Einsatz, die auch in der Lebensmittelindustrie verwendet werden.

Farbstoffe

Farbstoffe werden hauptsächlich eingesetzt, um mehrfarbige Zahnpasten herzustellen oder aber auch um etwa farbige Zusätze zu überdecken. Für letzteres eignet sich hervorragend Titandioxyd, das farbige Pigmente überdeckt und die Paste weiß macht. Auch für Farbstoffe gilt, dass sie dem Lebensmittelrecht entsprechen.

Fluoridhaltige Zahnpasta

Heutzutage sind die meisten Zahncremes mit Fluorid angereichert, es gibt aber auch viele Zahnpasta- Hersteller, die ihren Cremes Fluorid in besonders hoher Konzentration hinzufügen.
Lange galt Fluorid als DAS Wundermittel in der Kariesvorbeugung, in letzter Zeit wurden jedoch vermehrt Stimmen laut, die der Anwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta kritisch gegenüber stehen.
Eigentlich gingen Zahnärzte davon aus, dass das Fluorid eine relativ dicke, stabile Schicht um den Zahn herum bildet und diesen dadurch künstlich härtet. Die besonders harte Zahnoberfläche macht es den Bakterien dann schwer, kariöse Defekte zu bilden und den Zahn dadurch zu schädigen.
Aus diesem Grund wird gerade bei Kindern die zusätzliche Anwendung von Fluorid- Tabletten empfohlen. 

Erfahren Sie mehr dazu unter: Zahnpasta ohne Fluorid

Ob und inwieweit Fluorid nun gegen die Entstehung von kariösen Defekten helfen kann, ist demnach nicht abschließend zu sagen. Fest steht aber, dass vor allem eine regelmäßige, umsichtige Mundhygiene das erste Mittel der Wahl zur Kariesvorbeugung ist.
Die Anwendung von Fluoriden sollte nicht unterlassen, aber auch nicht übermäßig betrieben werden, denn Karies hin oder her, eine zu intensive Fluoridierung der Zähne kann zu unschönen Ablagerungen und weißen Flecken auf der Zahnoberfläche führen.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Fluoridierung der Zähne

Zahnpasta ohne Fluorid

Es gibt viele Menschen, die das Fluorid in der Zahnpasta als gefährlich ansehen. Deshalb gibt es viele Zahnpasten, die kein Fluorid als Inhaltsstoff haben. Das als giftig benannte Fluorid ist aber nur in Mengen schädlich. Wer als Kind zu viel Fluorid bekommen hat, bekommt weiße Flecken auf die Zähne, oder es lagert sich in den Knochen. Wenn die Menge des Wirkstoffes in Grenzen gehalten wird, ist er nicht gefährlich. Deshalb gibt es Grenzwerte für frei verkäufliche Zahnpasten. Für Erwachsene gilt, dass nur 1500 ppm in der Zahnpasta enthalten sein dürfen. Das entsprechen 1500 Milligramm pro Kilogramm. Bei Kindern sollte man vorsichtig sein, vor allem, da sie zum Teil zusätzlich Fluorid-Tabletten einnehmen. Sobald der erste Zahn durchgebrochen ist, sollte man nur einmal pro Tag mit der fluoridhaltigen Zahnpasta putzen, ab dem zweiten Lebensjahr auch zweimal. Diese sollte aber nur 500 ppm enthalten. Der Grund dafür ist, dass Kinder die Zahnpasta noch nicht richtig ausspucken können und sie deshalb schlucken. Erwachsene sollten die Zahnpasta auch nicht schlucken. So bleibt das Fluorid nur am dem Ort, wo es gebraucht wird. Und die Gefahr vor Vergiftung ist minimiert.

Die Deutsche Gesellschaft für Zahn, Mund und Kieferheilkunde ist überzeugt, dass die lokale Anwendung von Fluoriden im Bereich der Zähne eine wichtige Maßnahme gegen Karies ist. So weisen Studien darauf hin, dass Menschen, die viel Fluorid zu sich nehmen, weniger Karies bekommen. In Wohngegenden, in denen das Trinkwasser fluoridiert wurde, hatten die Menschen weniger Karies als in anderen Gebieten. Wer dennoch auf eine fluoridfreie Zahnpasta zurückgreifen möchte, dem stehen zum Beispiel Bio- Repair, Weleda oder Teebaumöl- Zahncreme zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Zahnpasta mit Chlorhexidin

Der Grund, warum Zahnpasta mit Chlorhexidin als Inhaltsstoff erfunden wurde, ist, dass Chlorhexidin in Verbindung mit Schaumbildnern seine Wirkung verliert. Die Mundspüllösung mit Chlorhexidin nach dem Zähneputzen mit einer schäumenden Zahnpasta bringt effektiv nichts. Man müsste etwa zwei Stunden zwischen den Einheiten warten dass das Chlorhexidin seine Wirkung entfalten könnte. Zahnpasten die Chlorhexidin enthalten, sollten folglich keinen Schaumbildner wie Natriumlaurylsulfat enthalten. Alternativ können Zahnpasten ohne Schaum verwendet werden, die die anschließende Chlorhexidintherapie ermöglichen. Solch eine Zahnpasta ist zum Beispiel „parodontax“. Frei verkäuflich sind Zahnpasten mit höchstens 0,2 % Chlorhexidin. Beispiele sind Curasept, Paroex von GUM oder Perio Aid.

Verwendet werden sollte die Zahnpasta mit Chlorhexidin nicht zu oft. Auch bei Patienten mit Zahnfleischentzündung reicht es, diese Zahnpasta einmal am Tag zu verwenden. Viel wichtiger ist es, die richtige Putztechnik anzuwenden und mindestens 2 mal am Tag die Zähne zu putzen. Denn Chlorhexidin kann bei übermäßiger Verwendung zu Irritationen der Mundschleimhaut führen. Schwangere Frauen sollten die Verwendung mit ihrem Hauszahnarzt diskutieren.

Lesen Sie hier den Hauptartikel zu diesem Thema:

Zahnpasta mit Kokosöl

Kokosöl gilt als gutes Hausmittel in der Zahnheilkunde. Es steht oft im Zusammenhang mit Zahnfleischentzündung. Der Vorteil vom Kokosöl ist, dass es einen guten Geschmack hat. Außerdem lässt es sich gut in Zahnpasta verarbeiten. Ölziehen ist bereits seit langer Zeit eine gute Heilmethode, um Bakterien in der Mundhöhle abzutöten. Das Öl geht eine Verbindung mit den fettreichen Teilen der Bakterienwand. Die Bakterien werden so am Öl gebunden und entweder abtransportiert, indem man das Öl wieder ausspuckt, oder zerstört durch Auflösen der Bakterienwand.

Eine weitere Besonderheit des Kokosnussöls liegt außerdem darin, dass nicht nur bestehende Bakterien tötet, sondern auch den Wachstum weiterer Bakterien hemmt. Im Vordergrund stehen Bakterien, die Zahnfleischentzündung oder Karies erzeugen. Es gibt einige Studien, die beweisen, dass Kokosöl im Vergleich zu anderen getesteten Ölen einen deutlichen Vorsprung hat, gegen die Erreger anzukämpfen. Es hilft sogar gehen Candida albicans. Das ist ein Hefepilz, der sich auf Haut und Schleimhaut ausbreitet.

Darüberhinaus ist Kokosöl ein natürliches Produkt und zeigt somit kaum bis keine Nebenwirkungen. Das liegt unter anderem daran, dass das Öl einen pH Wert von 8 aufweist. Nach dem Essen sinkt der pH Wert ins Saure und begünstigt, dass Bakterien den Schmelz zerstören. Wird das Mundmilieu allerdings schnellstmöglich ins Neutrale überführt, wird der Schmelz nicht entmineralisiert.

Zahnpasta mit Aktivkohle

Eine Wirkung der Aktivkohle ist, dass sie Toxine, also Giftstoffe, bindet und über den Stuhl ausscheidet. Eventuelle Giftstoffe, die aus dem Essen kommen und sich noch im Mund befinden, werden somit abtransportiert. Sollten aus Nahrungsmitteln stammende Toxine bereits im Magen gelandet sein, können diese durch die Zahnpasta nicht mehr gebunden werden, da die Zahnpasta ausgespuckt werden soll und somit nur im Mundbereich wirkt.

Die Aktivkohle- Zahnpasta verspricht, weißere Zähne zu machen. Das gelingt auch in gewissem Maße. Allerdings kann die Kohle den Schmelz nicht bleichen. Die Kohle kann nur eventuelle Schmutzpartikel und Verfärbungen entfernen, indem gewisse Schmirgel- und Scheuerpartikel die Verfärbung abreiben. Der Effekt, den sich die schwarze Zahnpasta zu Nutze macht, ist der Kontrast. Beobachtet man im Spiegel die durch die Anwendung schwarz gefärbten Zähne, sind diese nach dem Ausspucken umso weißer; besonders, weil sich eventuell noch Reste der Farbe auf Lippe und Zunge befinden.

Der in der Zahnpasta enthaltene Stoff Titan-Dioxid legt sich in kleinen Partikeln wie ein Film auf die Zahnoberfläche und lässt die Zähne heller erscheinen. Beim nächsten Schluck Wasser oder Essen, wird dieser Film aber entfernt, sodass die weißen Zähne die gleiche Farbe haben wie vorher. Ob noch restliche gefährliche Kohlenwasserstoffe in der Kohle enthalten sind, die dem Körper schaden, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.

Den Hauptartikel zu diesem Thema finden Sie hier:

Zahnpasta mit Vitamin B12

Als klassisches Nahrungsergänzungsmittel in Form von Zahnpasta kann das Vitamin nicht gesehen werden. Die Zahnpasta wird nach dem Zähneputzen wieder ausgespuckt. Somit gelangt es nicht in den Magen-Darm-Trakt, wo es erst im Dünndarm aufgenommen werden würde.

Allerdings werden einige Stoffe bereits über die Mundschleimhaut in den Körper aufgenommen. Somit können Personen, deren Aufnahme im Magen-Darm Bereich durch Krankheiten gestört ist trotzdem zu dem Vitamin kommen. Da die Menge allerdings sehr gering ist, wird man nicht den Blutwert erreichen wie durch ein klassiches Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten.

Ingesamt kann man sagen, dass Zahncreme mit Vitamin B12 nicht schädlich und es nicht schädlich ist, diese zu testen, wenn ein Mangel vorliegt. Wichtig ist jedoch darauf zu achten, dass trotzdem Fluoride in der Zahnpasta enthalten sind, die den Schmelz vor Karies schützen.

Spezielle Wirkstoffe

Hier stehen Fluoride an erster Stelle. Jede Zahnpasta sollte in jedem Fall Fluoride enthalten. Sie machen durch Einbau in den Zahnschmelz diesen widerstandsfähiger gegen Säureangriffe und beugen so der Karies vor. In Verbindung mit dem aus dem Speichel stammenden Calcium fördern sie auch die Remineralisation. Hauptsächlich werden die anorganischen Salze Natriumfluorid oder Natriummonofluorphosphat sowie die organische Verbindung Aminfluorid eingesetzt. In Amerika hat sich Zinnfluorid bewährt.

Zur Pflege des Zahnfleisches kommen vorwiegend entzündungshemmende Wirkstoffe zum Einsatz. Es sind dies Allantoin, Carbamid oder Extrakte aus Kamille, Salbei oder Rosmarin. Ebenfalls findet Vitamin A als hautwirksames Mittel in Zahnpasten Verwendung. Salzhaltige Zahnpasten sollen das Zahnfleisch durch die Wirkung der Osmose straffen. Der Geschmack ist allerdings gewöhnungsbedürftig und sie schäumen auch nicht.

Zur Reduktion von Zahnbelägen und Zahnstein nimmt man einerseits antibakterielle Stoffe wie Chlorhexidindigluconat, Hexiditin oder Triclosan und zur Hemmung der Zahnsteinbildung Pyrophosphate als Zusatz in Zahnpasten

Bei Zahnpasten zur Behandlung und Vorbeugung von empfindlichen Zahnhälsen werden Strontiumchlorid, Kaliumnitrat oder Kaliumchlorid den Zahnpasten beigefügt.

Aromen

Für die Akzeptanz der Zahnpasta sind Aromen wichtig. Außerdem haben sie auch eine leichte antibakterielle Wirksamkeit. Bevorzugt werden aromatische Öle wie Pfefferminzöl, Wintergrünöl und viele andere Aromen, wobei der Pfefferminzgeschmack bei weitem bevorzugt wird. Zimtöl wird in Deutschland nicht verwendet, da es zu Allergien führen kann. In Amerika ist es allerdings sehr beliebt.

Zahnpulver

Neben der Zahnpaste in der geschmeidigen Pastenform gibt es auch Zahnpulver in Granulatform. Die Zusammensetzung dieser Granulate unterscheidet sich wesentlich von den Pasten. Das Aufbringen auf die Zahnbürste ist nicht ganz einfach, da einiges an Granulat daneben geht.

Kinderzahnpasten

Für Kinder sind die Zahnpasten für Erwachsene zu scharf. Sie bevorzugen Pasten , die süß sind. Natürlich wird die Süße nicht mit Zucker erreicht, deshalb sind alle Kinderzahnpasten zuckerfrei. Die Süße wird mit Zuckereratzstoffen oder Zuckeraustauschstoffen erreicht. Da Kinder in vielen Fällen eine Fluoridprophylaxe erhalten, ist die Fluoridkonzentration in Kinderzahnpasten verringert.

Verpackung der Zahnpasten

Tuben werden als Zahnpastenbehälter fast ausschließlich eingesetzt. Früher waren sie aus Zinn und wurden nach Gebrauch recht unansehnlich. Heute benutzt man sogenannte Laminattuben, die aus zwei Kunststoffschichten mit dazwischen liegender Metallschicht bestehen. Diese Tuben haben den Vorteil, dass sie sich nach Gebrauch immer wieder zurückstellen und die - dank ihres großen Schraubverschlusses - in aufrechter Position aufbewahrt werden können. Bei Zahnpasten mit verschieden farbigen Streifen wird ein Zweikammersystem verwendet.

Neben den Tuben gibt es auch Zahnpastenspender. Bei diesen etwas aufwendigeren Behältnissen wird die Zahnpasta durch einen Druck auf einen kleinen Hebel frei gegeben. Alle Verpackungen von Zahnpasten müssen eine Aufstellung der Inhaltsstoffe enthalten.

Anwendung

Zahnpasten werden in Verbindung mit der Zahnbürste zur Reinigung der Zähne angewendet. Gleichzeitig bringen sie Wirkstoffe zur Kariesvorbeugung und zur Pflege des Zahnfleisches in die Mundhöhle. Die Faustregel besagt, dass 3x täglich die Zähne geputzt werden sollten. Die Dauer des Putzvorganges sollte 3 Minuten betragen, dies wird aber in den wenigsten Fällen eingehalten.

Kann man Zahnpasta selbst machen?

Es gibt viele Möglichkeiten, Zahnpasta selbst herzustellen. Besonders, weil viele Kunden glauben, dass durch die industrielle Herstellung Plastik in die Zahnpasta gelangt. Außerdem finden sich viele Zusatzstoffe im Inhalt. Dieser Fakt ist allerdings nicht sehr gravierend, da die Zahnpasta nach dem Zähneputzen ausgespuckt wird und der Mund mit Wasser ausgespült wird. Bei Kindern ist das Ausspucken allerdings noch nicht selbstverständlich.

Die Zutaten für eine selbstgemachte Zahnpasta sind je nach gewünschter Wirkung frei wählbar: als Grundlage dient zum Beispiel Kokosöl. Das Öl bindet Bakterien und wirkt gegen Zahnfleischentzündung und gegen Karies. Der Mythos, dass das Öl die Zähne weiß macht, trifft hingegen nicht zu. Außerdem enthält selbstgemachte Zahnpasta Natron, um Schadstoffe zu binden. Der Vorteil von Natron ist, dass es einen pH Wert über dem neutralen Bereich hat. Das saure Mundmilieu nach dem Essen wird also dadurch antagonisiert und der neutrale Bereich gewahrt. Um die Zahnpasta süßer zu machen, sollte man statt Stevia eher auf Xylitol, einen Birkentucker zurückgreifenist süß, aber ist nicht kariogen. Es kann von den Bakterien nicht verwendet werden. Im Gegenteil: Es nimmt die Bakterien auf, die daran zugrunde gehen. Um die Zahnpasta noch schmackhafter zu machen, sollte man auf Öle wie Pfefferminzöl oder Fenchelöl zurückgreifen. Das Öl selbst wirkt teils schon antibakteriell. Für die Remineralisation des Schmelzes benötigt der Körper an Ort und Stelle Fluor, Calcium und Phosphor. Diese Mineralien sind in einer selbst gemachten Zahnpasta nicht oder sehr wenig konzentriert enthalten. Die Gefahr vor Karies steigt. Deshalb wird intensifv geforscht, welche Zutaten eine konventionelle Zahnpasta beihnhalten sollte. 

Zahnpaste und Pickel / Mitesser

Mitesser sind verschlossene Talgdrüsen, die durch die Anwendung von Zahnpasta nicht beeinflusst werden können.
Bei Pickel handelt es sich in der Regel um Entzündungen dieser Talgdrüsen (Mitesser)
Die Empfehlung die einen positiven Effekt durch Zahnpaste auf Pickel und Mitesser zu haben ist also Unsinn.

Zahnpasta gegen Herpes?

Zahnpasten enthalten einige Stoffe, die eher reizend auf die Wunde wirken. Ein Herpes ist ein Virus und aufgrund der Tatsache, dass Zahnpasta eher antibakteriell wirkt, bewirken die Inhaltsstoffe nicht viel. Ein Vorteil einiger Zahnpasten liegt darin, dass sie Zink enthalten. Zink trocknet den Herpes von innen aus. Zahnpasten mit Zink sind als solche gekennzeichnet. Sie sollten auch nur bei Erwachsenen aufgetragen werden.

Den Effekt des Austrocknens sollte einfache Zahnpasta auch haben. Allerdings wird die Zahnpasta außen auf der Lippenhaut aufgetragen, was bedeutet, dass der Herpes im Inneren noch feucht bleibt. Allerdings wird er zumindest nicht durch Speichel oder Getränke von außen zusätzlich befeuchtet. Außerdem werden die Poren durch die getrocknete Zahnpasta verschlossen und somit die Verbreitung des Virus und Ausweitung des Herpes verhindert. Man muss aufpassen, dass man die trockene Zahnpasta nicht frühzeitig entfernt, sonst reißt sie die Haut auf und die Wundheilung ist verzögert. Am besten löst man die Zahnpasta mit Wasser auf.

Ein weiterer Vorteil von Zahnpasta ist, dass die Haut nach außen hin geschützt ist. Die Schmerzen lassen etwas nach, da die Haut zum Beispiel nicht so gedehnt wird, wenn man isst. Zinkhaltige Zahnpasten sind zum Beispiel einige Aronalzahnpasten oder die von Sensodyne.

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Darf man Zahnpasta mit ins Handgepäck nehmen?

Im Handgepäck sind Flüssigkeiten, worunter auch Zahnpasta fällt, bis zu 100 ml erlaubt. Eine normale Zahnpastatube hat eine Größe von etwa 75 ml. Selbst eine große Tube könnte man also mitnehmen. Es gibt aber auch kleinere Zahnpastatuben, extra Reise-Zahnpasta. Diese haben einen Inhalt von 12- 25 ml. Auch Probezahnpasten haben eine geringere Inhaltsmenge. Es empfiehlt sich, bei einem kurzen Flug, eine möglichst kleine Tube mitzunehmen. Dann ist noch Platz für weitere Flüssigkeiten.

Wichtig zu beachten ist, dass große Zahnpastatuben immer als 75 ml gelten, auch wenn diese nicht mehr ganz voll ist.

Zusammenfassung

Zahnpasten dienen zusammen mit Zahnbürsten der Reinigung der Zähne. Dafür enthalten sie mehr oder minder abrasive Putzkörper. Darüber hinaus enthalten sie wichtige Stoffe zur Kariesvorbeugung und Gesunderhaltung des Zahnfleisches. Bei ihrer Zusammensetzung können viele unterschiedliche Stoffe miteinander kombiniert werden. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind die Fluoride.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Wolfgang Weinert Veröffentlicht: 14.03.2010 - Letzte Änderung: 01.12.2022