Unterleibsschmerzen

Definition

Unterleibschmerzen sind Schmerzen von unterschiedlichem Charakter, die im unteren Bereich des Bauches, also unterhalb des Bauchnabels lokalisiert sind.

Diese treten proportional häufiger bei Frauen auf und können einen unterschiedlichen Charakter, eine unterschiedliche Lokalisation und eine unterschiedliche Intensität haben.

Hinter den Unterleibschmerzen verbergen sich meist harmlose Probleme und meist sind die Schmerzen auch nur vorübergehend (temporär), es kann jedoch in einigen Fällen auch zu krampfartigen Schmerzen kommen, was die Patienten dann wiederum stark im Alltag beeinträchtigen kann.

Ab wann ein Patient mit Unterleibschmerzen zu einem Arzt gehen sollte, hängt sehr von den Begleitsymptomen, von der Intensität und von den weiteren Erkrankungszeichen ab.
Die Schmerzen können auch eher als ein Brennen empfunden werden.

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Ursachen

Für Unterleibschmerzen gibt es eine Vielzahl von Ursachen und meist ist es für den Patienten nur sehr schwer zu differenzieren, welche Ursache genau für die Unterleibschmerzen infrage kommt.

Fast immer liegt die Ursache in den im Unterbauch lokalisierten Organen. Hierzu zählen Teile des Dick- und Dünndarms, des Enddarms sowie die Blase (Vesica urinaria), die Harnleiter (Ureter) und die männlichen oder weiblichen Geschlechtsorgane. Es gibt also eine Vielzahl von Organen, welche bedingt durch eine Entzündung oder eine Erkrankung dazu führen können, dass der Patient an Unterleibschmerzen leidet.

Doch auch Nerven oder Blutgefäße kommen als Ursache für die Unterleibschmerzen infrage. Deshalb ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen um die genaue Ursache der Unterleibschmerzen abklären zu lassen und eventuell gefährliche Ursachen rasch zu beheben.

Meist ist die Ursache für Unterleibschmerzen jedoch sehr harmlos. Häufig führen, vor allem bei Frauen, Verspannungen im Bereich der unteren Bauchmuskulatur oder der Becken-Boden-Muskulatur dazu, dass es zu einem leichten Ziepen im Bereich des Unterbauches kommt.

Ebenfalls sehr häufig treten sogenannte „Regelschmerzen“ bei Patientinnen auf. Diese Regelschmerzen treten immer dann auf, wenn die Patientin gerade ihre Periode (Menstruation) hat oder sie kurz danach bekommt. Die Ursache für diese Regelschmerzen liegt darin, dass in der Gebärmutter (Uterus) der Patientin die oberste Schicht (Endometrium) abgestoßen wird. Hierbei kommt es zum einen zu einer Muskelkontraktion und zum anderen dazu, dass die Blutversorgung für diese oberste Schicht abgekappt wird. Durch die Muskelkontraktion bedingt kann es dazu kommen, dass die Patientin leichte Schmerzen hat, was dann wiederum dazu führt, dass die Patientin sich verspannt und somit schlimmere Unterleibschmerzen bekommt.

Doch nicht nur während der Periode kann es zu Unterleibschmerzen bei einer Patientin kommen.

Einige Patientinnen berichten darüber, dass sie an dem Tag des Eisprungs leichte Unterleibschmerzen haben. Dies ist zwar selten, kann jedoch die Ursache sein für kurze wellenartige Unterleibschmerzen bei einer Patientin, welche dann als Mittelschmerz bezeichnet werden.

Liegt eine Schwangerschaft bei der Patientin vor, so kann es sein, dass die Unterleibschmerzen durch das ungeborene Kind entstehen, da der Körper der Patientin sich zunächst an die neue Situation gewöhnen und anpassen muss, da dem Kind auch alle Organe ausweichen müssen.

Wichtig ist es dennoch, diese Unterleibschmerzen mit einem Facharzt für Frauenheilkunde (Gynäkologen) zu besprechen da es sich in seltenen Fällen auch um eine Eileiterschwangerschaft handeln kann, welche für die Patientin sehr gefährlich werden kann.

Bei eine nicht schwangeren Patientin kann es auch sein, dass die Unterleibschmerzen durch eine Entzündung der Eierstöcke (Adnexitis) oder eine Entzündung der Gebärmutter bedingt sind.

Allgemein gibt es einige Ursachen, welche zu Unterleibschmerzen führen und nur oder aber vor allem Patientinnen betreffen. Hierzu zählen verschiedene Geschwüre, welche die weiblichen Geschlechtsorgane betreffen, beispielsweise Eierstockkrebs (Ovarialcarcinom) oder Gebärmutterhals- oder Gebärmutterkrebs (Endometriumcarcinom).

Des Weiteren kann es dazu kommen, dass sich eine Patientin mit einer häufig sexuell übertragenen Infektionskrankheit, der Chamydien-Erkrankung ansteckt. Dies kommt vor allem bei häufigem ungeschützten Geschlechtsverkehr mit verschiedenen Männern vor.

Eine recht häufige Ursache für Unterleibschmerzen bei Frauen ist außerdem eine Ansammlung von Polypen oder Myomen in der Gebärmutter (Uterus).
Bei Myomen handelt es sich um gutartige (benigne) Muskelwucherungen, während es sich bei Polypen um gutartige Wucherungen der Schleimhaut handelt.

In einigen Fällen kommt es dazu, dass Schleimhaut aus der Gebärmutter (Endometrium) sich bei einer Patientin nicht nur in der Gebärmutter sondern auch an anderen Orten, beispielsweise dem Darm (Colon) oder den Eierstöcken (Ovarien) befindet. Man bezeichnet dies als Endometriose, wobei auch diese Versprengung von Gewebe bei einer Patientin zu Unterleibschmerzen führen kann.

Vor allem bei älteren Patientinnen kann die Ursache für Unterleibschmerzen darin liegen, dass sich Krampfadern im Bereich des Beckens gebildet haben. Diese können zu mitunter starken Schmerzen führen und treten vor allem bei Patientinnen, die mehrere Schwangerschaften hatten, vermehrt auf.

Eine weitere Ursache für Unterleibsschmerzen kann eine Beckenbodensenkung aufgrund einer Muskelschwäche sein.

Doch nicht nur bei weiblichen Patientinnen treten Unterleibschmerzen auf.

Auch männliche Patienten können an Unterleibschmerzen leiden. Spezifische Schmerzen, welche nur bei Männern auftreten sind zwar prozentual gesehen seltener, haben jedoch dann meist keine „harmlose“ Erklärung wie beispielsweise die Regelschmerzen bei einer Patientin.

Vor allem bei jungen Männern kann es zu einer Entzündung der Prostata (Prostatitis) kommen, wobei diese nur akut oder aber chronisch verlaufen kann.

Zu akuten und starken Unterleibschmerzen führt außerdem eine Hodentorsion, bei der es zu einer Drehung des Hodens um die Achse kommt. Hierbei handelt es sich um einen Notfall, welcher unbedingt sofort in einem Krankenhaus behandelt werden muss.

Neben spezifischen Erkrankungen, die nur den Mann oder nur die Frau betreffen gibt es auch allgemeine Ursachen welche zu Unterleibschmerzen führen können:

Neben den Geschlechtsorganen kann nämlich auch der Darm Ursache für die Unterleibschmerzen sein. Hier kann es entweder durch Verstopfung (Obstipation), durch einen Magen-Darm-Infekt (beispielsweise mit dem Adenovirus) oder durch einen Reizdarm (Colon irritable), welcher oft mit Blähungen (Flatulenz) einhergeht. Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa können die Ursache für lang anhaltende Unterleibschmerzen sein und sollten unbedingt ernst genommen werden. Auch eine Lebensmittelunverträglichkeit kann dazu führen, dass der Darm gereizt wird und es somit im Unterbauch und häufig auch im Oberbauch zu Schmerzen kommt.

Es gibt jedoch auch einige ernsthafte Ursachen welche zu Unterleibschmerzen führen können und sofort behandelt werden müssen. Beispielsweise kann es dazu kommen, dass sich eine kleine Ausstülpung des Darms entzündet (Divertikulitis). Auch eine Entzündung des Blinddarms (Appendizitis) kann zu mitunter sehr starken Schmerzen im Unterbauch führen, wobei hierbei vor allem der rechte Unterbauch betroffen ist.

Auch sogenannte Leistenbrüche (Leistenhernie) kommen als Ursache für Unterleibschmerzen infrage.

Eher selten kommt es bei Darmkrebs (Coloncarcinom) zu Unterleibschmerzen, wobei hier die Schmerzen erst in einem fortgeschrittenen Stadium auftreten und nicht im Anfangsstadium.

Vor allem bei Patientinnen sind Harnwegsprobleme eine häufigere Ursache. Durch die sehr kurze Harnröhre (Urethra) der Frauen können Keime, beispielsweise nach dem Geschlechtsverkehr, sehr einfach von der Harnröhre in die Blase gelangen. Dies kann dann zu starken Unterleibschmerzen führen. Wichtig ist, dass die Blasenentzündung rechtzeitig behandelt wird damit die Keime nicht durch die Harnleiter (Ureter) hoch in die Niere steigen können. In diesem Fall kommt es dazu, dass die Unterleibschmerzen langsam verschwinden und es dafür zu Schmerzen im Bereich des Oberbauches und vor allem des Rückens kommt.

Auch Blasensteine können mitunter starke Unterleibschmerzen verursachen und auch Bandscheibenvorfälle der Brust- und Lendenwirbelsäule können im seltenen Fall dazu führen, dass ein Patient Unterleibschmerzen hat.

Auch die Auswirkung der Psyche auf den Körper des Patienten sollte man nicht unterschätzen. Beispielsweise kann es durch vermehrten Stress zu einem Reizdarmsyndrom kommen, was dann wiederum zu Unterleibschmerzen führt. Es kann jedoch auch sein, dass Depressionen oder andere psychische Erkrankungen sich auf die Darmmotorik des Patienten auswirken und es somit zu vermehrten Unterleibschmerzen kommt. Man bezeichnet dies als psychosomatische Erkrankung da es durch eine psychische Labilität zu einer körperlichen Erkrankung oder in diesem Fall zu einem körperlichen Symptom, nämlich den Unterleibschmerzen kommt.

Diagnose

Um die genaue Diagnose und die Ursache für die Unterleibschmerzen festzustellen, sollte der Patient am besten einen Facharzt aufsuchen.

Da Unterleibschmerzen mehrere Ursachen haben können und für den Patienten oftmals unklar ist, welche Ursache zu den Unterleibschmerzen führt, ist es sinnvoll in ein Krankenhaus zu gehen da sich hier viele Ärzte verschiedener Fachrichtungen befinden.

Mithilfe des Arzt-Patienten-Gespräches (Anamnese) kann der Arzt zunächst eine Verdachtsdiagnose stellen. Hierbei ist es wichtig, dass der Patient alle Symptome erwähnt, welche er begleitend zu den Unterleibschmerzen hat. Anhand der Begleitsymptome sowie der Intensität und des Charakters der Unterleibschmerzen kann der Arzt oftmals bereits eine Diagnose stellen.

Mithilfe einer körperlichen Untersuchung (Palpation und Perkussion) kann der Arzt seine Verdachtsdiagnose festigen oder widerrufen. Auch das Abhören des Unterbauches mithilfe des Stethoskops (Auskultation) kann hierbei hilfreiche für die Diagnosefindung sein.

Oftmals ist es zusätzlich nötig, dass der Patient eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) erhält. Mithilfe des Ultraschalls kann der Arzt wichtige Hinweise auf eventuelle Probleme oder Erkrankungen im Unterbauch erhalten.

Nur in seltenen Fällen und nur bei entsprechender Verdachtsdiagnose muss der Arzt weitere bildgebende Maßnahmen wie eine Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) anfertigen lassen. Meist reicht einem Arzt jedoch die körperliche Untersuchung sowie gegebenenfalls ein Ultraschall aus, um die passende Diagnose zu treffen.

Häufigkeitsverteilung

Unterleibschmerzen kommen bei Frauen prozentual häufiger vor als bei Männern da es bei vielen Frauen während der Periode einmal im Monat zu leichten bis schweren Unterleibschmerzen kommt.

Des Weiteren sind auch Entzündungen der Blase (Zystitis) bei Patientinnen sehr viel häufiger da bei Frauen die Harnröhre (Urethra) kürzer ist und somit der Weg für die Bakterien ebenfalls kürzer bis in die Blase ist.

Symptome

Unterleibschmerzen sind, je nach Ursache, mit verschiedenen Begleitsymptomen assoziiert.

Hierbei ist es wichtig, alle Begleitsymptome bei einem Arztbesuch zu erwähnen da der Arzt nur so zwischen den vielen verschiedenen Ursachen der Unterleibschmerzen differenzieren kann und nur so wird feststellen können, wie dringend der Patient behandelt werden sollte.

Patientinnen, die über Unterleibschmerzen klagen, werden häufig von einem Facharzt der Frauenheilkunde (Gynäkologen) untersucht, da es sich sehr häufig um ein gynäkologisches Problem handelt.

Hat eine Patientin Unterleibschmerzen, die durch Wärme und Liegen (beispielsweise eine Wärmflasche oder ein heißes Bad) besser werden und die außerdem mit der Periode einhergehen, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Regelschmerzen.

Leidet eine Patientin unter Unterleibschmerzen und hat als Begleitsymptome morgendliche Übelkeit, vermehrtes Wasserlassen oder ein Spannen in der Brust, so kann es sich um eine Schwangerschaft handeln. Kommt es jedoch zu starken Unterleibschmerzen und die Patientin weiß dass sie schwanger ist, sollte auf jeden Fall eine Eileiterschwangerschaft oder ein Abgang des Babys (Abort) ausgeschlossen werden. Hierbei sind die Unterleibschmerzen meist krampfhafter und heftiger.

Kommt es bei einer Patientin neben den Unterleibschmerzen zu Fieber, Schweißausbrüchen und allgemeine Abgeschlagenheit so kann es sich hierbei um eine Entzündung der Eierstöcke oder aber auch um Gebärmutter- oder Eierstockkrebs handeln.

Doch auch eine Chlamydien-Infektion kann mit ähnlichen Begleitsymptomen einhergehen, weshalb es schwierig ist, die Unterleibschmerzen mit ihren Begleitsymptomen auf eine Erkrankung zurückzuführen ohne einen Arzt aufzusuchen. Bei Chlamydieninfektionen kommt es jedoch häufig auch zu einem schmierigen Ausfluss, welcher ein Hinweis auf die Infektion sein kann. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass eine Chlamydieninfektion auch ohne viele Begleitsymptome einhergehen kann und dass manchmal leichte Unterleibschmerzen und ein Ausfluss aus der Scheide (Vagina) die einzigen Hinweise auf die Infektion sind. Deshalb ist es vor allem für junge Patientinnen wichtig, regelmäßig bei ihrem Frauenarzt (Gynäkologen) eine Urinprobe abzugeben, welche dann auf Chlamydien getestet wird, da die Infektion unbemerkt im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit führt.

Unterleibschmerzen mit einem schmierigen oder leicht blutigen Ausfluss können jedoch auch auf einen Polypen oder ein Myom in der Gebärmutter schließen lassen.

Leidet ein Mann unter Unterleibschmerzen so kann dies auf eine Prostatitis hindeuten. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Prostata, welche mit Begleitsymptomen wie Abgeschlagenheit, vermehrtes Wasserlassen, Schmerzen beim Wasserlassen oder Fieber einhergehen kann.

Bei einer Hodentorsion sind die Unterleibschmerzen plötzlich sehr stark und krampfhaft und der Patient kann sich kaum auf den Beinen halten. Da es sich hierbei um einen Notfall handelt, bei dem der Hoden im schlimmsten Fall absterben kann, muss die Hodentorsion sofort behandelt werden.

Leidet ein Patient unter Unterleibschmerzen aufgrund von Verstopfungen (Obstipation), so kann er die Diagnose meist selber sehr einfach stellen da der Stuhlgang ausbleibt.

Bei einer Magen-Darm-Infektion kommt es meist zu krampfartigen Unterleibschmerzen, die durch hinlegen leicht besser werden. Zusatzsymptome sind meist Übelkeit, manchmal Erbrechen oder Durchfall und Fieber.

Bei einem Reizdarm kommt es üblicherweise zu Unterleibschmerzen mit immer wieder wechselnden Stuhlgewohnheiten. Mal leidet der Patient unter Durchfall (Diarrhoe), mal unter Verstopfungen. Auch das Völlegefühl sowie Blähungen und ein aufgetriebener Bauch gehören zu den typischen Begleitsymptomen.

Sehr ähnlich sind die Symptome auch bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, wobei die Symptome hierbei nach dem Essen des nicht-verträglichen Nahrungsmittels, stärker werden.

Bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung können die Symptome ebenfalls sehr ähnlich sein, wobei es hier neben den Unterleibschmerzen auch zu Beimengungen von Blut in den Stuhl kommt. Generell sollte die Beimengung von Blut im Stuhl immer ein Alarmzeichen für den Patienten sein da es sich hierbei im schlimmsten Fall auch um einen Darmkrebs handeln könnte.

Bei einer Divertikulitis und einer Blinddarmentzündung kommt es zu heftigen, krampfartigen Unterleibschmerzen gepaart mit Fieber und einem allgemeinen Unwohlsein. Viele Patienten müssen sich außerdem übergeben oder es geht ihnen sehr schlecht.

Ein Leistenbruch hingegen hat bis auf die leichten Unterleibschmerzen häufig kaum Symptome, es kann jedoch sein, dass der Patient den Bruch im Bereich der Leistengegend ertasten kann.

Die typischen Symptome einer Blasenentzündung sind neben den Unterleibschmerzen auch Schmerzen beim Wasserlassen, Nachträufeln beim Wasserlassen und vermehrter Harndrang der oftmals nur schwer kontrolliert werden kann.

Allgemein gibt es also für jede Ursache der Unterleibschmerzen spezifische Begleitsymptome, welche dem Arzt helfen können, seine Diagnose einzugrenzen und ihm auch sagen, welches Organ für die Unterleibschmerzen verantwortlich ist.

Therapie

Die spezifische Therapie der Unterleibschmerzen richtet sich nach der Diagnose.

In sehr vielen Fällen hilft es jedoch, wenn der Patient sich hinlegt und schont. Die Basistherapie sollte hierbei aus Ruhe und Schonung sowie aus ausreichend Wärme (beispielsweise durch eine Wärmflasche) auf den Unterleib bestehen. Auch eine ausreichende Trinkzufuhr (am besten Tee oder Wasser) sowie eine einfache Ernährung (Zwieback) sollten dem Patient ausreichend helfen.

Hilft diese Basistherapie nicht oder werden die Schmerzen schlimmer ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, damit dieser die genaue Ursache ermitteln kann.

Bei einer Eileiterschwangerschaft muss die Patientin operiert werden und der Keimling entfernt werden, da das Wachstum zu einer Ruptur des Eileiters führt. In der Folge stirbt auch das ungeborene Baby.

Liegt die Ursache der Unterleibschmerzen in einer Entzündung der Eierstöcke, der Prostata, der Blase, des Darms oder des Blinddarms so kann eine Therapie mit erfolgen oder aber, wie beispielsweise beim Blinddarm empfohlen, eine operative Therapie, bei der der Blinddarm entfernt wird.

Auch Polypen oder Myome im Uterus, die Endometriose, die Krampfadern im Becken oder die Hodentorsion sollten unbedingt operativ behandelt werden damit die Unterleibschmerzen erfolgreich therapiert werden können.

Bei einem Reizdarm, einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung oder einer Unverträglichkeit gibt es keine spezifischen Mittel die dem Patienten helfen können, hier ist vor allem eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie das Vermeiden von schädlichen Lebensmitteln zu empfehlen.

Ob ein Leistenbruch oder ein Bandscheibenvorfall operativ oder medikamentös behandelt werden, hängt je vom Schweregrad ab und ist individuell für jeden Patienten zu entscheiden.

Prophylaxe

Um Unterleibschmerzen zu vermeiden ist es vor allem wichtig, dass der Patient sich immer wieder Momente der Ruhe gönnt.

Ein entspannendes Bad kann vor allem bei Patientinnen mit Regelschmerzen sehr gut helfen, sodass die Patientin sich wieder entspannen kann und die Unterleibschmerzen dadurch erträglicher werden.

Eine ausreichende Trinkzufuhr sowie eine ausgewogene und gesunde Ernährung helfen außerdem, Darm- oder Blasenerkrankungen vorzubeugen oder diese gar zu vermeiden. Vor allem eine ausreichende Trinkzufuhr von circa 2 Litern Wasser pro Tag können dafür sorgen, dass Keime nicht durch die Harnröhre in die Blase gelangen und somit zu keiner Blasenentzündung und keinen Unterleibsschmerzen führen können.

Einer Chlamydieninfektion kann vorgebeugt werden indem die Patientin immer mit Kondom verhütet und somit keine Keime aufnehmen kann.

Eine spezifische Prophylaxe gibt es nicht für jede der Ursachen, welche zu Unterleibschmerzen führen können. Dennoch kann ein gesunder Lebensstil dem Patienten helfen, Unterleibschmerzen zu minimieren und vorzubeugen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.11.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021