Magenkrämpfe mit Übelkeit

Allgemeines

Magenkrämpfe, die in Verbindung mit einer ausgeprägten Übelkeit auftreten können ein erster Hinweis auf eine Vielzahl von Grunderkrankungen sein. Aus diesem Grund ist es schwer alleine anhand des Symptomkomplexes „Magenkrämpfe und Übelkeit“ Rückschlüsse auf das ursächliche Problem zu ziehen.

Jeder Mensch leidet in seinem Leben mindestens einmal unter mehr oder weniger ausgeprägten Magenkrämpfen. Im Allgemeinen gehören Magenbeschwerden zu den häufigsten Symptomen überhaupt. Die Lokalisation der Beschwerden kann dabei, je nach ursächlicher Erkrankung, variieren. Viele der betroffenen Patienten berichten davon, dass sich die verspürten Magenkrämpfe oftmals während der Nacht verstärken und zu einem schlafraubenden Problem werden. Für einige der Betroffenen stellen Magenkrämpfe sogar unerträgliche Bauchschmerzen dar, die kaum gelindert werden können. Neben der exakten Lokalisation der Magenkrämpfe spielt vor allem deren zeitliches Auftreten bei der Ursachensuche eine entscheidende Rolle.
Zudem sollte bei jedem Patienten der unter Magenkrämpfen leidet, geklärt werden ob es vor oder unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme zum Auftreten der Übelkeit kommt. Weiterhin sollte darauf geachtet werden ob neben den Magenkrämpfen und der Übelkeit weitere Beschwerden (beispielsweise Durchfall oder Fieber) vorliegen.

Ursachen

Magenkrämpfe können durch eine Vielzahl von Erkrankungen verursacht werden. In den meisten Fällen liegt bei den betroffenen Patienten eine Problematik unmittelbar im Bereich des Magens vor.
Bauchschmerzen die als Magenkrämpfe wahrgenommen werden können jedoch auch von anderen Bauch- oder Brustorganen verursacht werden.
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall gehören zu den häufigsten Symptomen die in Kombination mit starken Magenkrämpfen auftreten.
Magenkrämpfe die zeitgleich mit Durchfällen in Erscheinung treten haben ihre Ursache hauptsächlich in den unteren Abschnitten des Magen-Darm-Traktes. Wichtige Erkrankungen die bei diesem Symptomkomplex ausgeschlossen werden müssen sind:

Bei Magenkrämpfen die in Kombination mit starker Übelkeit auftreten findet sich die ursächliche Grunderkrankung in den meisten Fällen im oberen Bereich des Magen-Darm-Traktes (beispielsweise im Zwölffingerdarm oder im Magen selbst). Um einen ersten Hinweis auf die Ursache der Magenkrämpfe zu bekommen, muss geklärt werden ob es neben der durch den Patienten verspürten Übelkeit auch zum Erbrechen kommt. Darüber hinaus sollte der zeitliche Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Einsetzen der Beschwerden geklärt werden. Die häufigsten Ursachen für das Auftreten des Symptomkomplexes „Magenkrämpfe und Übelkeit“ sind:

  • Lebensmittelvergiftung:
    Als Lebensmittelvergiftung bezeichnet man Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes die durch den Verzehr verunreinigter oder mit bakteriellen Erregern durchsetzter Nahrungsmittel verursacht werden. Zu den typischen Symptomen einer Lebensmittelvergiftung gehören vor allem starke Magenkrämpfe, ausgeprägte Übelkeit und Erbrechen. In vielen Fällen klagen die betroffenen Patienten zusätzlich über dünnflüssige Durchfälle.
  • Magenschleimhautentzündung:
    Die Magenschleimhautentzündung ist die wohl häufigste Erkrankung die zur Entstehung von Magenkrämpfen und Übelkeit führt. Die Ursachen für die Entstehung einer solchen Magenschleimhautentzündung können unterschiedlich sein. Bakteriell bedingte Magenschleimhautentzündungen werden in der Regel durch den Erreger „Helicobacter pylori“ verursacht. Darüber hinaus kann langanhaltender Stress durch verschiedene körperliche Fehlregulationen zum Auftreten einer Magenschleimhautentzündung mit Magenkrämpfen und Übelkeit führen. Vor allem Patienten die täglich eine Vielzahl von Arzneimitteln einnehmen müssen sind besonders gefährdet eine Magenschleimhautentzündung zu entwickeln. Aus diesem Grund sollten beispielsweise Schmerzmittel (Analgetika) in Kombination mit einem sogenannten Protonenpumpenhemmer (Magenschutz) eingenommen werden.
  • Magen-Darm-Grippe:
    Unter dem Begriff „Magen-Darm-Grippe“ (Gastroenteritis, Magen-Darm-Infekt) versteht man eine durch Viren oder in selteneren Fällen durch Bakterien verursachte Erkrankung bei der es zur Entstehung entzündlicher Prozesse der Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes kommt.
    Typischerweise wird eine Magen-Darm-Grippe beim Erwachsenen durch Noro-Viren ausgelöst; Kinder entwickeln eine entsprechende Symptomatik häufig nach einer Rota-Viren-Infektion. Die typischen Symptome der Magen-Darm-Grippe sind Magenkrämpfe, Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Die Ausprägung dieser Symptome unterscheidet sich je nach ursächlichem Erreger mitunter enorm voneinander. Darüber hinaus kann es bei einigen Erregern zu starken Schäden des Magen-Darm-Traktes, die zu Blut- oder Schleimablagerungen im Stuhl führen, kommen. Da es sich wie bereits erwähnt bei einer Magen-Darm-Grippe in den meisten Fällen um eine virale Infektion handelt, erfolgt die Behandlung zumeist rein symptomatisch. Bei Fieber können fiebersenkende Arzneimittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden. Zur Linderung der Übelkeit und des Erbrechens kann beispielsweise Vomex verabreicht werden. Auf Grund des hohen Flüssigkeitsverlustes sollten die betroffenen Patienten darauf achten während des Erkrankungszeitraumes viel zu trinken.

Essen als Ursache für Magenkrämpfe mit Übelkeit

Bei Magenkrämpfen mit Übelkeit sollte besonders auf Veränderungen der Beschwerden nach dem Essen geachtet werden. Bei einer Verschlimmerung unmittelbar nach einer Mahlzeit ist eine Entzündung der Magenschleimhaut oder sogar ein schon vorliegendes Geschwür im Magen eine mögliche Ursache. Denn in diesem Fall trifft die Nahrung auf eine bereits vorgeschädigte und gereizte Magenwand, wodurch die Magenkrämpfe und die Übelkeit verstärkt werden. Zusätzlich auftretendes Erbrechen nach dem Essen weist auf ein Magengeschwür oder einen Verschluss des Magenausgangs hin, der Magenausgangsstenose genannt wird. Vergeht eine kurze Zeit nach dem Essen bis die Beschwerden sich verschlimmern, sind wahrscheinliche Gründe Lebensmittelunverträglichkeiten oder Gallensteine.
Bei Verdacht auf eine Lebensmittelunverträglichkeit kann beobachtet werden, ob die Beschwerden nur nach dem Essen bestimmter Lebensmittel auftreten. Dabei kann auch ein Allergietest dabei helfen herauszufinden, ob zum Beispiel eine Allergie gegen Milchprodukte bei sogenannter Laktoseintoleranz vorliegt.
Handelt es sich um sehr fettreiche Mahlzeiten, die Magenkrämpfe und Übelkeit nach dem Essen auslösen, liegen Gallensteine als Ursache nahe. Dies ist vom Arzt mittels Ultraschalluntersuchung leicht abzuklären.
ei erstmaligem Auftreten von Magenkrämpfen und Übelkeit nach dem Essen ist auch an eine Lebensmittelvergiftung mit schlecht gewordener oder mit Bakterien infizierter Nahrung zu denken. Diese ist oft nicht gefährlich, vergehen die Beschwerden nach einigen Stunden muss keine weitere Abklärung erfolgen.
Ein anderer Grund für Magenkrämpfe mit Übelkeit kann auch eine zu große Mahlzeit oder eine Mahlzeit auf nüchternen Magen sein, auf die der Körper nicht vorbereitet ist und deshalb Probleme hat die Speisen zu verdauen. Allerdings kann es bei bestehenden Magenkrämpfen mit Übelkeit auch zu einer Besserung nach dem Essen kommen. In diesem Fall könnte es sich um ein Geschwür im Zwölffingerdarm handeln.

Alkohol als Ursache für Magenkrämpfe mit Übelkeit

Der Verzehr von Alkohol führt nicht selten zu Magenkrämpfen mit Übelkeit.
Der Grund hierfür liegt darin, dass Alkohol zum Einen die Zellen des Magens anregt mehr Magensäure zu produzieren. Diese aggressive Säure greift die Magenschleimhaut an und reizt sie somit. Dies macht sich in Form von Krämpfen und Übelkeit bemerkbar.
Zum Anderen ist Alkohol, ganz besonders Wein und Sekt, an sich schon sehr säurehaltig. Dadurch kommt es zu einer starken Reizung der Magenschleimhaut. Eine weitere Ursache für Übelkeit nach Alkoholkonsum ist, dass der Alkohol, der ins Blut aufgenommen wird, als giftige Substanz im Körper verstanden wird. Dies bemerkt das Brechzentrum im Gehirn und versucht durch Auslösen der Übelkeit bis hin zum Brechreiz, die schädliche Substanz loszuwerden.
Generell ist diese Reizung des Magens auf Dauer sehr gefährlich, da ein erhöhter Gehalt an Säure im Magen zu langfristigen Schäden wie Magenschleimhautentzündungen (sogenannte Typ C Gastritis) oder Geschwüren führen kann. Zudem wird durch Alkohol die Muskulatur des Magen-Darm-Traktes gehemmt. Diese Muskulatur ist einerseits in Form von Schließmuskel dafür zuständig, dass kein Speisebrei zum Beispiel aus dem Magen wieder zurück in die Speiseröhre fließen kann. Ist dieser Muskel gehemmt, fließt also mehr Mageninhalt zurück. Da dieser besonders nach Alkoholkonsum sehr säurehaltig ist, kommt es zu Sodbrennen (Refluxerkrankung) und einer Reizung der Speiseröhre, die Übelkeit auslösen kann.
Andererseits wird auch die Muskulatur, die dafür zuständig ist den Mageninhalt weiter zu schieben, gehemmt. Die Nahrung bleibt also im Magen liegen. Auch hierdurch können Magenkrämpfe entstehen.

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Diagnose

Gerade bei Magenkrämpfen die in Kombination mit Übelkeit, Erbrechen oder Durchfällen auftreten sollte die ursächliche Grunderkrankung zeitnah diagnostiziert werden.
Der erste Schritt in der Ursachensuche von Magenkrämpfen und Übelkeit ist die Durchführung eines ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräches (Anamnese). Während dieses Gespräches sollte die genaue Lokalisation der Magenkrämpfe geklärt werden. Zudem ist es wichtig zu erörtern welcher zeitliche Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und dem Auftreten der Beschwerden besteht. Der betroffene Patient wird außerdem hinsichtlich weiterer Symptome befragt.
Im Anschluss an das Anamnese-Gespräch folgt in der Regel eine körperliche Untersuchung statt bei der der Bauchraum auf Druckschmerzhaftigkeit hin untersucht wird. Zudem erfolgt eine Auskultation (abhören mit dem Stethoskop) aller Darmabschnitte.
Bei unklaren Befunden wird der behandelnde Arzt anschließend eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes durchführen. Bei diesem Verfahren können viele der möglichen Grunderkrankungen ohne jedwede Strahlenbelastung diagnostiziert werden.
Gerade bei Kindern sollte bei Vorliegen von Magenkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen und/oder Durchfall unbedingt eine Blutuntersuchung erfolgen. Vor allem ein Anstieg der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und des Entzündungsparameters CRP kann anzeigen ob es sich um eine bakteriell oder viral induzierte Erkrankung handelt. Des Weiteren sollte auf Grund des zum Teil enormen Flüssigkeitsverlustes eine sogenannte Blutgasanalyse (BGA) durchgeführt werden. Mit Hilfe dieser Blutuntersuchung kann eine mögliche Entgleisung des Säure-Base-Haushaltes frühzeitig entdeckt und anschließend behandelt werden.

Magenkrämpfe die mit Übelkeit aber ohne Erbrechen auftreten

Erbrechen ist ein Reflex des Körpers. Dieser tritt zum Beispiel bei Aufnahme giftiger Stoffe, die zur Reizung der Magenschleimhaut führen, auf. Daraufhin wird das Brechzentrum im Gehirn aktiviert. Dies führt zu Würgereiz und schließlich zum Erbrechen. Dadurch versucht der Körper jede schädliche Substanz loszuwerden.
Treten also Magenkrämpfe und Übelkeit ohne Erbrechen auf, ist nicht von einer äußeren Reizung oder Unverträglichkeit auszugehen, sondern eher von einer inneren Ursache der Beschwerden, die nicht unbedingt zur starken Reizung der Magenschleimhaut führt.
Häufig treten Beschwerden ohne Erbrechen bei Gallensteinen auf. Die Gallenflüssigkeit hilft bei der Verdauung von Fetten. Ist durch Gallensteine der Weg der Galle in den Verdauungstrakt verlegt, können Fette nicht mehr richtig verdaut werden und es kommt zu Magenkrämpfen und Übelkeit.
Eine weitere mögliche Ursache ist das Reizmagen-Syndrom das funktionelle Dyspepsie genannt wird. Dabei kommt es besonders durch psychische Faktoren wie Stress und Unruhe, die zunächst unabhängig vom aus dem Magen kommenden Problemen auftreten, zu Verdauungsproblemen. Diese können mit erhöhter Magensäureproduktion einhergehen und dadurch die Magenschleimhaut angreifen. Mit dem Ausdruck „Das schlägt mir auf den Magen!“, sind diese Beschwerden gut zu beschreiben.
Im Allgemeinen sollte stets darauf geachtet werden, dass jeder Mensch einen unterschiedlichen Brechreiz besitzt. Deshalb können die selben Erkrankungen des Verdauungstraktes, die zu Magenkrämpfen und Übelkeit führen bei einigen Menschen mit Erbrechen oder ohne Erbrechen auftreten.

Therapie

Die Behandlung von Magenkrämpfen die in Kombination mit Übelkeit auftreten ist abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung.
Im Falle einer Magenschleimhautentzündung werden im Regelfall sogenannte Protonenpumpenhemmer (Säureblocker) eingesetzt.
Können beim betroffenen Patienten bakterielle Erreger nachgewiesen werden, muss eine antibiotische Behandlung erfolgen. Auch bei Magenkrämpfen und Übelkeit die durch eine Lebensmittelvergiftung verursacht werden muss in den meisten Fällen ein Antibiotikum verabreicht werden.
Da eine Magen-Darm-Grippe die zu Magenkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führt meist um eine viral verursache Erkrankung handelt, erfolgt die Behandlung symptomorientiert. Die Fiebersenkung erfolgt durch Einnahme von Ibuprofen oder Paracetamol. Zudem sollten die betroffenen Patienten auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit achten.

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Hausmittel zur Behandlung von Magenkrämpfen mit Übelkeit

Auch bei der Anwendung von Hausmittel bei Magenkrämpfen ist die Ursache der Beschwerden entscheidend dafür welche Hausmittel helfen können. Bei Krämpfen nach zu großen, schweren Mahlzeiten kann zwar ein „Verdauungsschnaps“ oft Besserung bringen, jedoch ist davon besonders bei Magenkämpfen mit Übelkeit eher abzuraten. Als unproblematische Hausmittel zählen hierbei vor allem Kräutertees, wobei Enzian, Fenchel, Kamille und Kümmel besonders beruhigend auf den Magen wirken.
Auch Wärme von außen in Form von Wärmflaschen oder Wärmewickel tun oft sehr gut bei Bauchschmerzen. Diese Wärmewickel können auch mit Umschlägen mit Heilerde kombiniert werden. Diese sollen Entspannung im Bauchraum bringen und die Krämpfe lösen.
Generell sind auch Entspannungsübungen, besonders im Liegen oft hilfreich, da der Ursprung von Magenkrämpfen und Übelkeit häufig in äußerem Stress und Unruhe liegt. Das zu sich nehmen von säurehaltigen Speisen und Getränken, wie Früchten, Kaffee, Alkohol oder Getränken mit Kohlensäure, sollte besonders bei starker Übelkeit vermieden werden. Diese Nahrungsmittel führen zu einer stärkeren Reizung der Magenschleimhaut und verschlimmern meist die Beschwerden. Hingegen führt das Trinken von etwas stillem Wasser oft zur Anregung der Verdauung oder zur Neutralisation der im Magen befindlichen Säure.
Außerdem können zur Neutralisation der Magensäure bei Übelkeit kleine Mengen an Brot, Haferflocken, Brezeln oder Mandeln helfen. Generell sollte darauf geachtet werden, dass bei Magenkrämpfen mit Übelkeit eher kleine und leichte Mahlzeiten gegessen werden, um eine Überlastung des bereits gereizten Magens zu vermeiden. Falls als Ursache der Magenkrämpfe eine vorangegangene Mahlzeit, die nicht vertragen wird in Frage kommt, ist von erzwungenem Erbrechen stark abzuraten, da dies nur weiteren Schaden im Verdauungstrakt schafft.

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Prognose

Die Prognose von Magenkrämpfen die mit einer ausgeprägten Übelkeit einhergehen richtet sich vor allem nach der ursächlichen Erkrankung.
Harmlose bakterielle oder virale Infekte, die durch eine Reizung des Magen-Darm-Traktes zu Magenkrämpfen und Übelkeit führen, heilen in der Regel innerhalb von wenigen Tagen vollständig ab.
Auch durch verunreinigte Lebensmittel verursachte Magenkrämpfe können unter gezielter Therapie problemlos behandelt werden.
Liegt bei dem unter Magenkrämpfen und Übelkeit leidenden Patienten eine Magenschleimhautentzündung vor, so gilt es vorerst die Symptome zu lindern und der angegriffenen Magenschleimhaut eine Regenerationsphase zu ermöglichen. Betroffene Patienten sollten jedoch auch nach erfolgreicher Linderung der Beschwerden bestimmte Verhaltensregeln einhalten. Unter anderem sollte bei der Einnahme von Arzneimitteln stets zusätzlich ein Magenschutz verabreicht werden (beispielsweise Protonenpumpenhemmer).
Da Magenkrämpfe die mit einer ausgeprägten Übelkeit einhergehen unter Umständen auch durch bösartige Veränderungen innerhalb des Magen-Darm-Traktes (Tumor) hervorgerufen werden können, sollten derartige Erkrankungen stets ausgeschlossen werden.

Magenkrämpfe mit Übelkeit in der Schwangerschaft

Magenkrämpfe mit Übelkeit sind in der Schwangerschaft ein zwar lästiges, aber in den allermeisten Fällen ganz normales Begleitphänomen. Durch die Hormonumstellung im Körper kommt es zu ungewohnten Veränderungen, die sich besonders am Anfang häufig in Übelkeit und Erbrechen äußern. Da dies den Magen stark reizt, können diese Beschwerden auch mit Magenkrämpfen einhergehen.
Oft lindern sich diese Probleme nach den ersten drei Monaten, sie können jedoch auch bis zum Ende der Schwangerschaft anhalten, da sich der Hormonhaushalt der Mutter mit der Entwicklung des Kindes auch immer weiter verändert.
Zudem lösen die Schwangerschaftshormone die Spannung der Muskulatur der inneren Organe um frühzeitigen Wehen entgegen zu wirken. Dabei lockert sich auch der Verschlussmuskel, der den Magen von der Speiseröhre trennt. Infolge dessen kann nun saurer Speisebrei zurück in die Speiseröhre fließen. Dies passiert vermehrt im Liegen und löst eine Reizung der Speiseröhre, die als Sodbrennen (Sodbrennen in der Schwangerschaft) zu spüren ist, aus. Da dieses Gefühl sehr unangenehm ist, kann es auch hier zu Magenkrämpfen mit Übelkeit in der Schwangerschaft kommen.
Im Späteren Stadium der Schwangerschaft wächst das Kind im Bauch der Mutter so weit, dass es einen Druck auf andere Bauchorgane ausübt. Da der Magen über der Gebärmutter liegt, kann es durch den Druck des Kindes zu Krämpfen und Übelkeit kommen. Natürlich können auch in der Schwangerschaft andere Magendarmerkrankungen, wie ein Magenschleimhautentzündung oder ein Magen-Darm-Infekt, auftreten. Bestehen andauernde Beschwerden, sollten diese deshalb mit einem Arzt abgeklärt werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 29.10.2014 - Letzte Änderung: 12.01.2023