Magenkrämpfe mit Durchfall

Unter Magenkrämpfe versteht man den plötzlich auftretenden Schmerz in der Magenregion. Magenkrämpfe treten oft auch mehrmals kurzzeitig hintereinander auf. Zum Teil strahlen die Magenkrämpfe sogar bis in den Rücken oder die Brust aus. Häufig kommt zusätzlich Durchfall mit den Magenkrämpfen.

Magenkrämpfe mit Durchfall

Synonyme im weiteren Sinne

Magenschmerzen, Bauchschmerzen

Englisch: stomach cramps

Allgemeines

Magenkrämpfe und Durchfall sind zunächst einmal Symptome. Diese können getrennt voneinander oder auch gemeinsam auftreten und Ausdruck unterschiedlichster Erkrankungen sein. Die meisten dieser Erkrankungen sind, auch wenn sie unangenehm oder lästig erscheinen, harmlos und es besteht nicht unbedingt ein Grund zur Sorge. Unter bestimmten Umständen, auf die im Folgenden genauer eingegangen wird, empfiehlt es sich jedoch, einen Arzt zu konsultieren.

Unter Magenkrämpfen werden häufig stechende oder ziehende Schmerzen im Bereich des Oberbauches verstanden, die in ihrer Intensität zu und wieder abnehmen. Zwischen den einzelnen Schmerzepisoden kann mitunter absolute Beschwerdefreiheit herrschen. Der Begriff Magenkrampf ist etwas irreführend gewählt, da eine entsprechende Schmerzsymptomatik auch von Anteilen des Darmes ausgehen kann. Als Durchfall bezeichnet man beim Erwachsenen eine Stuhlfrequenz von mehr als drei ungeformten (flüssigen) Stuhlgängen pro Tag mit einem gesamten Stuhlgewicht von über 250g.

Ursachen von Magenkrämpfen mit Durchfall

Magenkrämpfe mit Durchfall treten als Symptomkomplex bei vielen unterschiedlichen Krankheiten auf. Am häufigsten beobachtet man diesen bei viralen oder bakteriellen Infektionen des Verdauungstraktes. Gerade in den Wintermonaten treten virusbedingte Durchfallerkrankungen epidemisch auf und betreffen vor allem Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Pflegeheime oder Krankenhäuser. Ein häufiger viraler Erreger dieser Art ist das Norovirus, welches jährlich zu einer großes Zahl an Fällen der infektiösen Durchfallerkrankung führt. Übertragen werden die Viren meist über fäkal-orale Schmierinfektionen, die durch unzureichende Händehygiene nach Toilettenbenutzung begünstigt werden. Kontaminiertes Obst oder Gemüse stehen ebenfalls häufig in Verdacht, die Erkrankung zu verbreiten.

Auch Bakterien können Magenkrämpfe und Durchfall verursachen. Häufige Erreger dieser Art sind Salmonellen, Shigellen und Campylobacter, die über infizierte Nahrungsmittel in das Verdauungssystem des Menschen gelangen und dort eine Entzündung verursachen.

Als Gastritis bezeichnet man eine Entzündung der Magenschleimhaut, die entweder durch Bakterien, Medikamente, eine Autoimmunkrankheit oder durch chronischen Alkoholmissbrauch ausgelöst werden kann. Bei einer Magenschleimhautentzündung kommt es zu häufigen Magenkrämpfen, die gelegentlich mit Durchfall einhergehen. Etwas seltener liegt dem Beschwerdebild ein Magengeschwür zugrunde, welches mitunter auf dem Boden einer chronischen Gastritis entstehen kann.

Immer häufiger werden Magenkrämpfe und Durchfall mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie der Laktose- oder Glutenintoleranz assoziiert. Auslassversuche der verdächtigten Nahrungsmittel sowie ein Besuch beim Arzt können helfen, Klarheit über die auslösenden Faktoren zu erlangen.

Noch immer verhältnismäßig selten, aber von steigender Relevanz sind die sogenannten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), zu denen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zählen. Sie gehen mit teils erheblichen Magen-Darm-Krämpfen und einer stark erhöhten Stuhlfrequenz einher, die während eines akuten Schubes der Colitis ulcerosa ein Maximum von bis zu 25 Stuhlgängen am Tag erreichen kann. Verdacht auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung besteht immer dann, wenn Magenkrämpfe und Durchfälle episodenweise über einen langen Zeitraum hinweg immer wieder auftreten.

Konzentrieren sich die krampfartigen Schmerzen auf den rechten Oberbauch und treten sie bevorzugt nach dem Essen auf, ist eine Gallenblasenentzündung wahrscheinlich.

Wird nach intensiver Suche keine organische Ursache für das Auftreten der Symptome gefunden, kann beim Fortbestehen der Beschwerden von einem Reizdarmsyndrom ausgegangen werden. Dieses wird häufig den psychosomatischen Erkrankungen, also denjenigen Erkrankungen, bei denen Stress verschiedenster Art zu körperlichen Syndromen führt, zugeordnet.

Nur in seltenen Fällen liegt eine bösartige Erkrankung wie der Magenkrebs vor.

Therapie von Magenkrämpfen mit Durchfall

Leider gibt es nicht das Mittel, um Magenkrämpfe mit Durchfall zu behandeln. Die Therapie der Magenkrämpfe kann immer erst nach eingehender Diagnostik beginnen und richtet sich dann nach der Krankheit, die Magenkrämpfe verursacht hat.

Bei allen Möglichkeiten, die als Ursache in Frage kommen, sollte eine Schonung des Magens die spezifische Therapie begleiten, um ihn nicht noch zusätzlichen Belastungen auszusetzen. Dazu gehören unter anderem eine gesunde und ausgewogene Ernährung (genaueres siehe Prophylaxe) und das Vermeiden von Stresssituationen. Auch warme Umschläge oder ein magenberuhigender Tee (zum Beispiel Kamille) können die Genesung zumindest unterstützen. Auch Massagen oder Akupunktur kommen für manche Betroffene in Frage.

Lesen Sie mehr hierzu: Magen-Darm Tee

Wurden die Magenkrämpfe durch eine Blinddarmentzündung hervorgerufen, kann es nötig sein, den Blinddarm operativ zu entfernen, um eine Linderung der Schmerzen zu verschaffen und einen Durchbruch zu verhindern.

Ein verdorbener Magen, sowie Durchfall ist sehr leicht zu therapieren. Wenn man etwas gegessen hat, was nicht mehr gut war, oder man einen Bestandteil des Essens nicht vertragen hat, genügt es in der Regel, zwei Tage lang eine entsprechende Diät durchzuführen (das bedeutet Schonkost in Form von Zwieback und Tee und natürlich den Verzicht auf die auslösende Substanz). Sollte allerdings eine wirkliche Lebensmittelvergiftung vorliegen, kann es aufgrund von heftigen Durchfällen notwendig sein, dem Betroffenen Flüssigkeit wieder vermehrt zuzuführen, was in Form einer oralen Rehydratationslösung (Wasser, Elektrolyte und Glucose) oder auch einer Infusion erfolgen kann. Wenn die Lebensmittelvergiftung erregerbedingt ist, sollte zusätzlich mit Antibiotika behandelt werden.

Blähungen kann man in der Regel gut durch Hausmittel in den Griff bekommen. Massagen und lokal applizierte Wärme, zum Beispiel in Form einer Wärmflasche, zeigen häufig schon eine deutliche Besserung der Symptome. Darüber hinaus sollten natürlich blähende Nahrungsmittel (wie zum Beispiel Kohl, Bohnen, Wassermelone oder Zuckerersatzstoffe) vermieden werden.

Das Reizdarmsyndrom ist prinzipiell ungefährlich und muss deswegen nicht unbedingt therapiert werden, wenn der Leidensdruck des Patienten nicht zu groß ist. Häufig ist eine Behandlung auch aus dem Grund nicht indiziert, als dass kein spezieller Angriffspunkt festgemacht werden könnte. In einigen Fällen können jedoch je nach Form des Reizdarmsyndroms Abführmittel oder darmanregende Präparate zu einer Besserung führen. Da auch psychische Faktoren keinen unwesentlichen Anteil an der Entwicklung eines Reizdarmsyndroms haben, kann auch eine Psychotherapie sinnvoll sein.

Magen-Darm-Infektionen durch Viren heilen in der Regel nach zwei bis drei Tagen von alleine aus und bedürfen deswegen normalerweise gar keiner Therapie. Bakterielle Infektionen können unter Umständen durch Antibiotika behandelt werden, wobei diese auch nur in schwerwiegenden Fällen angewendet werden sollten, da die Infektionen normalerweise nicht gefährlich und selbstlimitierend sind und die unnötige Gabe von Antibiotika zu einer ungewollten Resistenzbildung führt. Bei kleinen Kindern und älteren Menschen sollte man zusätzlich immer schauen, dass der Flüssigkeitshaushalt durch Erbrechen und Durchfall nicht zu stark beeinträchtigt ist und gegebenenfalls zur Flüssigkeitssubstitution greifen.

Da bei einer Magenschleimhautentzündung vor allem der hohe Säuregrad des Magensaftes eine Rolle spielt, wird hier mit Medikamenten behandelt, die die Magensäureproduktion hemmen (entweder sogenannteProtononenpumpeninhibitoren, zum Beispiel Omeprazol, oder Histamin-2-Rezeptor-Blocker, zum Beispiel Ranitidin). Wenn die Ursache der Magenschleimhautentzündung die Infektion mit Helicobacter pylori ist, sollte dies mithilfe der sogenannten „Eradikationstherapie“ beseitigt werden, die aus der gemeinschaftlichen Gabe eines Protonenpumpeninhibitors und zwei Antibiotika besteht. Die gleichen Therapieansätze gelten für das Vorliegen eines Magengeschwürs.

Die Therapie beim Magenkrebs hängt davon ab, wie weit der Krebs schon fortgeschritten ist. In manchen Fällen wird versucht, den Tumor mithilfe einer Operation vollständig zu entfernen. Sollte dies von Anfang an nicht möglich oder missglückt sein, bestehen darüber hinaus die Optionen zur Chemotherapie oder zur Strahlentherapie oder einer Kombination aus beiden. Seltener angewandte Behandlungen sind die Lasertherapie oder die Immuntherapie (bei der die körpereigene Abwehr aktiviert werden soll, um den Krebs zu bekämpfen). Außerdem muss auch die Ernährung unter Umständen umgestellt werden.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Magenkrämpfe - was tun?

Begleitende Symptome

Wie bereits erwähnt, kommen Magenkrämpfe und Durchfall im Rahmen vieler Erkrankungen vor. Nicht in allen Fällen ist die Konsultation eines Arztes dringend angeraten, doch gibt es einige begleitende Symptome, denen man durchaus Beachtung schenken sollte. Bestehen die Beschwerden über einen langen Zeitraum hinweg und gehen sie mit einem ausgeprägten Appetit- und Gewichtsverlust einher, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um eine schwere, möglicherweise behandlungsbedürftige Erkrankung auszuschließen.

Das Erbrechen von Blut oder kaffeesatzartigen Mageninhaltes gilt als absoluter Notfall. Es ist eine sofortige Behandlung im Krankenhaus angezeigt. Auch das Absetzen sehr dunklen, teerartigen Stuhls oder frischen Blutes macht eine ärztliche Diagnostik und Behandlung unumgänglich.

Ist der Bauch bretthart gespannt und/oder besteht hohes Fieber, sollte der Betroffene sich ebenfalls umgehend in ärztliche Behandlung begeben, um eine möglicherweise lebensbedrohliche Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Häufige und weniger bedrohliche begleitende Symptome bei Magenkrämpfen und Durchfall sind Übelkeit, Erbrechen und mäßiges Fieber. Auch ein leichter Appetitverlust ohne nennenswerte Gewichtsverluste gilt als tolerierbar. Bei den meisten infektiösen Magen-Darm Entzündungen treten diese Symptome begleitend auf.

Magenkrämpfe mit Durchfall und Fieber

Das Auftreten von Fieber im Zusammenhang mit Magenkrämpfen und Durchfall bedeutet, dass der Körper zur Abwehr von Krankheitserregern seine Temperatür erhöht und spricht somit im konkreten Fall für eine Ausbreitung von Infektionserregern oder deren toxischer Stoffe im Körper – in diesem Falle also aus dem Magen-Darm-Trakt über das Blut in den restlichen Körper.

Demzufolge kann diese Symptomkonstellation insbesondere bei infektiösen Ursachen für Magenkrämpfe und Durchfall auftreten, also z.B. Magen-Darm-Infektionen durch Noroviren oder Lebensmittelvergiftungen.

Bei Auftreten von Fieber ist es generell immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen – erst recht, wenn es sich bei dem Betroffenen um ein Kind handelt!
Der Mediziner kann dann mithilfe von Untersuchungen, wie z.B. einer Blutentnahme, die Ursache der Beschwerden klären und gegebenenfalls eine adäquate Therapie einleiten.

Zusätzlich sind schon vor dem Arztbesuch die Einnahme fiebersenkender Medikamente (solange keine Kontraindikationen vorliegen; dazu die Packungsbeilage beachten) sowie die Anwendung altbekannter „Hausmittel“ zur Fiebersenkung, z.B. feuchte Wadenwickel, zu empfehlen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Fieber und Durchfall

Magenkrämpfe mit Durchfall und Blähungen

Die naheliegendste Erklärung, weil häufigste Ursache, für eine Kombination der Symptome Durchfall bzw. Magenkrämpfe und Blähungen ist das sogenannte Reizdarmsyndrom, unter dem 10 bis 20 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden.

Häufig ist die Diagnose schwierig, weshalb sie erst spät oder gar nicht gestellt wird. Zu den genannten Symptomen kommen oft Verstopfung, Übelkeit oder Völlegefühl hinzu.
Die genaue Ursache des Reizdarmsyndroms ist bislang unklar, es werden Nahrungsmittelunverträglichkeiten und ballaststoffarme Ernährung als Risikofaktoren angenommen.
Aufgrund der nicht genau bekannten Ursache richtet sich auch die Therapie auf die Linderung der Beschwerden, nicht auf die ursächliche Beseitigung der Auslöser: Es werden krampflindernde Medikamente oder Hausmittel (Kamillentee oder Wärmebehandlung) empfohlen, ebenso wie ausreichend Bewegung und Entspannung sowie der Verzicht auf Lebensmittel, nach deren Konsum die Beschwerden vermehrt auftreten.

Um welche Lebensmittel es sich dabei handelt, ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich, weshalb hier Eigeninitiative gefordert ist bei der Beobachtung der auslösenden Nahrungsmittel. Häufige Auslöser sind Kaffee, Alkohol und fettreiche Speisen, aber auch Milchprodukte und rohes Obst.

Ein Reizdarmsyndrom gilt es immer ärztlich abzuklären, um nicht andere, gefährlichere Ursachen für die Beschwerden zu übersehen.

Weitere mögliche Ursachen für diese Symptomkonstellation sind eine Fructoseintoleranz, Laktoseintoleranz (s.o.) und Glutenunverträglichkeit (s.o.) oder infektiöse Erkrankungen.
Letztere lassen sich unterteilen in akute Infektionen wie die Gastroenteritis und chronische Erkrankungen wie den Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa.

Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, sollte der Arzt zunächst eine genaue Anamnese über Begleitbeschwerden, Medikamenteneinnahme, Nahrungs-gewohnheiten und Vorerkrankungen erstellen. Daran sollte sich eine körperliche Untersuchung des Bauchs anschließen, sowie Laboruntersuchungen, Ultraschall und ggfs. Röntgen.

Besteht dann noch immer Unklarheit, besteht auch die Möglichkeit einer Darmspiegelung oder einer MRT vom Bauch oder CT-Aufnahme.

Magenkrämpfe mit Durchfall und Übelkeit

Die meisten Erkrankungen des Verdauungssystems sind begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Das Nervensystem von Magen und Darm reagiert sehr sensibel auf Entzündungsprozesse und Störungen des normalen Verdauungsprozesses. Der Körper versucht potentielle Störfaktoren zunächst durch Steigerung der Darmaktivität und der Wassersekretion in den Darm (Durchfall) und durch Kontraktion des Magens (Erbrechen) zu beheben. Aufgenommene Giftstoffe oder Krankheitserreger werden so sehr effektiv aus dem Verdauungstrakt befördert und die normale Aktivität kann nach einer Erholungsphase wieder aufgenommen werden.

Erbrechen ist eine sehr unselektive Reaktion auf Störungen der Magen-Darm-Funktion. Neben der Aufnahme von Giften oder Krankheitserregern wird Erbrechen durch eine Vielzahl von Erkrankungen des Bauchraumes ausgelöst. Dazu gehört zum Beispiel auch die Gallenblasenentzündung, die den Magen nicht direkt betrifft. Übelkeit und Erbrechen sind häufige begleitende Symptome von Magenkrämpfen und Durchfall und müssen nicht zwingend ärztlich abgeklärt werden. Wenn das Allgemeinbefinden des Betroffenen durch Übelkeit stark eingeschränkt ist, sind pflanzliche Präparate oder sogenannte antiemetische, das Erbrechen verhindernde, Arzneimittel, wie Dimenhydrinat, in jeder Apotheke rezeptfrei erhältlich.

Magenkrämpfe mit Durchfall und Blut im Stuhl

Blut im Stuhl ist ein Alarmzeichen, welches den Arztbesuch unumgänglich macht. Gut sichtbares, rotes Blut, welches dem Stuhl aufgelagert ist, stammt meistens aus blutenden Hämorrhoiden, die in der Regel harmlos und gut zu behandeln sind. Dennoch sollte eine gründliche Untersuchung auf weitere mögliche Blutungsquellen erfolgen. Dazu gehören auch bösartige Erkrankungen wie der Darmkrebs, dessen Prognose sich durch frühzeitige Erkennung und Behandlung deutlich verbessern lässt.

Nicht immer tritt Blut im Stuhl gut sichtbar auf. Auch ein eher dünnflüssiger, tiefschwarzer, teerartiger Stuhl ist meist auf eine Blutung des Verdauungssystems zurückzuführen, die in diesem Falle meist in höheren, das heißt näher zum Mund gelegenen Abschnitten des Magen-Darm-Traktes zu vermuten ist. Auch hier ist eine dringliche Abklärung auf das Vorliegen eines blutenden Magen-oder Dünndarmgeschwüres geboten.

Nicht sichtbares, sogenanntes okkultes Blut im Stuhlgang, kann im Rahmen einer Darmkrebserkrankung auftreten. Hier kommt, meist ab einem Alter von 50 Jahren, der Hämoccult-Test zum Einsatz. Dieser Test vermag okkultes Blut im Stuhl durch ein einfaches Testsystem aufzudecken.

Magenkrämpfe mit Durchfall in der Schwangerschaft

Durchfall und insbesondere Magenkrämpfe gehören neben Übelkeit zu den häufigsten unangenehmen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft.
Der Grund für das Auftreten der Beschwerden, insbesondere in der Anfangsphase der Schwangerschaft, sind die mit der Schwangerschaft verbundenen hormonellen Umstellungen, die auch das Hormongleichgewicht des Magen-Darm-Traktes „durcheinander wirbeln“.

Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft trägt auch das wachsende Kind und die von ihm erzeugte Verdrängung im Bauchraum der Mutter zu den Beschwerden bei. Gerade wenn das Kind sich bewegt, kann es zu krampfartigen Schmerzen im Magenbereich kommen.

Treten die Krämpfe bei der Schwangeren vor allem bei eigenen Bewegungen, wie Husten oder Aufstehen auf, liegt die Ursache meist in der zunehmenden Dehnung der Mesenterien, also der Haltebänder der Bauchorgane.
Schließlich können bei fortgeschrittener Schwangerschaft auch einsetzende Wehen als Magenkrämpfe fehlinterpretiert werden.

Generell gilt, dass durch Schwangerschaft ausgelöste Magenkrämpfe meist zwar unangenehm, aber harmlos sind.
Die Einnahme von Medikamenten ist während einer Schwangerschaft immer mit Bedacht zu betrachten, doch bei geringen, nicht zu lange anhaltenden Beschwerden wirken oft auch schon Kamillentee und Wärme Wunder.
Dennoch sollte bei gehäuftem Auftreten, insbesondere wenn Durchfall oder Fieber hinzukommen, ein Arzt aufgesucht werden, um nicht andere mögliche Ursachen wie Magen-Darm-Infektionen oder Infektionen der Magenschleimhaut oder der Bauchspeicheldrüse zu übersehen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Durchfall in der Schwangerschaft

Magenkrämpfe mit Durchfall und nach dem Essen

Nach dem Essen auftretende Magen-Darm-Beschwerden wie Magenkrämpfe und Durchfall sprechen häufig dafür, dass eine in der Nahrung enthaltene Komponente die Ursache ist.

Dabei kann es sein, dass mit Krankheitserregern verseuchte Lebensmittel konsumiert wurden, was eine Lebensmittelvergiftung auslöst.
Dieser gegenüberzustellen sind die Nahrungsmittelunverträglichkeiten bzw. -allergien, unter welchen die Laktoseintoleranz bzw. die Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) zu den häufigsten Erscheinungsformen gehören.
Bei beiden Ursachen treten die Beschwerden mit einer gewissen Verzögerung auf, die im Bereich von Minuten bis Stunden liegen kann.

Doch nicht nur Nahrungsmittelbestandteile gehören zu den möglichen Ursachen. Treten die Beschwerden nach jeder Nahrungsaufnahme, unabhängig von den enthaltenen Nahrungsmitteln, auf, spricht dies eher für eine funktionelle Störung der Magen-Darm-Beweglichkeit.

Weitere seltenere, aber nicht ungefährliche Ursachen für essensabhängige Magenkrämpfe können Magengeschwüre oder Gallensteine sein.
In diesen Fällen treten die Beschwerden unmittelbar nach dem Essen auf, ohne Verzögerung.
Durch Gallensteine ausgelöste Bauchkrämpfe können orientierend von Schmerzen durch Magengeschwüre abgegrenzt werden, da sie eher rechts statt mittig im Oberbauch liegen und besonders nach fettem Essen eintreten.

Ebenfalls Ursache für Magenbeschwerden, insbesondere in Kombination mit Blähungen, nach dem Essen kann das unten beschriebene Reizdarmsyndrom sein.

Lesen Sie hierzu auch unser umfangreiches Thema: Magenkrämpfe nach dem Essen

Weitere Informationen zu diesem Thema

Weitere interessante Informationen aus dem Gebiet der Magenschmerzen

Eine Überischt aller bereits veröffentlichten Themen aus dem Bereich der inneren Medizin finden Sie unter Innere Medizin A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.06.2011 - Letzte Änderung: 12.01.2023