Nebenwirkungen von Voltaren®

Einleitung

Das Präparat Voltaren® enthält den Wirkstoff Diclofenac, der zu den sogenannten Nicht Steroidalen Anti-Rheumatika (NSAR) gehört. Es kommt zum Einsatz zur äußeren Behandlung von Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen, wobei es besonders bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises oder bewegungsabhängigen Schmerzen angewandt wird.

Nebenwirkungen

Wie bei allen anderen Medikamenten auch können bei der Verwendung von Voltaren® Nebenwirkungen auftreten. Man unterscheidet zwischen:

  • sehr häufigen (bei mehr als einem von zehn Behandelten auftretenden),
  • häufigen (bei zwischen einem von hundert und einem von zehn Behandelten),
  • gelegentlichen (bei zwischen einem von tausend und einem von hundert Behandelten),
  • seltenen (bei zwischen einem von zehntausend und einem von tausend) und
  • sehr seltenen (bei weniger als einem von zehntausend Behandelten) Nebenwirkungen.

Da Voltaren® in verschiedenen Ausführungen existiert (also zum Beispiel in Form von Tabletten zur systemischen Therapie oder auch als Voltaren Schmerzgel zum direkten Auftragen auf die Haut), muss man beachten, dass die Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen variieren kann.

Generell besitzt Voltaren® keine sehr häufigen Nebenwirkungen. Zu den häufigen Nebenwirkungen bei der lokalen Anwendung zählen Hautausschläge und –rötung und Juckreiz, gelegentlich kommt es zur Austrocknung der Haut, Schuppenbildung oder der Einlagerung von Wasser (Ödemen). Nur selten geht der Hautausschlag mit der Bildung von Blasen einher und sehr selten werden auch Sensibilisierungen der Haut beschrieben, was sich dadurch bemerkbar macht, dass diese dann überempfindlich auf Licht reagiert und nach der Exposition gegenüber Sonnenlicht teilweise schmerzende, pustelartige Hauterscheinungen auftreten.

Nebenwirkungen der systemischen Einnahme

Die Nebenwirkungen, die bei der systemischen Einnahme von Voltaren® auftreten, sind andere. Häufig kommt es zu Zuständen der Erregung, Schwindel oder Müdigkeit.
Ebenfalls häufig führt Voltaren® zu Beschwerden des Magen-Darm-Trakts. Dies kommt daher, dass das Enzym, welches durch dieses Medikament gehemmt wird und so die antientzündliche, schmerzlindernde Wirkung herbeiführt, auch in der Magenschleimhaut vorkommt.
Dort ist es allerdings ein schützender Faktor, durch dessen Hemmung das Säuregleichgewicht im Magen durcheinander gerät. Dadurch kommt es häufig zu Magenschmerzen, Verdauungsprobleme, Übelkeit (teilweise auch mit Erbrechen), Durchfall, Blähungen oder Appetitlosigkeit.

Diesen Nebenwirkungen kann man allerdings relativ gut entgegenwirken, indem man eine Tablette zum Magenschutz (zum Beispiel den Protonenpumpenhemmer Omeprazol einnimmt, dies kann sogar schon prophylaktisch erfolgen, wenn man weiß, dass es über einen längeren Zeitraum hinweg zur Verwendung von Voltaren® kommen wird) Außerdem werden noch Kopfschmerzen und ein Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen) beschrieben.

Weitere Nebenwirkungen

Selten bringt die Einnahme von Voltaren® schlimmere Beschwerden im Magen-Darm-Bereich mit sich.
Dazu gehören unter anderem Entzündungen der Magenschleimhaut, Blutungen (also auch blutige Durchfälle oder das Erbrechen von Blut) oder Magen-Darm-Geschwüre.
Auch Überempfindlichkeitsreaktionen oder allergische Reaktionen können selten vorkommen, wodurch sich im schlimmsten Fall sogar ein Blutdruckabfall mit Schockzustand ausbilden kann.

Selten kommt es auch zu einer Entzündung der Leber, gegebenenfalls inklusive einer Gelbsucht, teilweise auch mit Funktionsstörungen. Dies kommt daher, dass Voltaren® in der Leber verstoffwechselt wird. Das Risiko für diese Nebenwirkungen erhöhen sich, wenn weitere Medikamente eingenommen werden, die potenziell die Leber schädigen können, oder wenn ein ungesunder Konsum von Alkohol vorliegt. Außerdem können noch Nesselfieber (eine Hautentzündung mit Quaddeln), Haarausfall oder Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) entstehen.

Seltene Nebenwirkungen

Sehr selten kann es zu einer Großzahl von Nebenwirkungen kommen, die allerdings teilweise wirklich nur Einzelfälle darstellen. Dazu gehören zum Beispiel Krankheiten wie:

Um eine vollständige Liste zu sehen, sollte man stets einen Blick in den Beipackzettel des verwendeten Medikaments werfen.

Auch bei der lokalen Anwendung von Voltaren® kann es gelegentlich zu systemischen Nebenwirkungen kommen.
Dies passiert vor allem dann, wenn das Medikament über einen langen Zeitraum hinweg und / oder sehr großflächig benutzt wird.

Durch die möglichen Nebenwirkungen ergeben sich einige Verhaltensregeln, die man bei der Verwendung von Voltaren® beachten sollte. So sollte man aufgrund der häufig auftretenden Müdigkeit und dem Schwindelgefühl nach der Einnahme möglichst kein Kraftfahrzeug fahren oder schwere Maschinen bedienen.
Außerdem sollten Menschen, die sowieso zu allergischen Reaktionen neigen (also zum Beispiel Personen mit Heuschnupfen, Nesselsucht, Asthma oder Neurodermitis) vor allem bei der lokalen Anwendung von Voltaren® ausgesprochen vorsichtig sein, diese sogar möglichst vermeiden.

Wenn ein Patient bei der Einnahme oder dem Auftragen von Voltaren® Nebenwirkungen bemerkt, sollte er umgehend einen Arzt oder Apotheker aufsuchen, diese untersuchen lassen und sich beraten lassen, ob die Anwendung dennoch weiterhin erfolgen soll oder ob eventuell auf ein anderes Präparat umgestiegen werden oder das Medikament ganz abgesetzt werden kann.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.04.2013 - Letzte Änderung: 22.10.2021