Waschbrettbauch

Synonyme im weiteren Sinne

Six Pack, Bauchmuskeltraining, Abdominaltraining, Muskelaufbautraining, Krafttraining, Bodybuilding, Ernährung

Definition

Der Waschbrettbauch ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine stark trainierte Bauchmuskulatur beim Menschen.
Er stellt ein Muskel-und Sehnenplatten-System dar, welches in seinem vorderen und seitlichem Bereich eine kreuzweise Verspannung der einzelnen Anteile erkennen lässt. Die sichtbar stark ausgeprägte Wölbung der Bauchmuskulatur, unter dem geringem Körperfett und der Haut, wird horizontal durch Zwischensehnen (Intersectiones tendineae) und vertikal durch die Linea alba unterteilt.
Der Waschbrettbauch ist somit abhängig von dem Muskelquerschnitt der Bauchmuskulatur sowie dem darüber liegendem Körperfett. Desweiteren ist der Waschbrettbauch zu 80% abhängig von der richtigen Ernährung und nur zu 20% vom Bauchmuskeltraining.
Aufgrund der Variation der Einschnitte der Zwischensehnen ist es Menschen unter Umständen gar nicht möglich einen Waschbrettbauch zu bekommen. Manche Menschen wiederum sind genetisch zu einem "Ten-Pack" veranlagt. In der Regel bilden bei den meisten Menschen drei horizontale Einschnitte den Waschbrettbauch.

Abbildung Bauchmuskulatur

Bauchmuskulatur

  1. Gerader Bauchmuskel -
    Musculus rectus abdominis
  2. Äußerer schräger
    Bauchmuskel -
    Musculus obliquus
    externus abdominis
  3. Innerer schräger
    Bauchmuskel -
    Musculus obliquus
    internus abdominis
  4. Querer Bauchmuskel -
    Musculus transversus
    abdominis
  5. Pyramidenmuskel -
    Musculus pyramidalis
  6. Zwischensehne -
    Intersectio tendinea
  7. Rektusscheide -
    Vagina musculi recti abdominis
  8. Darmbeinkamm - Crista iliaca
  9. Weiße Linie - Linea alba
    (Durchflechtung der Sehnenplatte)
    Vordere Bauchwandmuskeln -
    (1. + 5.)
    Seitliche Bauchwandmuskeln -
    (2. + 3. + 4.)
    Hintere Bauchwandmuskeln -
    Viereckiger Lendenmuskel -
    M. quadratus lumborum
    (nicht im Bild)

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Übungen

Um ein Waschbrettbauch zu erlangen, sollten sowohl die Geraden-, Schrägen- und Unteren Bauchmuskeln trainiert werden. Auf der Seite Waschbrettbauch Übungen finden sie zu jeder dieser Muskelgruppe eine dataillierte Beschreibung mit einem dazugehörigem Bild.

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Anatomie

Im weiteren Sinne ist der Waschbrettbauch ein kräftiger, nachgiebiger und zugleich verstellbarer muskulös-sehniger Gürtel, der den großen Raum zwischen der unteren Brustkorböffnung, dem oberen Beckenrand und der Lendenwirbelsäule ausfüllt und sich von der Lendenwirbelsäule bis zur Medianlinie des Körpers nach vorn erstreckt.
Infolge der Verbindung der Muskulatur vom Waschbrettbauch mit den Rippen ist dieser Muskelgürtel in der Lage, Bewegungen nach vorne, zur Seite und Drehbewegungen auf das Achsenskelett zu übertragen.

Anatomisch korrekt gehören zu einem Waschbrettbauch:

Sowohl der Pyramidenmuskel als auch der Lendenmuskel haben keinen optischen Einfluss auf den Waschbrettbauch. Sie beteiligen sich lediglich an den Stütz-, Halte- und Bewegungsfunktionen des Rumpfs.

Der äußere schräge Bauchmuskel (M. obliquus externus abdominis) stellt mit einer bis zu 0,7 cm vierseitigen dicken Platte den größten aller Bauchmuskeln dar und liegt am oberflächlichsten. Er entspringt von der 5.- 12. Rippe und hat seinen Ansatz am Darmbeinkamm, der Linea alba und dem Leistenband. Innervation: Nn. intercostales, Th 5-12.
Die Funktion des äußeren schrägen Bauchmuskels besteht bei einer einseitigen Kontraktion in einer Neigung als auch Drehung des Achsenskeletts und Brustkorbs. Zusammen mit dem geraden Bauchmuskel sind die äußeren schrägen Bauchmuskeln, bei beidseitiger Kontraktion, mitverantwortlich für die Beugung des Rumpfs.

Der innere schräge Bauchmuskel (M. obliquus internus abdominis) ist mit ca. 1 cm Dicke der kleinste der drei seitlichen Bauchmuskeln und liegt unter dem äußeren schrägen Bauchmuskel. Dieser dreiseitige Bauchmuskel nimmt seinen Ursprung vom Oberflächenblatt der Lenden-Rückenbinde (Fascia thoracolumbalis), von der mittleren Lippe des Darmbeinkammes (Linea intermedia cristae iliacae) und von der lateralen Hälfte des Leistenbandes. Seinen Ansatz hat der innere schräge Bauchmuskel an der 9.-12.Rippe sowie der Linea alba. Innervation: Nn. intercostales, Th 5-12, L1.
Die Funktion bei einer einseitigen Kontraktion des inneren schrägen Bauchmuskels besteht in der Neigung und Drehung des Rumpfs zu einer Seite. Bei einer beidseitigen Kontraktion und fixiertem Becken ziehen die inneren schrägen Bauchmuskeln die Rippen nach vorne unten und beugen dadurch den Rumpf ventralwärts.

Der quere Bauchmuskel (M. transversus abdominis) liegt mit ca. 0,5 cm Dicke trapezförmig unter den äußeren und inneren schrägen Bauchmuskeln. Seinen Ursprung hat er an der Innenseite des Knorpels der 7.-12. Rippe, vom tiefen Blatt der Lenden-Rückenbinde (Aponeurosis lumbalis), von der inneren Lippe des Darmbeinkammes (Labium internum cristae iliacae) und der lateralen Begrenzung des Leistenbandes. Seinen Ansatz hat der quere Bauchmuskel an der Linea alba. Innervation: Nn. intercostales, Th 7-12, N. iliohypogastricus, N. ilioinguinalis.
Die Funktion des queren Bauchmuskels bei beidseitiger Kontraktion besteht in der Einengung der Bauchhöhle, indem dieser die Rippen nach innen zieht. Durch diesen Tonus wird weitgehend die Taille geformt.

Der gerade Bauchmuskel (M. rectus abdominis) verläuft zu beiden Seiten der Medianlinie des Bauches mit ca. 40 cm Länge, 7 cm Breite und bis zu 1 cm Dicke. Seinen Ursprung hat er mit seinen drei fleischigen Zacken an der Außenfläche des 5.-7. Rippenknorpels und an dem Schwertfortsatz des Brustbeines (Proc. xiphoideus sterni). Der Ansatz liegt am Schambeinhöcker (Tuberculum pubicum) und der Symphyse. Der gerade Bauchmuskel weist 3-4, bis zu 1 cm hohe, sehnige Querleisten (Intersectiones tendineae) auf, die den Muskel in einzelne Abschnitte unterteilt. Diese sogenannten Schaltsehnen ergeben bei gut trainierten Menschen den Six Pack/Waschbrettbauch. Innervation: Nn. intercostales, Th 5-12.
Die Funktion vom geraden Bauchmuskel besteht bei einem nicht fixierten Becken (z.B. beim Hang an der Klimmzugstange) in einem Anheben und Halten des Beckens. Wenn das Becken allerdings fixiert ist (wodurch Ursprung und Ansatz vertauscht werden), erfolgt eine Neigung des Rumpfs nach vorne.

Aspekte warum man einen Waschbrettbauch bekommen sollte

Aus medizinischer Sicht betrachtet, hat der Wachbrettbauch für das Achsenskelett eine große Bedeutung.
Die Wirbelsäule ist zwar eine feste, aber in sich sehr bewegliche Stütze des Rumpfs, die die gesamte Last der oberen Körperhälfte auf den Beckengürtel überträgt. Das Achsenskelett muss allen Bewegungen des Beckens in den Hüftgelenken gegenüber den unteren Gliedmaßen folgen und befindet sich somit in einem ständigem labilen Gleichgewicht.
Damit dieses labile Gleichgewicht zwischen der Wirbelsäule, dem Rumpf und den unteren Extremitäten funktionieren kann, ist eine ausgeprägte Muskulatur vonnöten.
Besonders hervorzuheben ist die gesamte Bauchmuskulatur mit seinen Gegenspielern dem M. erector spinae, dem Lendenmuskel (M. psoas) und dem Rippenhalter (M. scalenus anterior, medius et posterior).
Die Wirbelsäule ist demnach ständig dem Spiel und Gegenspiel dieser Muskeln, welche sich dorsal und ventral von der Wirbelsäule befinden, unterworfen, wodurch ein Nach-vorn- als auch Nach-hinten-Fallen ausgeschlossen ist. Sie wird daher auch gerne mit einem Schiffsmast verglichen, welcher nur durch das Muskelzugsystem aufrecht gehalten werden kann.
Liegt ein muskuläres Ungleichgewicht im Muskelzug vor, wird sich dieses auf die Stellung und Beweglichkeit des Schiffsmastes (der Wirbelsäule) auswirken und langfristig Beschwerden hervorrufen.
In der Regel weist die Bauchmuskulatur muskuläre Defizite gegenüber den Gegenspielern im Rumpf auf. Bei solchen muskulären Dysbalancen ist es entscheidend, diese frühestmöglich zu erkennen und zu beseitigen.
Viele Menschen mit Rückenschmerzen zeigen genau dieses Phänomen. Damit es nicht zu klinischen Auffälligkeiten, wie einem Bandscheibenvorfall oder chronische Rückenbeschwerden mit degenerativem Verschleiß kommt, ist es um so wichtiger, die für einen Waschbrettbauch beteiligte Muskulatur aufzutrainieren.

Ein weiterer Grund für einen Waschbrettbauch/Six-Pack, liegt in der Ästhetik.
Der Mensch befindet sich heutzutage in einer Gesellschaft, wo es darum geht, sehen und gesehen zu werden. Das äußere Erscheinungsbild wirkt instinktiv auf den Betrachter.
Jemand, der auf seine Ernährung achtet und sein Körper trainiert, macht auch im Anzug bei einem Vorstellungsgespräch eine gute Figur. Das bedeutet, dass nicht nur dem Waschbrettbauch direkt am Strand Aufmerksamkeit geschenkt wird, sondern der Betrachter sich durchaus ein Bild auch von dem Menschen im Anzug vor ihm machen kann. Ein Waschbrettbauch steigert das Selbstbewusstsein, was wiederum ein starkes Auftreten zur Folge hat.
Es ist festzuhalten, dass ein Waschbrettbauch/Six-Pack nicht nur eine positive Wirkung erzeugt, wenn er gesehen wird, sondern den Mensch auch im Alltag positiv begleitet und beeinflusst.

Waschbrettbauch: Wie bekommt man einen?

Der Waschbrettbauch ist die optische Wahrnehmung, der durch Sehnen unterteilten Bauchmuskulatur. Das geringe darüber liegende Körperfett hat dabei einen weitaus größeren Einfluss auf den Waschbrettbauch, als die Ausprägung und der Muskelquerschnitt der einzelnen Bauchmuskeln.
Um einen Waschbrettbauch zu bekommen, bedarf es also einem gewissen Ernährungsplan und dem richtigen Bauchmuskeltraining in Verbindung mit einer Ausdauersportart.
Die richtige Ernährung wird dabei den ganzen Tag über ein ständiger Begleiter sein und erfordert eine hohes Maß an Planung. Was esse ich morgens, mittags auf der Arbeit, zwischendurch - wenn mich der Hunger überkommt - und abends? Muss ich eventuell etwas zum Essen vorkochen und mit auf die Arbeit nehmen? Was kaufe ich überhaupt ein und wo finde ich die richtigen Lebensmittel? Das sind alles Fragen, mit denen man sich auseinander setzen muss, um einen Waschbrettbauch zu bekommen.
Das dazugehörige Training hingegen unterliegt festen Zeiten. Das Bauchmuskeltraining erfolgt beispielsweise immer montags, mittwochs und freitags und gejoggt wird dienstags und samstags. Das ist ca. eine Stunde am Tag in der man sich mit dem Training beschäftigt, während die Ernährung mehr Zeit am Tag in Anspruch nimmt.
Zeichnen sich die ersten Erfolge für einen Waschbrettbauch ab und man findet Gefallen an der gesunden Ernährung, fällt einem die ganze Sache nur noch halb so schwer. Es wird sich sogar ein völlig neues Körperbewusstsein entwickeln.
Die harte Disziplin zahlt sich von Woche zu Woche aus und immer mehr Bauchmuskelanteile werden für den Waschbrettbauch sichtbar. Zudem wird die Rumpfstabilität deutlich verbessert und man ist belastbarer im Alltag. Rückenbeschwerden nehmen ab, das Wohlbefinden steigert sich und die Blutwerte fallen zugunsten des Sportlers aus.

Waschbrettbauch für Frauen

Einen Waschbrettbauch zu bekommen erfordert höchste Disziplin im Training und in der Ernährung über einen längeren Zeitraum.
Dieser Zeitraum ist jeweils vom Ausgangsgewicht und dem Trainingsaufwand abhängig.
Die Körperzusammensetzung einer Frau unterscheidet sich deutlich von der eines Mannes. Daher haben es Frauen schwerer als Männer ihr Körperfett so zu reduzieren, bis die Bauchmuskeln für einen Waschbrettbauch unter der Hautschicht sichtbar werden. Während bei Männern im Alter von 30 bis 40 Jahren ein Körperfettanteil von ca. 18% - 21% als gesund gilt, liegt dieser bei Frauen im gleichen Alter bei ca. 29% - 32%. Frauen haben also ca. 10% - 15% mehr Körperfett als Männer. Das Problem ist nur, dass bei beiden Geschlechtern der Waschbrettbauch erst bei einem Körperfettanteil von unter 15% anfängt sichtbar zu werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Frauen bei einem gesunden Körperfettanteil bis zu 15% mehr an Körperfett verlieren müssen, um gleiche Erfolge wie Männer verzeichnen zu können.

Lesen Sie mehr zum Thema: Körperfettanteil senken

Zudem kommt noch hinzu, dass Männer aufgrund ihres höheren Muskelanteils im Körper auch einen höheren Grundumsatz haben. Für eine Frau ist es um so wichtiger ihren Grundumsatz zu steigern, um einen Waschbrettbauch zu bekommen. Es ist wesentlich leichter überschüssiges Körperfett zu verlieren, wenn mehr Energie verbrannt, als zugefügt wird.
Voraussetzung hierbei ist eine gesunde und kalorienoptimierte Ernährung. Um den Grundumsatz zu steigern, sollte sowohl ein Ausdauersport als auch ein spezielles Bauchmuskeltraining mehrmals die Woche erfolgen.
Genau hierbei liegt heutzutage das Problem vieler Frauen. Wer schafft es schon vier bis fünf Mal die Woche ca. eine Stunde Sport, neben dem Beruf, der Familie und privaten Interessen zusätzlich zu treiben? Genau dies ist das Problem, nicht nur bei Frauen, aber es bedarf einen höheren Trainingsaufwand in der Regel als bei Männern.
Die Frage ist, wie kann das Bauchmuskeltraining und der Ausdauersport am besten in den Alltag für den Waschbrettbauch integriert werden? Wichtig für die Zielsetzung "Waschbrettbauch" ist neben der richtigen Menge und Zusammensetzung der Ernährung auch die Trainingsplanung in Form eines Tages-, Wochen- und Monatsplans. Dieser Plan sollte auf den Alltag sinnvoll abgestimmt werden. Viele Frauen sind morgens aktiv, manche wiederum abends. Die Trainingseinheiten sollten demnach auf die individuellen körperlichen Voraussetzungen angepasst werden. Doch bevor ein solcher Plan erstellt wird, ist die Motivation von ganz entscheidender Bedeutung. Es wird Tage geben, an denen weder der Körper noch der Geist sich zum Sporttreiben befähigt fühlt. Genau an solchen Tagen ist es wichtig, die Motivation, welche damals die Entscheidung für einen Waschbrettbauch beeinflusst oder sogar ausgelöst hat, wieder zu erlangen. Seien es Vorbilder, der verabredete Termin mit seiner Trainingspartnerin oder gewisse Musiktitel, die einen wieder auf Touren bringen, ist dabei jedem selber überlassen. Wichtig ist nur Tag für Tag wieder aufs neue Motivation zu schöpfen, um dem Erfolg jedes Mal ein Stückchen näher zu kommen.
Zudem ist es für einen Waschbrettbauch nicht zwingend notwendig, Mitglied in einem Studio zu sein. Das Bauchmuskeltraining benötigt meistens nur eine Matte, das eigene Körpergewicht und die richtige Einstellung. Der Ausdauersport kann sowohl vor der Arbeit, in der Mittagspause oder nach der Arbeit direkt draußen vor der Tür durchgeführt werden.

Waschbrettbauch mit 40

Während der Körperfettanteil bei einem normalgewichtigem Zwanzigjährigen ungefähr bei 14% -18% liegt (bei Frauen zwischen 27% - 30%), erhöht sich dieser auf 22% - 24% bei Männern ab dem 40. Lebensjahr (33% - 36% bei Frauen).
Der notwendige Körperfettanteil für einen Waschbrettbauch bleibt aber auch mit 40 Jahren konstant. Die Folge ist ein größerer Trainingsumfang mit 40 Jahren.
Zusätzlich ist der Stoffwechsel nicht mehr der gleiche wie mit 20 Jahren. Auf die richtige Ernährung sollte dann besonders Wert gelegt werden. Auch der Ausdauersport bekommt eine noch größere Bedeutung. Hierbei werden überschüssige Kalorien ausreichend verbrannt und der Grundumsatz gesteigert.
Mit dem richtigen Trainingsumfang und der dazu passenden Ernährung steht dem Waschbrettbauch auch mit 40 Jahren nichts im Wege. Er erfordert nur einen größeren Arbeitsaufwand.
Ein natürlicher Nachteil mit 40 Jahren ist der degenerative Verschleiß des aktiven und besonders des passiven Bewegungsapparates. Es fängt häufiger mal an in den Gelenken zu schmerzen oder die Muskulatur braucht länger um sich zu regenerieren. Hierfür ist ein kurzes Aufwärmprogramm zu Beginn des Trainings ratsam. Auch das Dehnen am Ende jeder Einheit sollte mit zunehmenden Alter durchgeführt werden.
Werden alle diese Aspekte bei einem Training für einen Waschbrettbauch mit 40 berücksichtigt, wird auch diese Hürde kein weiteres Problem darstellen. Wichtig mit 40 Jahren ist es einen gesunden Ehrgeiz zu haben. Es bringt niemanden etwas, seine Ziele unter Schmerzen krankhaft erreichen zu wollen. Wird der Schmerz erst einmal chronisch und zeigt klinische Auffälligkeiten, verlängert sich hinten raus die notwendige Genesungszeit und somit auch das Ziel Waschbrettbauch mit 40.

Waschbrettbauch Ernährung

Die richtige Ernährung hat bis zu 80% Einfluss auf den Waschbrettbauch. Dabei kommt es nicht nur auf die Menge, sondern besonders auf die Zusammensetzung der Ernährung an.
Der Körperfettanteil für einen Waschbrettbauch kann dadurch wesentlich erfolgreicher gesenkt werden. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Ernährungsmethoden, von denen einige hervorragend funktionieren.
Im Kraftsport sind die Low Carb Diät, die Anabole Diät und die Volumetrics Diät besonders hervorzuheben. Alle haben das Ziel, den Körperfettanteil, bei geringen Krafteinbußen, zu reduzieren. Krafteinbußen können bei solchen Ernährungsmethoden durchaus entstehen, da die Zusammensetzung bei allen drei Diäten mit einem geringen bis sehr geringen Anteil von Kohlenhydraten und einem erhöhten Eiweißanteil gekennzeichnet ist. Die Anabole Diät beinhaltet sogar einen deutlich erhöhten Fettanteil in der Ernährung.
Der Hintergrund besteht in einer geringen Insulinausschüttung, welche die Einlagerung von Glukose, in Form von Glykogen, in den Muskelzellen bewirkt. Werden weniger Kohlenhydrate dem Körper zugefügt, können auch keine weiteren eingelagert und zu Fettsäuren umgewandelt werden.
Ziel ist es, den Gegenspieler vom Insulin, das Glucagon, zu aktivieren. Es hat die Hauptaufgabe, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Sind allerdings nicht genügend Kohlenhydrate in Form von Glykogen in den Muskelzellen vorhanden, bewirkt die Ausschüttung von dem Hormon Glucagon die Freisetzung von Fettsäuren. Diese Fettsäuren werden in der Leber zu energiereichen Ketonkörpern abgebaut und ins Blut ausgeschüttet, was wiederum einen Anstieg des Blutzuckerspiegels bewirkt. Dieser Stoffwechselzustand wird auch Ketose genannt. Nach und nach werden somit die überflüssigen Fettreserven verstoffwechselt und der Körperfettanteil auf ein Minimum für den Waschbrettbauch reduziert.

Waschbrettbauch Körperfettanteil

Damit das Muskel- und Sehnenplatten-System für einen Waschbrettbauch auch sichtbar wird, muss der Körperfettanteil ein gewisses Niveau erreichen. Unter Sportlern heißt es aus diesem Grund: "Einen Waschbrettbauch trainiert man sich nicht an, sondern man trainiert ihn sich weg".
Der Körperfettanteil sollte für ein komplett definierten Waschbrettbauch/Six-Pack bei mindestens 12% oder weniger liegen.
Bei einem Körperfettanteil von ca. 15% sind bereits die oberen Bauchmuskelanteile des geraden Bauchmuskels (M. rectus abdominis) erkennbar. Bei einem Körperfettanteil von unter 15% zeichnen sich zunehmend die restlichen Anteile des geraden Bauchmuskels sowie die äußeren schrägen Bauchmuskeln (M. obliquus externus abdominis) ab. Bei einem Körperfettanteil von 12% und weniger werden schließlich auch die unteren Anteile des geraden Bauchmuskels sichtbar und es zeichnen sich die ersten Verästelungen der Adern oberhalb der Leistenregion ab.
Körperfettanteile von unter 10% sind nur mit enormen Aufwand und Disziplin im Training und besonders in der Ernährung zu erlangen.
Vor Wettkämpfen reduzieren Kraftsportler/Bodybuilder enorm ihr Körperfett- und Wasseranteil. Sie sind dann in einem sogenannten "trockenen Zustand", um ihre Muskulatur definierter zu präsentieren. Der Körperfettanteil liegt bei solchen Leistungssportlern unter 6%. Ein solcher Wert sollte aber nur von Leistungssportlern, die an Wettkämpfen teilnehmen, angestrebt werden. Inwiefern sich der Körperfettanteil auf ein solches Minimum reduzieren lässt und dabei gleichzeitig enorme Muskeln aufgebaut werden, ist unter Kraftsportlern ein heikles Thema. Ernährungsmethoden wie es die Anabole Diät verspricht, können zumindest einen Kraft- und Muskelquerschnittverlust verhindern. Alles andere geht meistens mit einer extremen Supplementierung einher.

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Waschbrettbauch: Hatte ich schon, steht mir nicht.

Eigentlich geht es hier um einen Spruch auf Postkarten oder T-Shirts. Ein bisschen Wahrheit steckt jedoch auch darin.

Viele Sporttreibende, besonders junge Männer, die schon einmal einen Waschbrettbauch hatten oder zumindest annähernd davor waren, kennen die Probleme, die ein Waschbrettbauch mit sich zieht.
Nicht nur der Weg zum Waschbrettbauch kostet viel Disziplin, sondern auch diesen dann aufrecht zu halten und ihn in ein homogenes Muskelverhältnis zum Rest des Körpers zu setzen. Einige Sportler geraten schnell in einen sogenannten Fitnesswahn und wollen immer extremere Ziele erreichen.
In den seltensten Fällen sind solche Sportler mit sich zufrieden und haben eine gesunde Betrachtungsweise auf ihre Erfolge. Dieses Phänomen tritt ähnlich auch oft bei Magersüchtigen auf. Solche Menschen sehen sich aus einer völlig unvorstellbaren und realitätsfremden Perspektive.
Um immer mehr Erfolge verzeichnen zu können, wird die Ernährung und das Training für einen Waschbrettbauch/Six-Pack noch extremer gestaltet.
Die Kilos verschwinden nach und nach, der Körper wird zunehmend sehniger und die Kollegen auf der Arbeit machen sich bereits Sorgen um einen.
Gerüchte kursieren bereits, man seie krank oder ein schlimmer Vorfall in der Familie habe sich bestimmt zugetragen, woraufhin psychische Probleme der Auslöser für das extreme Abnehmen sind etc...
Desweiteren beschwert sich das Umfeld. Der Waschbrettbauch mit all seinem Training und Ernährung hat ein zu großes Maß angenommen, sodass die Zeit mit der Freundin/dem Freund, Familie oder Freunden auf der Strecke bleibt.
Freunde beneiden anfangs zwar nur den sichtbaren Erfolg und die Blicke, die man im Schwimmbad bekommt, oft kommt aber auch schnell richtiger Neid hinzu. Es heißt dann, dass die Brust- oder die Armmuskulatur nicht zu der ausgeprägten Bauchmuskulatur vom Waschbrettbauch passen würde und so weiter.
Also wird in Zukunft mehr auf die Brust- und Armmuskulatur geachtet, was wiederum zu weniger Zeit für andere Dinge im Leben führt.
Das Spiel geht ungefähr 3 Monate gut, bis man dann schließlich wirklich psychische Probleme bekommen hat und die Freundin strahlend einen den Bauch mittags auf der Couch streichelt, nachdem zwei Stücker Torte mit jeweils 500 kcal verzehrt wurden. Die Freunde melden sich wieder zum Fußball gucken am Wochenende bei einem an und fühlen sich beim Bier trinken in ihren Meinung, dass das alles nur männlicher Ego rund um die dreißig Jahre sei, bestätigt. Die neu gekauften Hosen werden also wieder in den Kleiderschrank gehängt und einem bleibt nur zu hoffen, man habe Bilder von sich mit dem eigenem Waschbrettbauch gemacht. Denn was immer bleibt, sind deine Freunde und nicht der Waschbrettbauch.

Weiterführende Informationen

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Autor: Mario Habersack Veröffentlicht: 16.01.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021