Prellung

Synonym

Kontusion

Definition Prellung

Unter einer Prellung versteht man ein durch ein Trauma verursachtes schmerzhaftes Ereignis an Knochen oder Gelenken mit langanhaltenden und starken Verläufen ohne sichtbare Verletzung. Eine Knochenprellung geht meist mit starken Belastungsschmerzen einher.

Siehe auchWie behandelt man einen Bluterguss?

Ursachen/ Formen

Zunächst unterscheidet man eine Gelenkprellung von einer reinen Knochenprellung.
Beide entstehen allerdings durch meist stumpfe Traumen.

Die Gelenkprellung kommt zum einen während des Sportes (z.B. Fußball bei Zweikampfduellen), zum anderen im Alltag zustande.
Meistens stoßen sich die Betroffenen mit dem betroffenen Gelenk an einem stumpfen Gegenstand.
Oft sind Kniegelenke, Hüftgelenke und Ellenbogengelenke betroffen.
Der häufigste Verursacher sind Kanten von Tischen und Stühlen sowie Schränken.
Eine Gelenkprellung kommt auch bei komplexen Verletzungen in Form einer Stauchung zustande und ist eher neben schwerwiegenden Verletzungen eine Begleiterscheinung.
Des Weiteren kommen bei schwerwiegenden Traumen, wie z.B. Autounfällen oder Stürzen aus großer Höhe, zwangsläufig neben häufigen Frakturen auch Prellungen zustande.
Nach Stürzen sind es häufig Prellungen der Rippen oder der Extremitäten

Man unterscheidet des Weiteren noch neben den Knochenprellungen Weichteilprellungen, bei der die Haut und das darunterliegende Gewebe durch ein stumpfes Trauma über oft mehrere Tage bis Wochen schmerzempfindlich sein kann.

Die Schmerzen einer Knochenprellung werden meistens von durch das Trauma verursachten Reizungen der Knochenhaut (Periost) ausgelöst.
Die Knochenhaut ist sehr empfindlich und ein erhöhter Druck oder eine Prellung in diesem Bereich können lang anhaltende Schmerzen auslösen.
Bei Weichteilprellungen werden die Beschwerden durch die unter der Haut und im Gewebe verlaufenden Nerven ausgelöst.
Des Weiteren kommt es bei Prellungen sowohl im Knochen, Gelenk oder auch Weichteilbereich zu Blutergüssen im darüberliegenden Gewebe und dadurch zu einer Druckerhöhung unter der Haut. Diese Druckerhöhung kann ebenfalls die Nerven reizen und schmerzhaft sein.

Abbildung Prellung

Prellung - Contusio
A - Gelenkprellung (1-6)
B - Knochenprellung (7, 9, 14)
C - Prellungen innerer Organe (12)
D - Muskelprellung (10, 13)
E - Nervenprellung (8, 11)

  1. Schultergelenk -
    Articulatio humeri
  2. Ellbogengelenk -
    Articulatio cubiti
  3. Oberes Handgelenk -
    Articulatio radiocarpalis
  4. Hüftgelenk -
    Articulatio coxae
  5. Kniegelenk -
    Articulatio genus
  6. Oberes Sprunggelenk -
    Articulatio talocruralis
  7. Kopf
  8. Hals, Schulter, Nackenbereich
  9. Rippen
  10. Oberarm - Brachium
  11. Unterarm -
    Antebrachium (Ulnarisnerv)
  12. Innerer Organe
    ( Niere, Leber, Milz, Darm usw.)
  13. Oberschenkel - Femur
  14. Schienbein - Tibia
    Beispiele einer Prellung:
    Bild a - Kniegelenkprellung
    Bild b - Wadenmuskelprellung

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Symptome

Nach Prellungen treten vor allem relativ schnell mäßige bis starke Schmerzen bei den Betroffenen auf.
Meistens kommt es auch innerhalb kürzester Zeit zu Schwellungen im oder über dem Bereich der Prellung.
Meistens sind neben den Knochen auch Weichteile und Muskeln von einer Prellung betroffen, sodass es vorkommen kann, dass die in den betroffenen Regionen vorbeiführenden Blutgefäße mit von der Verletzung betroffen sind.
Es kommt zur Einblutung- ein Bluterguss entsteht.
Wenn Gelenke geprellt wurden, kommt es neben Schwellungen auch oft zur einer schmerzbedingten Funktionseinschränkung, d.h. bestimmte Bewegungen können aufgrund der Schmerzen nicht mehr ausgeführt werden.
Oft kommt es auch zu Prellungen des Brustkorbs und der Rippen. In diesem Fall klagen die Patienten neben starken Rippenschmerzen auch über Probleme bei der Atmung. Denn durch das Atmen und die Brustkorbbewegung werden die betroffenen Rippen verschoben und die Schmerzen verstärken sich. Ähnliche Symptome zeigen sich auch bei einem Rippenbruch.

Lesen Sie mehr zum Thema: Rippenbruch oder Rippenprellung

Diagnose

Eine Prellung wird meistens durch eine Blickdiagnose sowie durch die körperliche Untersuchung festgestellt.
Eine Schwellung oder das Vorhandensein eines Blutergusses in Verbindung mit beschriebenem Trauma lässt den Untersucher an eine Prellung denken. Gelenke und Knochen werden betastet (Palpation) und somit die Stellen herausgefunden, die besonders schmerzhaft sind.

Die wichtigste Differentialdiagnose einer Prellung ist die Fraktur (Knochenbruch).
Patienten, die über Schmerzen, Schwellungen oder Bewegungsbeeinträchtigungen klagen und über ein Trauma berichten, müssen zunächst einmal untersucht und eine Fraktur am entsprechenden Gelenk oder Knochen ausgeschlossen werden.
Hierfür eignet sich vor allem die Röntgenaufnahme.
Handelt es sich um Rippenprellungen, müssen vor allem Rippenbrüche ausgeschlossen werden. Hier ist es besonders wichtig nachzuweisen, dass keine der Rippen sich gelöst und Teile der Lunge verletzt haben. Auch hier reicht meistens eine Röntgenaufnahme aus (sogenannter Hemithorax= einseitige Aufnahme des Brustkorbes und der Rippen).
Des Weiteren muss ein sogenannter Pneumothorax bei angegebenen atemabhängigen Rippenschmerzen ausgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um eine Ablösung der Lunge vom Thorax und einem Zusammenschnurren. Ein Pneumothorax wird durch eine Röntgenaufnahme des gesamten Brustkorbs ausgeschlossen (Röntgenthorax).

Lesen Sie mehr zum Thema: Röntgen des Brustkorbs (Röntgen Thorax)

Wird über kein Trauma berichtet, muss bei den angegebenen Schmerzen im Bereich der Rippen auch immer ein Herzinfarkt ausgeschlossen werden (Schreiben eines EKG, Bestimmung der Herzenzyme).

Therapie

Der Großteil der Prellungen kann konservativ behandelt werden.
Diese konservative Therapie besteht hauptsächlich in einer adäquaten Schmerztherapie, die aus einer medikamentösen Schmerztherapie und einer physikalischen Schmerztherapie besteht.
Zu den physikalischen Maßnahmen zählen meistens Kältebehandlungen aber auch eine Wärmebehandlung kann als angenehm vom Patienten empfunden werden. Da Pferdesalbe eine sowohl wärmende als auch kühlende Wirkung hat, kann man sie nutzen, um die Symptome zu lindern, indem man sie außen auf die betroffene Region aufträgt.
Des Weiteren sollten die Bereiche, die von einer Prellung betroffen sind, ruhiggestellt und nicht belastet werden. Ein Gips zur Ruhigstellung ist nicht nötig.
Auch das Hochlagern von den Extremitäten kann eine Linderung der Schmerzen bringen.
Bei Rippenbeteiligung sollte auf jeden Fall auch eine Atemtherapie durchgeführt werden, da die Patienten bei jedem Atemzug über Schmerzen klagen und automatisch in eine Schonatmung gehen. Eine Atemtherapie verhindert eine durch diese Schonatmung möglicherweise ausgelöste Lungenentzündung sowie Ateminsuffizienz.
Vor allem Gelenkprellungen können häufig auch von Verletzungen des Gelenkes, der Bänder und der Kapsel begleitet sein. In diesem Fall sollte eine operative Behandlung diskutiert werden.

Sollte man eine Prellung wärmen oder kühlen?

Initial und unmittelbar nach Verletzungshergang muss eine Prellung mit Eis behandelt werden. Die Kältetherapie ist Bestandteil der Akutmaßnahmen nach der PECH-Regel bei Sportverletzungen wie Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen: P= Pause, E= Eis, C= Compression und H= Hochlagern. Am besten eignen sich Eissprays oder aber Kühlpads. Um eine gleichzeitige Kompression zu erzielen, kann um die geprellte Stelle gegebenenfalls auch ein kalter, eng anliegender Wickel gelegt werden.
Eine Kühlung kann auch durch das Auftragen des schmerz –und entzündungslindernden Arzneimittels Voltaren Emulgel® oder Quarkwickeln erzielt werden.

Wenige Tage nach der Prellung kann von der Kälte auf die Wärmetherapie gewechselt werden. Im weiteren Heilungsprozess ist es nämlich notwendig, das geprellte Gewebe mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen und gleichzeitig das Entzündungsinfiltrat abzutransportieren. Dies kann durch einen gesteigerten Blutfluss aufgrund einer Gefäßweitstellung basierend auf der Wärmetherapie realisiert werden.
Im Gegensatz dazu haben sich in der Akutsituation die Gefäße durch die Kälte zusammengezogen, sodass der Blutfluss reduziert wurde und weniger Entzündungsinfiltrat und Blut in das Gewebe eindringen konnte. Somit konnte einer Schwellung und starken Schmerzen entgegengewirkt werden. Sobald der Heilungsprozess fortgeschritten ist, gewinnt dann jedoch die Wärmetherapie an Bedeutung. Hierfür eignen sich Wärmekissen, Wärmepflaster oder ein Saunabesuch.

Behandlung der Prellung mit Wobenzym®

Das Wobenzym® ist ein Arzneimittel, welches zu den entzündungshemmenden Medikamenten zählt. Es besteht aus einer Kombination der beiden Enzymen Bromelain und Trypsin sowie Rutosid, einem Flavonoid. In der Regel wird es in Form von Tabletten angewandt. Das Wobenzym® kommt jedoch nicht nur bei einer Prellung zum Einsatz sondern beispielsweise auch bei einer Zerrung oder aber auch bei Gelenkschmerzen aufgrund von Rheuma oder Arthrose.
Es besitzt nämlich die Eigenschaft, die Entzündungssymptomatik durch eine gesteigerte Durchblutung zu verbessern. Durch den erhöhten Blutfluss wird zum einen das Entzündungsinfiltrat schneller abtransportiert und zum anderen der geprellte Bereich mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, sodass die Regeneration zügiger von statten geht. Das Wobenzym® kurbelt sozusagen körpereigene Heilprozesse an.

Vorteil des Wobenzym® ist der, dass durch die Anwendung sowohl der Schmerz gelindert als auch eine Abschwellung herbeigeführt wird. Somit ist das Wobenzym® den reinen Schmerzmitteln überlegen. Die Therapie einer Prellung mithilfe des Wobenzyms® verfolgt letztendlich das Ziel, die Ursache für die Schmerzen, also den entzündlichen Prozess zu beseitigen. Gerade dann, wenn nach einer Prellung nur eine kurze Regenerationszeit erwünscht ist, kommt das Wobenzym® zum Einsatz.

Lesen Sie dazu auch unsere Seite Wobenzym®.

Behandlung der Prellung mit Traumeel®

Traumeel® ist ein Arzneimittel aus der Homöopathie, welches zum einen vor allem bei Prellungen zum Einsatz kommt, zum anderen aber auch bei Zerrungen, Verstauchungen oder starken Blutergüssen. Traumeel® gibt es als Tabletten, Cremes, Ampullen oder Tropfen. Insgesamt enthält es 14 verschiedene Wirkstoffe, die in Kombination eine optimale Wirkung zeigen. Dazu zählen Beinwell (= Symphytum officinale), Bergwohlverleih (= Arnica montana), Eisenhut (= Aconitum napellus), Schafgarbe (= Achillea millefolium), Gänseblümchen (= Bellis perennis), Johanniskraut (= Hypericum perforatum), Kamille (= Matricaria recutita), Kalkschwefelleber (= Hepar sulfuris), Purpuer-Sonnenhut (= Echinacea purpurea), Ringelblume (= Calendula officinalis), Schmalblättriger Sonnenhut (= Echinaea angustifolia), Tollkirsche (= Atropa bella-donna), Zauberstrauch (= Hamamelis virginiana) und ein Gemenge mit dem Hauptbestandteil Mercuroamidonitrat (= Mercurius solubilis Hahnemanni).

Traumeel® ist sehr gut geeignet, um die Schmerzen bei einer Prellung zu lindern und den Heilungsprozess zu fördern. Traumeel® kann in Form von Tabletten oder Tropfen eingenommen werden, aber auch als Salbe oder Gel direkt auf die geprellte Stelle aufgetragen werden.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Traumeel® .

Behandlung der Prellung mit Voltaren Emulgel

Voltaren® ist ein schmerz –und entzündungslinderndes Arzneimittel, welches ein breites Anwendungsgebiet besitzt. Gerade bei Prellungen kommt es sehr häufig zum Einsatz, da es die Hauptbeschwerden wie Schmerzen und Schwellung bekämpfen kann. Der Wirkstoff von Voltaren Emulgel® ist Diclofenac, ein Arylessigsäurederivat, welches zu der Gruppe der sogenannten nicht-steroidalen Antiphlogistika zählt. Neben der Schmerz- und Entzündungslinderung hemmt das Diclofenac zudem Fieber, wirkt also antipyretisch. Es arbeitet über die Hemmung eines speziellen Enzyms, sodass bestimmte Stoffe für den Entzündungsprozess nicht mehr gebildet werden können.
Voltaren sollte lokal an der Stelle aufgetragen und leicht einmassiert werden. Wichtig ist, dass die Haut intakt ist, was bei einer reinen Prellung definitionsgemäß allerdings eigentlich der Fall ist. Außerdem sollte Voltaren Emulgel® möglichst zeitnah nach der Verletzung angewendet werden, damit es eine optimale Wirkung erzielen kann. Ein positiver Nebeneffekt ist zudem die kühlende Eigenschaft von Voltaren Emulgel® aufgrund der wässrigen und alkoholhaltigen Basis.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Voltaren Emulgel®.

Hausmittel gegen Prellungen

In der Behandlung einer Prellung kann man sich einige Hausmittel zu Nutzen machen, die die herkömmlichen therapeutischen Maßnahmen sinnvoll ergänzen oder sogar als wirksame Alternative eingesetzt werden. Mithilfe verschiedener Hausmittel ist es möglich, die Beschwerden einer Prellung zu lindern: Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse können somit ganz einfach bekämpft werden.

Im Rahmen einer Kältetherapie zur Schmerz –und Schwellungsreduktion helfen besonders gut Quarkwickel. Je nach Lokalisation der Prellung kann der Quark entweder unter einen Verband eingewickelt werden oder aber in einem Säckchen auf die geprellte Stelle gedrückt werden. Alternativ verspricht die Verwendung von Pfefferminzöl eine kühlende Wirkung.
Gegen die Schmerzen gibt es ebenfalls verschiedene ätherische Öle, Kräuter oder andere Substanzen, die im Falle einer Prellung zu einer Linderung führen. Dazu zählen unter anderem das Teebaumöl, die Majoranblätter und eine Kombination aus kleingeschnittener Petersilie und steifgeschlagenem Eiweiß.

Der Heilungsprozess einer Prellung kann auch durch die Bekämpfung der Entzündung beschleunigt bzw. unterstützt werden, was mit einem Rückgang der Schwellung und der Schmerzen einhergeht. Ein durchblutungsförderndes Mittel mit eben jenem Effekt ist der Franzbranntwein. Dieser enthält unter anderem Stoffe wie Latschenkieferöl, Wacholderbeeröl, Fichtennadelöl und Menthol.
Eine besonders gute abschwellende Wirkung haben Cremes oder Salben, die Stoffe wie Arnika, Beinwell, Menthol, Rosmarin, Ringelblume und Rosskastanien enthalten. Zudem kann die Verwendung des Schüssler-Salzes Nr. 3, das sogenannte „Ferrum phosphoricum“, in der Behandlung einer Prellung zum Einsatz kommen.

Die meisten Bestandteile der bisher erwähnten Hausmittel sind entweder im eigenen Kräutergarten zu finden oder in der Apotheke erhältlich, sodass man sich entsprechende Mittel bei Bedarf und Interesse selbst herstellen kann. Generell gilt, dass bei Anhalten der Beschwerden nicht allein auf Hausmittel zurückgegriffen werden sollte, sondern eine Vorstellung bei einem Arzt ratsam ist, um gegebenenfalls schwerwiegender Erkrankungen auszuschließen.

Dauer einer Prellung

Die Dauer der Heilungszeit kann bei Vorliegen einer Prellung von Betroffenem zu Betroffenem stark variieren. In diesem Zusammenhang spielen vor allem das Ausmaß der Verletzung und der Zeitpunkt des Behandlungsbeginns eine entscheidende Rolle. In den meisten Fällen lassen sich die vom betroffenen Patienten verspürten Schmerzen bereits durch einfache Maßnahmen effektiv lindern. Zudem kann die Heilungsdauer der Prellung durch die rasche Einleitung einer geeigneten Therapie deutlich verkürzen. Während der gesamten Dauer der Heilungsphase können leichte Schmerzmittel (Analgetika) wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden. Zudem eignen sich Analgetika die über den Wirkstoff Diclofenac verfügen besonders gut zur Linderung prellungsbedingter Schmerzen. Um den Heilungsprozess weiter zu beschleunigen und damit die Dauer bis zur vollständigen Genesung zu verkürzen, können außerdem spezielle Salben, Cremes und kühlende Gels angewendet werden.
Dennoch kann die exakte Dauer des Heilungsprozesses bei Vorliegen einer Prellung auch bei ausgiebiger Schonung und der Anwendung fördernder Arzneimittel nicht bestimmt werden. Generell kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die für eine Prellung typischen Schmerzen innerhalb eines Zeitraumes von wenigen Tagen abklingen. Nachdem die Schmerzen zurück gegangen sind muss die betroffene Stelle nicht länger gekühlt werden. Ab diesem Zeitpunkt kann die Dauer der Heilung durch die Anwendung von Rotlicht, Wärmekissen oder Heilbädern weiter verkürzt werden. Personen bei denen eine Prellung vorliegt sollten auf jeden Fall von jedweder sportlicher Betätigung absehen. Eine übermäßige Beanspruchung des geprellten Bereichs kann zu ernstzunehmenden Komplikationen führen und die Dauer der Heilung deutlich verlängern. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass die Dauer bis zur vollständigen Ausheilung einer Prellung im Durchschnitt bei ungefähr sechs Wochen liegt. Nach diesem Zeitraum kann das betroffene Areal langsam wieder an eine Belastung herangeführt werden.

Arten der Prellung

Knieprellung

Eine Prellung am Knie (Fachwort: Kniekontusion) entsteht in der Regel durch eine unmittelbar auf das Kniegelenk einwirkende äußere Kraft. Die Hautoberfläche wird durch diese Krafteinwirkung normalerweise nicht in Mitleidenschaft gezogen. Das unmittelbar unter der Haut gelegene Gewebe wird jedoch auf Grund des hohen Drucks gegen das harte Gewebe (beispielsweise Knochen oder die Gelenkkapsel) gedrängt. In selteneren Fällen verursachen seitlich wirkende Kräfte eine derartige Verschiebung des Gewebes und führen somit zur Entstehung einer Prellung am Knie.

Unabhängig vom jeweiligen Entstehungsmechanismus verursacht der enorme Druck auf das Gewebe Risse in kleinen und mittelgroßen Blut- und/oder Lymphgefäßen. Auf Grund der Tatsache, dass auch bei einer Prellung am Knie die Hautoberfläche nicht durchbrochen wird, kann das aus den Gefäßen austretende Blut nicht entweichen und versickert in den Zellzwischenräumen. Das Versickern des aus den geschädigten Gefäßen austretenden Blutes stellt demnach die eigentliche Ursache für die Entstehung einer Prellung dar.

Eine Prellung am Knie entsteht in den meisten Fällen während der Ausübung körperlicher Betätigung. Aus diesem Grund sind vor allem sportliche Menschen besonders häufig von einer Prellung am Knie betroffen. In den meisten Fällen ist das Unterhautfettgewebe, das sich unmittelbar über dem Kniegelenk befindet, mit betroffen. Da durch den enormen Druck der zur Entstehung der Prellung am Knie führt unter Umständen auch Gefäße innerhalb der Gelenkkapsel reißen können besteht eines der Risiken der Knieprellung in der Ausbildung von Gelenkeinblutungen.

Lesen Sie auch mehr zum Thema : Bluterguss im Knie

Eine Prellung am Knie sollte im Idealfall so schnell wie möglich behandelt werden. Unmittelbar nach dem Auftreten der ersten Symptome (beispielsweise Schwellungen oder Schmerzen) sollte das betroffene Knie mit einer elastischen Binde versorgt und hochgelagert werden. Zudem kann umsichtiges Kühlen der Knieregion dabei helfen, Folgeschäden zu verhindern und die sportliche Ausfallzeit zu verkürzen. Bei Vorliegen einer Prellung am Knie muss unbedingt beachtet werden, dass jedwede sportliche Aktivität umgehend eingestellt werden sollte. Betroffene die trotz Prellung am Knie weiterhin Sport ausüben gehen das Risiko ein, dass es durch eine akute Steigerung der Gelenkdurchblutung zu weitreichenden Gefäßverletzungen kommt. Die eigentliche Behandlung einer Prellung am Knie richtet sich vor allem nach dem Ausmaß der Erkrankung.

Durch die direkte Nachbarschaft kann auch der Oberschenkel von der Prellung mitbetroffen sein. Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Seite Oberschenkelprellung.

Lesen Sie mehr zum Thema: Knieprellung

Schulterprellung

Der Verletzungsmechanismus bei einer Prellung der Schulter basiert in der Regel auf einer stumpfen Gewalteinwirkung von außen. Die Schulterprellung ist eine typische Sportverletzung bevorzugt im Bereich der Kontaktsportarten wie Handball oder Rugby. Aber auch im Radsport oder beim Skifahren erleiden einige Sportler durch einen Sturz auf die Schulter eine Prellung. Neben den Schmerzen klagen Betroffene über Blutergüsse, Schwellungen und Rötung über dem Bereich der Schulter. Die Schmerzen verschlimmern sich zudem bei Bewegung der Schulter.

Nichtsdestotrotz muss die Schulter im Heilungsprozess mithilfe von Krankengymnasten langsam beübt werden, damit alle Bewegungsgrade erhalten bleiben. Wichtig ist hierbei, dass die Belastung möglichst gering gehalten werden muss. Da die Schulter neben den knöchernen Strukturen aus einen komplexen Muskel –und Bandapparat besteht, muss bei Verdacht auf eine Prellung immer ausgeschlossen werden, dass eine schwerwiegendere Verletzung vorliegt oder andere Strukturen zusätzlich betroffen sind. Gerade für die knöcherne Beurteilung eignet sich eine Röntgenaufnahme. Der muskuläre Apparat kann im Ultraschall oder gegebenenfalls sogar per MRT der Schulter beurteilt werden.

Wie auch bei jeder anderen Prellung sollte als erste therapeutische Maßnahme sofort die PECH-Regel umgesetzt werden, sprich Pausieren, Kühlen, Compression und Hochlagen. Außerdem ist es sinnvoll, die geprellte Schulter zu tapen. Zusätzlich können Schmerzmittel und schmerz –und entzündungslindernde Salben hilfreich sein.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Schulterprellung.

Prellung am Handgelenk

In den meisten Fällen wird eine Prellung am Handgelenk durch ganz typische Verletzungsvorgänge verursacht. Die meisten der von einer Prellung am Handgelenk betroffenen Patienten berichten davon sich während des Hinfallens mit den Handgelenken abgestützt zu haben. Auch im Falle der Prellung am Handgelenk lassen sich in der Regel keine Verletzungen im Bereich der Hautoberfläche finden. Liegt der Verdacht auf das Vorliegen einer Prellung am Handgelenk vor, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Gerade im Bereich des Handgelenks sind Prellungen oftmals besonders schmerzhaft. Durch die zeitnahe Einleitung einer gezielten Behandlung kann ein weiterer Austritt von Blut und/oder Lymphflüssigkeit aus den verletzten Blutgefäßen verhindern und der Heilungsprozess positiv beeinflusst werden. Je nach Schweregrad der Prellung am Handgelenk müssen unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen ergriffen werden. In den meisten Fällen eignen sich abschwellende Salbenverbände und entzündungshemmende Arzneimittel besonders gut zur Behandlung einer Prellung am Handgelenk. Sollten die Schmerzen bei Vorliegen einer Prellung am Handgelenk nicht innerhalb eines Zeitraumes von ein bis zwei Wochen deutlich zurück gehen, muss dringend erneut ein Arzt aufgesucht werden. Das größte Risiko einer Prellung am Handgelenk besteht in der Ausbildung des sogenannten „Muskelkompressionssyndroms“ das häufig zu bleibenden Schäden führen kann. Bei den betroffenen Patienten ist schnelles Handeln gefragt. Das abgestorbene Gewebe im Bereich des Handgelenks muss umgehend entfernt werden. Nur bei frühem Eingreifen können Folgeschäden vermieden werden.

Prellung des Fingers

Auch kleinere Knochen, wie die Fingerknochen, können geprellt sein. Bei einer Prellung am Finger handelt es sich in den meisten Fällen um eine Sportverletzung. Besonders prädisponiert sind Ball –und Kontaktsportarten. Gerade Bälle, beispielsweise Volley-, Hand –oder Basketbälle, die unglücklich auf einzelne Finger aufschlagen und diese dabei stauchen oder umknicken, haben eine Prellung zur Folge. Aber auch in Kampfsportarten ist eine Prellung der Finger kein seltenes Verletzungsbild.
Die Beschwerden einer Prellung erstrecken sich von starken Schmerzen und Schwellungen bis hin zu Blutergüssen und Rötungen. Häufig wird die Gelenkkapsel in Mitleidenschaft gezogen.

Als Komplikation einer schweren Prellung kann es zu Verletzungen oder Irritationen von Nervengewebe kommen, sodass Betroffene über ein Taubheitsgefühl und Missempfindungen in jeweiligen Fingern klagen. In diesem Fall ist es wichtig, eine genaue Diagnostik zu betreiben, um schwerwiegende Verletzungen auszuschließen.
Dann ist es wie auch bei anderen Prellungen essenziell, sofort mit der Behandlung nach der PECH-Regel zu beginnen. Bei einem geprellten Finger wird anschließend häufig eine Schiene angelegt. Dabei wird nicht nur ein, sondern mindestens zwei Finger fixiert und stabilisiert, da es so zu einem optimalen Heilungsprozess kommen kann. Gerade bei Prellungen der Finger sollten Betroffenen geduldig sein und sich ausreichend Ruhe und Schonung gönnen, da die Finger im Alltag tendenziell viel zu früh wieder belastet werden.

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Prellung des FingersVerstauchung am Daumen

Prellung am Oberschenkel

Eine Prellung des Oberschenkels zieht man sich in der Regel beim Sport zu. Klassischer Verletzungshergang ist beispielsweise der, dass beim Fußball der Gegenspieler seinem Gegner im Zweikampf das Knie seitlich in den Oberschenkel rammt. Diese charakteristische Prellung am Oberschenkel durch eine äußere Gewalteinwirkung wird auch als „Pferdekuss“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Prellung der Muskulatur, welche mit Schmerzen und einem dominanten Bluterguss einhergeht.
Da die Sehnenplatte des Tractus iliotibialis am Außenrand des Oberschenkels wenig nachgibt, verspüren Betroffene teilweise einen extremen Spannungs –oder Druckschmerz. Als Komplikation kann es in schweren Fällen nach einer Prellung am Oberschenkel zu einem Kompartmentsyndrom kommen. Dies ist ein Phänomen, bei dem die Durchblutung unterbrochen wird, da der Druck durch die Schwellung die Gefäße komprimiert und ein chirurgischer Eingriff notwendig ist.

In harmlosen Fällen gelten bei einer Prellung am Oberschenkel die gleichen Behandlungsempfehlungen wie bei andere Prellungen. Daher ist das sofortige Pausieren, Kühlen, Komprimieren und Hochlagern sinnvoll. Sobald die Beschwerden wieder abgeklungen sind, kann die sportliche Aktivität wieder aufgenommen werden.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Oberschenkelprellung.

Prellung am Fuß

Die meisten Prellungen treten im Bereich des Fußes auf. Vor allem Hobbysportler sind oftmals von einer Prellung am Fuß betroffen. In der Regel macht sich die Prellung am Fuß durch starke Schmerzen bemerkbar. Darüber hinaus entwickeln die betroffenen Patienten starke Schwellungen und Blutergüsse (Hämatome) entlang des Fußgelenks. Eine Prellung am Fuß schränkt bei den Betroffenen nicht bloß die sportliche Aktivität ein. In den meisten Fällen wird auf Grund der Lokalisation der Prellung auch der Alltag stark beeinträchtigt. Da während des Gehens und Laufens weiterhin enorme Belastungen auf den Fuß einwirken, bedarf eine Prellung am Fuß oftmals eine deutlich verlängerte Heilungszeit.

Die betroffenen Patienten können den Heilungsverlauf jedoch durch das Einhalten bestimmter Verhaltensregeln positiv beeinflussen. In diesem Zusammenhang sollte unmittelbar nach dem zugrunde liegenden Ereignis eine geeignete Behandlung eingeleitet werden. Bei einer Prellung am Fuß kann umsichtiges Kühlen innerhalb der ersten 15 bis 20 Minuten nach Eintritt der Schmerzen dabei helfen den Heilungsverlauf zu beschleunigen. Während des Kühlens muss jedoch darauf geachtet werden, dass das Kühlmittel niemals unmittelbar auf der Hautoberfläche platziert werden darf. Um Kälteschäden zu vermeiden, sollte im Idealfall ein dünnes Handtuch zwischen Kühlmittel und Hautoberfläche gelegt werden. Darüber hinaus kann das Anlegen einer elastischen Binde dabei helfen die durch die Prellung am Fuß entstehenden Schmerzen zu lindern. Durch die Hochlagerung des betroffenen Fußes kann ein weiteres Versacken von Blut und/oder Lymphflüssigkeit in den Zellzwischenräumen vermieden und somit die Beschwerden gelindert werden. Nach einer Prellung am Fuß kann zudem eine gezielte medikamentöse Behandlung den Heilungsvorgang aktiv unterstützen. Vor allem pflanzliche Arzneimittel (beispielsweise Arnika) haben sich bislang in der Behandlung von Prellungen am Fuß bewährt. Arnika kann sowohl in Tablettenform eingenommen, als auch lokal als Salbe angewendet werden.

Rippenprellung

Eine Prellung der Rippen ist sehr schmerzhaft. Grund dafür ist, dass sich übern den Rippen wenig Haut und Fettgewebe befindet, sodass die Schmerzen vergleichsweise stärker empfunden werden als bei Prellungen an anderen Stellen. Der Grund einer Rippenprellung liegt in den meisten Fällen an einem Sturz auf den Brustkorbbereich im Rahmen einer sportlichen Aktivität oder ganz einfach im Alltag beim Treppen-Auf- oder Absteigen. Die Schmerzen bei einer Rippenprellung sind häufig atemabhängig, was von Betroffenen als unglaublich unangenehm empfunden wird.
Daher atmen sie häufig flacher und weniger tief. In diesem Zusammenhang steigt das Risiko einer mangelnden Belüftung und einer Lungenfellentzündung.

Meistens können Betroffene den Schmerzpunkt genau lokalisieren, häufig erstreckt sich der schmerzhafte Bereich aber über mehrere Rippen hinweg. Durch Husten, Niesen oder Lachen wird der Schmerz in der Regel durch die Anspannung der Brustkorbmuskulatur, die mit den Rippen in Verbindung steht, verstärkt. Da die Rippen wie ein knöcherner Käfig eine schützende Funktion für einige innere Organe wie Lunge oder Herz haben, muss bei einer starken Rippenprellung unbedingt deren Unversehrtheit abgeklärt werden. Um darüber hinaus sicher zu gehen, dass es sich auch tatsächlich nur um eine Prellung und nicht um eine Rippenfraktur handelt, kann eine Röntgenaufnahme erfolgen.

Die therapeutisch sinnvolle Ruhigstellung gestaltet sich bei einer Rippenprellung etwas schwierig, da die Rippen bei jedem Atemzug bewegt werden. Generell sollte nach der PECH-Regel gehandelt werden. Da die Rippenprellung einer der schmerzhaftesten Prellung darstellt, ist zudem eine gute und ausreichend starke Schmerztherapie unverzichtbar.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Rippenprellung- Was ist zu tun?

Rückenprellung

Eine Prellung am Rücken wird in den meisten Fällen durch einen Sturz oder einen harten Aufprall verursacht. Die betroffenen Patienten verspüren bei Vorliegen einer Prellung am Rücken starke Schmerzen. Darüber hinaus kommt es kurze Zeit nach dem Unfallereignis zur Entstehung ausgedehnter blauer Flecken (Hämatome). Auf Grund von Flüssigkeitseinlagerungen innerhalb des geschädigten Gewebes kann es unmittelbar nach dem Unfallereignis zu starken Schwellungen kommen. Da die Prellung klassischer Weise durch starke auf den Rücken einwirkende Kräfte hervorgerufen wird, muss zeitnah ein Facharzt aufgesucht werden. Alleine durch die Klinik kann eine einfache Prellung am Rücken in der Regel nicht von ernsthaften Verletzungen unterschieden werden. Aus diesem Grund muss vor allem das Vorliegen eines Knochenbruchs (Fachwort: Fraktur) im Bereich der Wirbelsäule ausgeschlossen werden. Dies erfolgt typischerweise durch eine gezielte Untersuchung des Rückens und der Wirbelsäule. Bei unklarem Befund können zusätzliche bildgebende Verfahren (beispielsweise die Anfertigung einer Röntgenaufnahme) veranlasst werden.

Zusammenfassung

Prellungen werden in aller Regel durch Traumen, meist stumpfer Art, verursacht.
Meistens bei Sportunfällen (hier vor allem Gelenktraumen) oder nach Stürzen (Rippenprellungen).

Sichtbar sind meistens Schwellungen und Blutergüsse in dem betroffenen Bereich. Die Patienten klagen über oft starke Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen.

Diagnostisch muss zunächst eine Fraktur, meistens mittels Röntgenaufnahme, ausgeschlossen werden.

Besonders schmerzhaft sind Prellungen des Brustkorbes und der Rippen. Sie werden in der Regel durch Stürze oder bei Autounfällen verursacht. Meistens atemabhängig verursachen sie oft wochen- bis monatelange Beschwerden.

Therapeutisch werden Prellungen konservativ behandelt. Diese Behandlung besteht aus einer physikalischen Therapie, die aus Kälteanwendungen besteht sowie aus einer adäquaten medikamentösen Schmerztherapie, die meistens aus der Medikamentengruppe der nicht steroidalen Antiphlogistika bestehen.
Operative Therapieansätze sollten nur dann diskutiert werden, wenn besonders bei Gelenkprellungen auch Teile des Gelenkes, der Kapsel oder der Bänder verletzt wurden.
Prellungen sind in der Behandlung zum Teil schwieriger als Frakturen und zum Teil mindestens genauso schmerzhaft und langatmig.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.05.2012 - Letzte Änderung: 22.10.2021