Krampf im Oberschenkel

Einleitung

Ein Krampf im Oberschenkel ist ein spontan auftretendes Zucken oder Ziehen in der Oberschenkelmuskulatur und meist mit Schmerzen verbunden. Der Krampf kann für wenige Sekunden bis Minuten durchgehend auftreten, was als tonischer Krampf bezeichnet wird. Kommt es eher zu einem schmerzfreien Zucken der Muskulatur, wird dies als klonischer Muskelkrampf bezeichnet.

Der Krampf im Oberschenkel hat verschiedene Ursachen. Ein häufiger Grund ist eine Störung im Elektrolythaushalt besonders durch ein Ungleichgewicht der Elektrolyte Magnesium und/oder Kalzium. Nicht selten führt eine Überbelastung zu Krämpfen in Ober- und Unterschenkel. Tritt der Krampf im Oberschenkel regelmäßig auf, sollte eine Behandlung je nach Ursache erfolgen.

Mögliche Ursachen

Die Muskulatur unterliegt vielen verschiedenen Stoffwechselprozessen und einem steten Gleichgewicht diverser Elektrolyte wie Magnesium, Kalzium und Kalium, Hormone und anderer Botenstoffe. Nicht nur ein Magnesiummangel oder eine sportliche Betätigung können die Muskelfunktion stören und zu Krämpfen führen, hierfür können vor allem auch hormonelle und neurologische Krankheitsbilder verantwortlich sein.

Neben dem Magnesium sind auch die Kalium- oder Kalziumspiegel relevant für eine intakte Muskelfunktion. Die zugrundeliegenden Ursachen derartiger Mineralstoff- oder Elektrolytverschiebungen sind mannigfaltig. Beispiele dafür sind Fehlernährungen, Alkoholmissbrauch, Magen-Darm-Entzündungen, Durchblutungsstörungen oder Ausdauersport. Auch Erkrankungen wie ein Diabetes mellitus oder Schilddrüsenfunktionsstörungen können über Elektrolytverschiebungen zu Krämpfen im Oberschenkel führen.

Weiterhin kann eine Überbelastung durch zu anstrengendes oder für die Muskulatur ungewohntes Training für Krämpfe sorgen. Daneben können auch Fehlbelastungen Grund für einen Krampf im Oberschenkel sein. Wiederum können Krämpfe auch bei Patienten auftreten, die keinen Sport treiben bzw. viel am Schreibtisch sitzen. Hierbei kann es dann zu einer muskulären Unterforderung kommen, die Krämpfe hervorruft.

Ein Flüssigkeitsmangel, welcher im Extremfall zur Austrocknung (Exsikose) führt, kann zum Beispiel durch übermäßiges Schwitzen oder eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr hervorgerufen werden. Dieser kann ebenfalls zu Krämpfen in der Muskulatur führen. Auch erhöhter Alkoholkonsum kann Krämpfe unter anderem in der Oberschenkelmuskulatur hervorrufen. Eine unzureichende Blutversorgung des Beines kann ebenfalls einen Krampf im Oberschenkel zur Folge haben.

Ein Zusammenspiel aus Elektrolytverschiebung und Hormonumstellung, sowie altersbedingte Muskelverkürzung führen im Alter häufiger zu Krämpfen in der Muskulatur. Muskelkrämpfe können allerdings auch als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. Bei der Einnahme von sogenannten harntreibenden Mitteln (Diuretika) kommt es zum Flüssigkeits-und Elektrolytverlust, die Krämpfe begünstigen können. Auch Statine (wie Simvastatin), die den Cholesterinspiegel im Blut senken, können als Nebenwirkung zu Muskelkrämpfen führen.

Scheiden diese Ursachen als Auslöser der Krämpfe aus, kommen zahlreiche neurologische Krankheitsbilder in Betracht, die zu Störungen der Nervenleitung und muskulären Innervation führen und neben Muskellähmungen oder –spastiken auch unangenehme Missempfindungen, Krämpfe und weitere Symptome auslösen können. Diese Erkrankungen können die Nerven im Verlauf zum Oberschenkel, an der Wirbelsäule, im Wirbelkanal oder sogar bereits im Gehirn betreffen.

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Krämpfe trotz Magnesium

Ein Magnesiummangel stellt lediglich eine von vielen möglichen Ursachen eines Muskelkrampfes im Oberschenkel dar.

Wird ein Magnesiummangel ausgeschlossen oder bleiben die Symptome trotz vermehrter Magnesiumaufnahme bestehen, müssen andere mögliche Auslöser diagnostisch ausgeschlossen werden. Hierzu kann zunächst eine Blutuntersuchung zur Erkennung der wichtigsten Elektrolytveränderungen erfolgen. Vielfach lassen die Beschwerden mit der Zeit von selbst nach. Andernfalls sollte unter ärztlicher Anleitung eine vollumfängliche Diagnostik eingeleitet werden, die auch bildgebende Verfahren wie ein Röntgen oder CT-Bild der Wirbelsäule beinhalten um Nervenschäden z.B. durch einen Bandscheibenvorfall auszuschließen. Zur weiteren Abklärung können Orthopäden oder Neurologen abhängig von der Verdachtsdiagnose in die Diagnosestellung und Behandlung eingebunden werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema: Krämpfe trotz Magnesiumeinnahme- Was kann man tun?

Bandscheibenvorfall der LWS

Ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule ist eine häufige Ursache muskulärer Beschwerden der Beine.

Typischerweise entsteht der Bandscheibenvorfall im fortgeschrittenen Alter als Folge langjähriger degenerativer Veränderungen der Bandscheiben. Durch einen Riss des äußeren Rings der Bandscheibe können akute Schmerzen an der Wirbelsäule und Kompressionen am Rückenmark und den austretenden Nerven auftreten. Dabei kommt es zu Kribbeln und Taubheit aber auch zu Muskelschmerzen, Krämpfen im Oberschenkel und Muskelschwächen, sowie zu Lähmungen. Letztere müssen unter Umständen operativ behandelt werden, um die druckgefährdeten Nerven umgehend zu entlasten.

Mehr hierzu: Symptome eines Bandscheibenvorfalls der LWS

Krämpfe nach Alkoholkonsum

Personen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, können häufiger von Wadenkrämpfen befallen sein. Dies kann mehrere länger- oder kurzfristige Ursachen besitzen.

Zunächst führt ein akuter Alkoholkonsum zu einer Veränderung des Elektrolythaushaltes. Akut kann es zu Verschiebungen verschiedener Salze und einem vermehrten Verlust von Wasser kommen. Hierdurch können bereits nach einmaligem Alkoholkonsum Krämpfe im Oberschenkel ausgelöst werden.

Langfristig kann der Alkoholkonsum die Ernährung negativ beeinflussen und über verschiedene Prozesse zu Vitaminmängeln führen, die wiederum Fehlfunktionen der Muskulatur zur Folge haben. Ein schwerer Alkoholmissbrauch über einen längeren Zeitraum kann außerdem neurologische Schäden und die Degeneration von Nerven bewirken, was wiederum schmerzhafte Krämpfe bedingt.

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Diagnose

Die Diagnose Muskelkrampf wird hauptsächlich durch eine Anamnese gestellt. Der Patient beschreibt dem Arzt hierbei die Symptome, wobei dieser schnell auf einen Krampf schließen wird. Hierbei kann dann auch schon auf eine mögliche Ursache geschlossen werden, wenn der Patient zum Beispiel viel Sport treibt.

Wenn der Krampf im Oberschenkel beschrieben wird, wird sich der Arzt bei der körperlichen Untersuchung auch die Beine des Patienten ansehen um hierbei mögliche äußerliche Auffälligkeiten zu erkennen. Um eine Elektrolytstörung als Ursache zu finden oder auszuschließen, sollte ein Blutbild angefertigt werden. Hierbei kann ein Mangel der jeweiligen Elektrolyte festgestellt werden. Oftmals findet sich allerdings keine eindeutige Ursache für die Krämpfe.

Lesen Sie mehr zum Thema unter Elektrolyte

Symptome

Wenn ein Krampf in der Muskulatur auftritt, ist dies meist mit sehr starken Schmerzen verbunden. Es handelt sich hierbei um eine ungewollte (unwillkürliche) Anspannung der Muskulatur. Diese Anspannung wird als plötzliches Ziehen, Stechen oder Zucken beschrieben.

Der Muskel krampft zwischen einigen Sekunden bis mehreren Minuten und fühlt sich während der Krampfphase hart und fest an. Ist der Krampf im Oberschenkel lokalisiert, wird dieser meist nicht am ganzen Oberschenkel gespürt. Es verkrampfen nur einzelne Muskelgruppen, sodass der Krampf entweder auf der Innen-, Vorder-, Außen-, oder Hinterseite empfunden wird. Ist der Krampf vorüber, entspannt sich der Muskel wieder und wird weicher.

Auftreten des Krampfes an der Oberschenkelinnenseite

Der Oberschenkelmuskel besteht aus verschiedenen einzelnen Muskeln, die je nachdem welche Bewegung ausgeführt wird, gebraucht werden.

Die Muskeln auf der Innenseite des Oberschenkels werden auch als Adduktoren bezeichnet und bewirken ein Heranziehen des Beines in Richtung der Innenseite des anderen Beins (sogenannte Adduktion). Ein Krampf in der Innenseite des Oberschenkels äußert sich meist mit Schmerzen und kann durch eine Überbelastung dieser Muskelgruppe entstehen. Zum Beispiel werden die Adduktoren beim Reiten oder Inlinerfahren stark beansprucht. Wenn diese Sportarten noch nicht regelmäßig betrieben wurden, kann dies für diese Muskelgruppe anstrengend werden und Krämpfe können während der Ausführung des Sports oder im Nachhinein auftreten. Häufig tritt ein Krampf in den Adduktoren des Oberschenkels auch während oder nach dem Radfahren auf. Ein Krampf an der Innenseite des Oberschenkels wird durch Elektrolytstörungen oder mangelnde Flüssigkeitsaufnahme begünstigt.

Hinterer Oberschenkelkrampf

Während des hinteren Oberschenkelkrampfs kommt es zur unwillentlichen und spontanen Anspannung der Muskulatur.

Er kommt vermehrt während oder nach Belastung und nachts vor. Dehnübungen (Versuch die Zehen im Stand mit gestreckten Knien zu berühren) können Krämpfen in diesem Bereich vorbeugen.

Auftreten im Zusammenhang mit Radfahren

Nach einem langen Training auf dem Rad ist ein Krampf im Oberschenkel nicht selten. Der Krampf entsteht hierbei meist durch Überanstrengung der noch nicht genügend ausgebildeten Muskulatur. Daher kommt es auch bei dieser Sportart öfter zu Krämpfen an der Innenseite des Oberschenkels. Die Oberschenkelinnenmuskulatur wird beim Radfahren nur wenig belastet und ist daher meist unterentwickelt. Durch Überbelastung der Muskulatur verkrampft sich folglich die entsprechende Muskulatur.

Besonders begünstigt werden die Muskelkrämpfe, wenn eine Elektrolytstörung besteht oder während des Trainings nicht genug getrunken wurde. Vorbeugen kann man, besonders den Krämpfen auf der Innenseite, indem Radfahrer ab und zu im Stehen fahren und somit auch die Innenseite des Oberschenkels trainiert wird. So wie bei jeder Sportart sollte eine ausreichende Dehnung und Flüssigkeitsaufnahme erfolgen.

Auftreten von Krämpfen in der Nacht

Das Krämpfe in der Nacht plötzlich auftreten können und unter Schmerzen bis zu einigen Minuten andauern können, ist wahrscheinlich den meisten bekannt. Warum Krämpfe häufig nachts auftreten, ist physiologisch nicht geklärt. Treten die nächtlichen Krämpfe jedoch regelmäßig auf, sollte nach einer Ursache gesucht und diese behandelt werden. Nächtliche Krämpfe im Oberschenkel können durch gleiche Auslöser ebenfalls am Tage hervorgerufen werden.

Wird der Oberschenkel zum Beispiel über den Tag stark beansprucht, kommt es meist erst in der Nacht in Form eines Krampfes im Oberschenkel zu einer Reaktion auf die Überlastung. Auch kann nachts nur durch eine falsche oder ungünstige Schlafposition ein Krampf im Oberschenkel ausgelöst werden. Unter anderem können aber auch Flüssigkeitsmangel, Elektrolytstörungen, Muskelverkürzungen und Muskelabbau für einen Krampf im Oberschenkel während des Schlafens sorgen.

Weitere Informationen zu nachts auftretenden Muskelkrämpfen finden Sie unter Nächtliche Muskelkrämpfe

Krämpfe in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft ist ein Krampf im Oberschenkel, in der Wade oder auch im Fuß nicht ungewöhnlich und muss nicht zur Sorge beitragen.

Die Muskelkrämpfe treten oft in der Nacht auf und rühren häufig von der ungewohnten Muskelbelastung durch die Gewichtszunahme des Kindes. Außerdem können Durchblutungsstörungen und ein Mangel an Mineralien und Vitaminen Grund für den Krampf im Oberschenkel während der Schwangerschaft sein. Um dem Wiederkehren des Muskelkrampfes vorzubeugen, sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Da häufig ein Magnesiummangel Schuld an dem Krampf im Oberschenkel ist, kann Magnesium in Form von Tabletten eingenommen werden. Außerdem können eine ausreichende Bewegung und sanfte Dehnung der Oberschenkel dafür sorgen, die Beschwerden zu lindern.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter

Krämpfe und Rückenschmerzen

Ein Rückenschmerz ist das Hauptsymptom zahlreicher Erkrankungen der Wirbelsäule.

Häufige Beschwerden sind hierbei Bandscheibenvorfälledegenerative Wirbelsäulenveränderungen und Wirbelkörperbrüche. In jedem Falle sind die empfindlichen Nervenstrukturen sowie das Rückenmark auf Höhe der betroffenen Wirbel gefährdet. Bei einer Reizung der Nerven kann es zu einer sogenannten radikulären Symptomatik mit Ausstrahlung in die Beine und Füße kommen. Davon können sensible Empfindungen in Form von Kribbeln, Schmerzen oder Taubheit aber auch motorische Funktionen durch Muskelkrämpfe und Lähmungen betroffen sein.

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Schmerzen nach dem Krampf

Bleibt der Schmerz nach einem Krampf bestehen, stellt dies zunächst keinen Grund zur Sorge dar. Da der Krampf lediglich eine unwillkürliche starke Muskelaktivität darstellt, kann es im Anschluss zu einem Muskelkater kommen. Dieser tritt typischerweise nach einem Tag auf und dauert nicht länger als 3-4 Tage an.

Schwere anhaltende Dauerschmerzen auch bei Entlastung des Muskels können wiederum auf Erkrankungen der Nerven hindeuten. Werden die sensiblen Nerven im Verlauf geschädigt oder bedrängt, kann es zu ausstrahlenden, ziehenden Schmerzen entlang des Nervenverlaufs kommen. Bandscheibenvorfälle oder andere Wirbelsäulenerkrankungen stellen häufige Auslöser dieser Symptome dar.

Weitere begleitende Symptome

Die begleitenden Symptome eines Krampfes im Oberschenkel können zahlreich sein und mit den zugrundeliegenden Erkrankungen stark variieren.

Typische lokale Symptome sind Schmerzen an der Muskulatur und Muskelschwächen des betroffenen Muskels während des Krampfereignisses. Zusätzlich können unangenehme Missempfindungen wie Kribbeln und sogar Taubheit des Oberschenkels oder des gesamten Beines auftreten. In schweren Fällen können sich eine Lähmung und Bewegungseinschränkung der Muskulatur anschließen, bei welcher der Muskel schlaff oder spastisch erregt erscheinen kann.

Die häufig zugrundeliegenden Verschiebungen des Mineral- und Elektrolythaushaltes können mit zahlreichen, teilweise lebensbedrohlichen Symptomen einhergehen. Am sämtlichen Körper können sich anfänglich Missempfindungen oder Muskelbeschwerden bemerkbar machen, später kann es auch zu Herzrhythmusstörungen kommen.

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Soforttherapie und Prophylaxe

Während der Krampfphase können sanfte Massagen der krampfenden Muskulatur oder das Dehnen des Muskels den Krampf vorzeitig beenden. Um einer möglichen Ursache des Krampfes im Oberschenkel entgegenzuwirken, kann der Patient einige Dinge ausprobieren um zu schauen, ob eine Besserung auftritt.

Unabhängig von der Ursache und ob Muskelkrämpfe überhaupt vorhanden sind, sollte täglich auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Weiterhin können Mineralien in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden, wie zum Beispiel Magnesium oder Kalzium in Tablettenform, die bei einer Elektrolytstörung Linderung schaffen sollten.

Patienten, die nach einer längeren Ruhephase wieder angefangen haben, Sport zu treiben, sollten darauf achten, die Muskulatur nicht übermäßig zu beanspruchen. Nach dem Sport sollten Trainierte und Untrainierte für eine ausreichende Dehnung der Muskulatur sorgen. Dadurch wird erstens eine Entspannung erreicht und zweitens verhindert, dass sich die Muskulatur verkürzt.

Kommt es allerdings zu einem regelmäßigen Auftreten der Krämpfe und können Hausmittel keine Abhilfe schaffen, sollte man zum Arzt gehen, der genauer untersuchen kann, ob eventuell eine Elektrolytstörung vorliegt. Außerdem kann der Arzt einen möglichen Zusammenhang zwischen Krämpfen und eingenommenen Medikamenten herstellen.

Eine letzte aber umstrittene Möglichkeit für Krämpfe, die keine auffindbare Ursache haben, ist Chininsulfat (Chinin). Chinin ist ein verschreibungspflichtiges Mittel, das eigentlich zur Behandlung von Malaria eingesetzt wird. Es wirkt aber auch krampflösend und wird daher - in wesentlich geringerer Dosis als bei der Malariabehandlung - bei nicht behandelbaren Muskelkrämpfen verschrieben. Da dieses Mittel viele Nebenwirkungen nach sich zieht, müssen die Optionen auf jeden Fall mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

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Dehnübungen

Hier ein Beispiel für eine Dehnübung der vorderen Oberschenkelmuskulatur:

In Bauchlage wird das Knie gebeugt bis der Fuß bzw. das Sprunggelenk mit den Händen erreicht werden kann. Mit den Händen wird nun der Fuß weiter kopfwärts gezogen. Diese Übung kann auch zur Vorbeugung durchgeführt werden. In diesem Fall kann die Übung gut im Stehen durchgeführt werden. Es sollte ein leichtes Ziehen an der Vorderseite des Oberschenkels spürbar ein.

Hier ein Beispiel für eine Dehnübung der hinteren Oberschenkelmuskulatur:

In Rückenlage wird das betroffene Bein zum Oberkörper hin angezogen. Das Knie sollte in gestreckter Ausrichtung verbleiben. Mit den Händen wird der Oberschenkel Knie nah gehalten und noch weiter Richtung Oberkörper herangezogen werden. Je gestreckter das Knie und je näher das Knie der Brust kommt, desto mehr Dehnung entsteht. Im Stehen kann diese Muskelgruppe ebenfalls gedehnt werden. Die beiden Füße werden hierbei nebeneinander gestellt. Die Knie bleiben gestreckt. Mit den Fingerspitzen wird nun versucht die Zehen bzw. den Boden zu berühren. Je geringer der Fingerbodenabstand ist, desto stärker ist die Dehnung. Die Fersen dürfen nicht abgehoben werden. Natürlich können diese Übungen auch vorbeugend angewendet werden.

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Magnesium-Einnahme

Die Magnesium-Einnahme kann in manchen Fällen helfen und weiteren Krampfanfällen vorbeugen (besonders in der Schwangerschaft). Dennoch ist der Effekt laut Studienlage in Bezug auf Muskelkrämpfe umstritten.
Eine ausgewogene Ernährung deckt den täglichen Bedarf. Viel Magnesium ist zum Beispiel in Nüssen, Bitterschokolade, Kürbiskernen und Vollkornprodukten enthalten. Erwachsene benötigen täglich 375 mg. Der Bedarf kann jedoch unter bestimmten Umständen zum Beispiel in der Schwangerschaft oder während stressigen Phasen erhöht sein.
Magnesium wird in verschiedenen Formen (Brausetabletten, Kapseln, Tabletten) von Apotheken und Drogeriegeschäften angeboten.
Auch Chinin kann zur Prophylaxe angewendet werden. Dieses ist allerdings rezeptpflichtig und kann schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen. Niedrige Mengen an Chinin sind in Tonic Water und Bitter Lemon enthalten.

Wie lange dauert ein Krampf im Oberschenkel?

Die unwillentliche und schmerzhafte Verkrampfung der Oberschenkelmuskulatur kann wenige Sekunden oder aber auch mehrere Minuten anhalten. Die Krämpfe treten vor allem nachts oder während bzw. nach starker Belastung der Muskelgruppe auf. Außerdem kann dies als ein einmaliger Vorfall auftreten, weil man an dem Tag eventuell die Muskulatur zu sehr beansprucht hat. Oder aber es kommt zu einer regelmäßiger Verkrampfung der Muskulatur, wie es bei einer Elektrolytstörung der Fall ist. Tritt der Krampf im Oberschenkel regelmäßig auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der die Ursache ausfindig macht und entsprechend behandelt. Normalerweise verschwinden Krämpfe, die zum Beispiel durch einen Magnesiummangel hervorgerufen wurden, nach Einnahme ergänzenden Magnesiums nach einigen Tagen bis wenigen Wochen.

Magnesium zeigt bei Ihnen keine Wirkung? Lesen Sie hier, wie Sie dann vorgehen sollten Krämpfe trotz Magnesium

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.09.2016 - Letzte Änderung: 29.10.2021