Nasenbluten mit Kopfschmerzen

Einleitung

Die Nase ist ein sehr gut durchblutetes Organ, weshalb Nasenbluten häufig auftritt. In den meisten Fällen wird Nasenbluten durch harmlose Ursachen wie trockene Nasenschleimhäute in kalter und trockener Luft, ein heftiges Niesen oder ein unverhoffter Stoß oder Schlag auf die Nase ausgelöst. Aber auch bestimmte Erkrankungen können Nasenbluten im Zusammenhang mit Kopfschmerzen verursachen.
Dazu gehört am häufigsten ein hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie). Alle Arterien im Körper werden dabei einem erhöhten Druck ausgesetzt, wodurch vor allem die zarten Arterien in der Nase leichter einreißen, was zu Nasenbluten führen kann. Häufig wird dies von Kopfschmerzen begleitet, weshalb bei häufigem Auftreten in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Ursachen

Die Ursachen für Nasenbluten und Kopfschmerzen sind vielfältig und in den meisten Fällen harmlos. Selbst bei häufig auftretenden Beschwerden ist es oft schwierig, eine genaue Ursache oder einen Auslöser für das Nasenbluten zu finden. Am häufigsten sind trockene Schleimhäute in Verbindung mit empfindlichen Gefäßen der Nase die Ursache für die Beschwerden.
Trockene Heizungsluft in der kalten Winterzeit oder eine Erkältung mit Schnupfen und häufigem Nasenputzen kann zu Nasenbluten und Kopfschmerzen sowie einem Druckschmerz über den entzündeten Nasennebenhöhlen führen.
Häufiges Verwenden von Nasensprays trocknet die Nasenschleimhaut ebenfalls aus, was wiederum zu Nasenbluten führen kann. Aber auch Fehlbildungen der Nasenscheidewand oder ein Loch in der Nasenscheidewand, welches vor alle durch Chemikalien oder Drogen entstehen kann, können zu Nasenbluten führen. Seltener führen bestimmte Erkrankungen wie eine Blutgerinnungsstörung oder Bluthochdruck zu Nasenbluten und Kopfschmerzen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Nasenbluten Ursachen.

Symptome

Müdigkeit und Nackenschmerzen

Viele Erkrankungen können zu Müdigkeit führen, da Müdigkeitsgefühle anzeigen, dass im Körper etwas nicht stimmt und zur Schonung zwingen. Nasenbluten kann aus unterschiedlichen Gründen zu Müdigkeit führen. Wenn das Nasenbluten besonders häufig auftritt, kann es zu einer Blutarmut (Anämie) kommen, die sehr häufig mit Müdigkeit einher geht. Aber auch Erkrankungen, die häufiges Nasenbluten mit Kopfschmerzen auslösen, wie bestimmte Herzerkrankungen oder Hormonerkrankungen, gehen besonders häufig mit Müdigkeit einher.

Nasenbluten und Nackenschmerzen müssen nicht unbedingt zusammen auftreten. Besonders typisch ist diese Symptomkombination bei Verletzungen der Halswirbelsäule.
Aber auch harmlose Verspannungen der Nackenmuskulatur können zu ausgeprägten Nackenschmerzen führen, die bis in den Kopf hoch ziehen und Kopfschmerzen auslösen. Das Nasenbluten wird eher eine andere, separate Ursache haben.
Bei häufigem Nasenbluten kann es jedoch zu Verkrampfungen der Nackenmuskulatur kommen, wenn während des Nasenblutens der Kopf krampfhaft in einer Schonhaltung gehalten wird. Zur Sicherheit sollte bei starken Nackenschmerzen in Verbindung mit Kopfschmerzen und Nasenbluten ein Arzt aufgesucht werden.

Übelkeit und Erbrechen

Nasenbluten ist in den meisten Fällen harmlos und hat eine Vielzahl ungefährlicher Ursachen.
Allerdings kann hinter sehr starkem oder sehr häufigem Nasenbluten auch eine ernsthafte Erkrankung stecken.
Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit Nasenbluten wird in den meisten Fällen aufgrund von verschlucktem Blut ausgelöst. Sie können aber auch Nasenbluten auslösen, da besonders beim Erbrechen viel Druck auf die Nasennebenhöhlen entsteht und es leicht zu einem Einreissen der feinen Gefäße der Nasenhaut und somit zu Nasenbluten kommen kann. Jedoch sollte bei häufigerem Auftreten von Nasenbluten, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen eine ärztliche Untersuchung erfolgen, damit gegebenenfalls eine ernsthaftere Erkrankung ausgeschlossen werden kann.

Herzrasen und Schwindel

Herzrasen ist ein Symptom, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Ein sehr schneller Puls wird häufig als Herzrasen wahrgenommen, aber auch ein hoher Blutdruck kann sich als Herzrasen bemerkbar machen.
Hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie) kann außerdem zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Schwindel und Nasenbluten führen.
Vor allem, wenn diese Symptome in Kombination und häufiger auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Ursache vom hohen Blutdruck sollte geklärt werden, da verschiede Erkrankungen wie Schilddrüsen- oder Nierenkrankheiten die erhöhten Blutdruckwerte verursachen können. In den meisten Fällen ist der hohe Blutdruck jedoch essentiell, das heißt es kann keine auslösende Ursache gefunden werden. Häufig bleibt hoher Blutdruck lange unerkannt, weshalb Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Nasenbluten und Herzrasen ernst genommen und untersucht werden sollten.

Augendruck und Kopfschmerzen

Das Auge besteht zu einem großen Teil aus Flüssigkeit, welche sich in bestimmten Teilen des Auges stets neu bildet, um das Auge mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Dies geschieht vor allem im vorderen Augenabschnitt, wo sich das sogenannte Kammerwasser in der vorderen und hinteren Augenkammer befindet. Im Normalfall besteht ein fein reguliertes Gleichgewicht zwischen der Produktion und dem Abfluss des Kammerwassers.

Eine Vielzahl von Störungen oder Erkrankungen kann dieses Gleichgewicht durcheinander bringen und zu einem Anstieg oder Abfall der Flüssigkeitsmenge führen.

Ein Anstieg des Kammerwassers führt zu einem steigenden Druck auf den gesamten Augapfel, einem erhöhten Augeninnendruck. Dies kann beispielsweise in einem sogenannten akuten Glaukomanfall (grüner Star) geschehen. Dabei kommt es zu einem plötzlichen Anstieg des Augeninnendrucks, da der Abfluss des Wassers gestört ist. Das Auge fühlt sich hart an, das Sehen funktioniert nur noch eingeschränkt und in der Folge treten häufig auch Kopfschmerzen, Übelkeit und auch Nasenbluten auf. Aber auch andere Ursachen wie beispielsweise die Nebenwirkungen einer Vielzahl von Medikamenten kann zu Kopfschmerzen, Nasenbluten und einem erhöhten Augendruck führen. Dazu gehören beispielsweise Glukokortikoid (Kortison)-haltige Medikamente oder Nasensprays.

Diagnose

Die Diagnose bei Nasenbluten und Kopfschmerzen wird zunächst dadurch gestellt, dass eine ausführliche Befragung des Betroffenen zur Krankengeschichte (Anamnese) durchgeführt wird.
Wie häufig die Beschwerden auftreten, welche Symptome hinzu kommen und ob es bestimmte Auslöser für das Nasenbluten gibt, diese Fragen stehen dabei im Vordergrund. Des Weiteren wird der Blutdruck und der Puls gemessen sowie unter Umständen etwas Blut entnommen, um einen möglichen hohen Blutverlust durch das Nasenbluten festzustellen und möglicherweise einen erhöhten Blutdruck festzustellen.
Die Untersuchung des Nasenrachenraums kann weitere Hinweise auf eine mögliche Ursache für die Beschwerden erbringen. In seltenen Fällen kommen auch bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT) zum Einsatz.

Therapie

Die Behandlung von Nasenbluten besteht zunächst in der Blutstillung.
Auf keinen Fall sollte man den Kopf in den Nacken legen, da das Blut so in den Rachen fließen könnte, was zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Empfehlenswert ist das leichte Vorbeugen des Kopfes, während man den betroffenen Nasenflügel zuhält und durch den Mund atmet.
Ein kühler Lappen oder ein Eisbeutel im Nacken kann zusätzlich helfen, das Nasenbluten zu stoppen. In der Regel hört das Nasenbluten so nach wenigen Minuten auf, dann sollte die Nase für den Rest des Tages nicht geputzt werden und ruckartige Kopfbewegungen (z.B. bei sportlichen Aktivitäten) vermieden werden, damit das Nasenbluten nicht wieder kommt.
Sollte das Nasenbluten sehr stark sein, nach einer viertel Stunde noch nicht aufgehört haben oder begleitend starke Kopfschmerzen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache für die Beschwerden ausfindig zu machen. Von einem Arzt kann bei starkem Nasenbluten die Blutung auch gezielt durch Tamponaden oder andere blutstillende Maßnahmen gestillt werden.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Nasenbluten stoppen.

Prophylaxe

Nasenbluten kann vorgebeugt werden, indem die Nase feucht gehalten wird. Trockene Schleimhäute können durch eine ausreichende Luftfeuchtigkeit verhindert werden, aber auch spezielle Nasensalben oder -öle können die Nasenschleimhaut feucht halten.
Kräftiges Schnäuzen oder häufiges Benutzen von Nasensprays können Nasenbluten auslösen, weshalb bei einer Neigung zu Nasenbluten darauf verzichtet werden sollte. Nasenbluten im Zusammenhang mit Kopfschmerzen oder anderen Symptomen tritt häufig bei Erkrankungen wie beispielsweise einem zu hohen Blutdruck auf. Wenn der Blutdruck gut behandelt wird und die Ursache somit behoben wird, kommt es in den meisten Fällen zu einem Rückgang der Beschwerden.

Nasenbluten und Kopfschmerzen beim Kind

Nasenbluten bei Kindern kommt besonders häufig vor, durch kleine Verletzungen des gut durchbluteten Bereichs der Nase kommt es schnell zu Blutungen. Schon häufiges Naseputzen bei einer Erkältung, mit dem Finger in der Nase bohren oder wildes Herumtoben und einen leichten Stoß auf die Nase kann Nasenbluten bei Kindern verursachen.
Kopfschmerzen in Verbindung mit Nasenbluten sollte bei Kindern ernst genommen werden, da diese Symptome auf (seltene) Erkrankungen hinweisen können. In den meisten Fällen ist die Ursache harmlos wie eine Erkältung. Aber auch bestimmte Erkrankungen, wie beispielsweise Stürze mit schwerwiegenden Verletzungen (z.B. der Schädelbasis) oder in sehr seltenen Fällen sogar Tumore können sich mit häufig auftretenden Nasenbluten im Zusammenhang mit starken Kopfschmerzen äußern und sollten ärztlich abgeklärt werden.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Kopfschmerzen beim Kind


Bei kleinen Kindern verursacht nicht selten ein Fremdkörper in der Nase das Nasenbluten, der von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt vorsichtig entfernt werden sollte.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.01.2016 - Letzte Änderung: 12.01.2023