Linksseitige Nierenschmerzen

Nierenschmerzen auf der linken Seite

Nierenschmerzen können entweder beidseitig, links- oder rechtsseitig auftreten. Je nachdem, wo sie lokalisiert sind, lassen die Schmerzen auf unterschiedliche Erkrankungen schließen.

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Treten die Schmerzen nur auf der linken Seite auf, so ist am ehesten ein krankhafter Prozess zu erwarten, der sich nur in der linken Niere abspielt. Wenn man mit einem leichten Schlag mit der Handkante auf den Bereich der linken Niere klopft (links neben der Wirbelsäule etwa zwei bis drei Finger breit oberhalb des tastbaren Beckenkamms) und dies die Schmerzen auslöst oder verschlimmert, so spricht dies dafür, dass auch wirklich die Niere ursächlich für die Schmerzen ist. Teilweise können nämlich auch Rückenschmerzen, die durch die Wirbelsäule bedingt sind, oder Erkrankungen beziehungsweise entzündliche Prozesse anderer Bauchorgane (wie zum Beispiel dem Eierstock auf der linken Seite oder der Harnblase) Nierenschmerzen vortäuschen.

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Ursachen

Typische Ursachen für Schmerzen in der linken Niere sind ebenfalls die selben wie für die rechte Niere.

Der häufigste Grund für einseitige Nierenschmerzen sind die verschiedenen Formen der Nierensteine. Diese können sich aufgrund verschiedener Faktoren ausbilden, meistens entstehen sie ernährungsbedingt, durch Autoimmunerkrankungen oder anatomische Unregelmäßigkeiten.

Auch die sogenannten Wandernieren können starke Schmerzen im Nierengebiet hervorrufen. Diese kommen durch eine abnormale Beweglichkeit der Nieren zustande, die dadurch sehr weit absinken können, wodurch der Abfluss des Harns behindert wird, was in einigen Fällen äußerst schmerzhaft sein kann.

Eine weitere Ursache für linksseitige Nierenschmerzen kann eine Nieren(becken)entzündung sein. Diese auch als „Nierenerkältung“ bekannte Krankheit kann durch Zugluft entstehen oder generell, wenn die Niere nicht warm genug gehalten werden, also zum Beispiel auch, wenn man länger auf kaltem Boden sitzt oder nasse Badesachen trägt oder die Nieren bei Kälte über einen längeren Zeitraum hinweg nicht bedeckt hält. Sollte sich einer dieser Risikofaktoren vornehmlich auf die linke ausgeübt haben (zum Beispiel durch Zugluft von links), kommt es zu den reinen linksseitigen oder linksseitig betonten Schmerzen. Des Weiteren kann eine Niereninsuffizienz Schmerzen der Nieren auslösen. Diese Erkrankung betrifft allerdings im Normalfall beide Nieren gleichzeitig und ist deshalb als nicht wahrscheinlich anzusehen, wenn die Schmerzen ausschließlich links auftreten.

Sehr seltene Ursachen sind Zysten (= flüssigkeitsgefüllte Hohlräume), Tumoren oder eine Entzündung des Filterapparates die Nieren, der sogenannten Glomeruli (=Glomerulonephritis).

Aus psychosomatischer Sicht repräsentieren die Nieren den Partnerschaftsbereich. Wenn keine körperliche Ursache für die Schmerzen der linken Niere gefunden werden, so sollte an psychosomatische Ursachen gedacht werden. Häufig klagen Menschen, die sich in einem Konflikt mit einem nahestehenden Menschen oder ihrem Partner befinden, über Nierenschmerzen. Dies ist oftmals schwierig zu erkennen und zu akzeptieren, es ist aber wichtig, dass ein solcher Betroffener auf psychosomatischer Ebene behandelt wird.

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Abbildung Ursachen und Therapie von Nierenschmerzen

Nierenschmerzen
(Flankenschmerzen in der
seitlichen Bauchregion)

  1. Linke Niere - Ren sinister
  2. Wirbelsäule -
    Columna vertebralis
  3. Rechte Niere - Ren dexter
  4. Harnleiter - Ureter
    Ursachen:
    A1 - Akute primäre
    (unkomplizierte)
    Nierenbeckenentzündung -
    Pyelonephritis
    (durch Bakterien in Harnwegen ausgelöst)
    A2 - Akute sekundäre
    (komplizierte)
    Nierenbeckenentzündung
    (durch Abflussstörungen, Stauungen
    in Harnwegen, vergrößerte Prostata)
    B - Nierensteine - Nephrolithen
    Urolithiasis -
    (Harnsteinbildung in der Niere)
    C - Nierenkrebs (bösartiger Nierentumor) -
    Nierenzellkarzinom
    Therapie:
    D - Antibiotische Behandlung -
    Breitbandantibiotika, Paracetamol,
    Novalgin
    E - Ausreichende Trinkmenge (2-3 Liter),
    regelmäßige Bewegung
    F - Hausmittel Brennesel und
    Cranberry Präparate, Nieren- und
    Blasentee, Wacholder, Löwenzahnblätter
    G - Wärmeanwendung, Wärmflasche,
    Einsatz von Wärmelampen,
    wärmende Bäder, Kytta-Salbe,
    Pferdebalsam

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Weitere Ursachen

Letztendlich gibt es zahlreiche Ursachen für Nierenschmerzen. Zu den häufigsten zählen:

1. Nierensteine (lat.: Nephrolithiasis)

Etwa 4% der deutschen Bevölkerung leiden an Nierensteinen, wobei die Häufigkeit im Alter stark zunimmt. Bei vielen Patienten verursachen sie keinerlei Beschwerden und werden im Rahmen von Routineuntersuchungen zufällig entdeckt. Wenn der Stein jedoch z.B. in den linken Harnleiter (lat.: Ureter) gelangt und steckenbleibt, verspüren Betroffene heftige Schmerzen im Bereich der linksseitigen Niere.

Doch wie entstehen Nierensteine? Einzelne Harnbestandteile (u.a. Kalziumsalze und Harnsäure) können bei veränderter Urinzusammensetzung zu kristallinen Steinen unterschiedlicher Größe ausfallen. Besonders betroffen sind z.B. Patienten mit unbehandelter Gicht!
Häufig sind die Nierensteine nur 1-3 Millimeter groß- in schweren Fällen könne sie jedoch auch mehrere Zentimeter groß werden.

Abhängig von der genauen Lokalisation in der Niere, gestalten sich die Beschwerden unterschiedlich. Neben starken, kolikartigen Schmerzen kann auch oft blutiger Urin beobachtet werden.

2. Nierenbeckenentzündung

Hauptursache für eine Nierenbeckenentzündung (lat.: Pyelonephritis) sind „aufsteigende“ Infekte der ableitenden Harnwege, z.B. Blasenentzündung. So gelangen Bakterien (v.a. E. coli), sehr selten Pilze, über die Harnleiter in die Niere und verursachen dort die schmerzhafte Entzündung.

In der Regel tritt die Krankheit einseitig, z.B. links, auf. Plötzlich auftretende Beschwerden, starke Schmerzen der betroffenen Niere, Fieber, Schüttelfrost und heftiges Krankheitsgefühl stellen die typischen Beschwerden. Daher sollte auch eine einfache Blasenentzündung stets ernst genommen und unbedingt behandelt werden, da ansonsten die Gefahr einer weit aus problematischeren Nierenbeckentzündung besteht.

Denn im schlimmste Fall kann eine lebensbedrohliche Blutvergiftung, ausgehend von der Niere (lat.: Urosepsis) auftreten. Erste Symptome können ein merklicher Anstieg der Herzfrequenz (Tachykardie), sowie Bluthochdruck sein.

3. Polyzystische Nierenerkrankungen, Zystennieren

Weitaus seltener als Nierenbeckentzündung oder Nierensteine, kann die polyzystische Nierenerkrankung Ursache für linksseitige Nierenschmerzen sein. Bei dieser genetisch bedingten Erkrankung, entstehen flüssigkeitsgefüllte Zysten im Bereich der Nieren, selten auch in anderen Organen.

Man unterscheidet eine dominant vererbte Variante, welche mit 1:1000 verhältnismäßig häufig auftritt, und eine rezessiv vererbte Variante, mit einer Häufigkeit von weniger als 1:10.000. Während die erste Form der Erkrankung meist erst zwischen dem 2. und 3. Lebensjahrzent beobachtet werden kann, leiden bereits Neugeborene unter der rezessiv vererbten Form.

Neben starken, zu Beginn meist einseitigen Nierenschmerzen, berichten Patienten häufig über Bluthochdruck, immer wiederkehrende Blasentzündungen, blutigen Urin und Nierensteine. Etwa die Hälfte der Betroffenen erreichen bis zum 50. Lebensjahr eine Chronische Niereninsuffizienz („Nierenversagen“) und müssen somit regelmäßig zur Dialyse, im Volksmund auch als Blutwäsche bekannt.

Symptome

Typisch für eine Beteiligung der linken Nieren sind, wie allgemein für die Nieren, die typischen sogenannten Flankenschmerzen.

Diese äußern sich als dumpfer, drückender Schmerz im hinteren obere Bauchraum bzw. im mittleren Bereich des Rückens. Diese Flankenschmerzen werden auch als „klopfschmerzhaft“ bezeichnet, da die Schmerzen sich verstärken wenn der Untersuchende den linken Rücken mit der flachen Handkante vom Becken nach oben abklopft.

Sowohl vermehrter als auch verminderter Harndrang können krankhaft sein und auf eine Schädigung der Nieren hinweisen.
Die Farbe des Urins sollte optimalerweise fast klar sein.
Braun- oder Rotverfärbung oder gar schäumender Urin sollten immer dem Arzt mitgeteilt werden.
Eine Nierenbeckenentzündung (=Pyelonephritis), ist meist von einer Blasenentzündung (=Zystitis) begleitet und äußert sich in häufigem, schmerzhaftem Wasserlassen mit begleitenden Nierenschmerzen. Spätestens beim Auftreten von Fieber sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.

Eine Nierenkolik der linken Niere äußert sich mit regelmäßig wiederkehrenden stärksten Schmerzen in der linken Niere. Ursache sind die sogenannten Nierensteine, die der Körper versucht mit Hilfe von regelmäßigen Muskelbewegungen durch den Harnleiter aus dem Körper zu schaffen.

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Nierenschmerzen verbunden mit Übelkeit

Nierenschmerzen links in Verbindung mit Übelkeit können ein Anzeichen auf eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) sein. Diese kann entweder durch einen aufsteigenden Harnwegsinfekt ausgelöst sein, oder aber durch eine Abflussbehinderung des Harns. Hierzu können zum Beispiel Steine im Harnleiter oder im Nierenbecken selbst führen. Durch den Rückstau des Harns bietet das Nierenbecken ein gutes Milieu für Bakterien, die zu einer Entzündung führen können.

Eine Nierenbeckenentzündung geht häufig mit einem relativ schlechten Allgemeinbefinden einher. Es treten häufig Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit bis hin zum Erbrechen auf.

Darüber hinaus können Nierenkoliken, wie sie etwa durch Nierensteine ausgelöst werden können, so starke Schmerzen verursachen, dass die Betroffenen über Übelkeit klagen. Hier sind die Nierenschmerzen sehr stark und haben einen wellenförmigen Schmerzverlauf. Das bedeutet das sie in ihrer Intensität ständig zunehmen und daraufhin wieder erträglicher werden.

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Atemabhängige Nierenschmerzen

Atemabhängige Nierenschmerzen können deshalb auftreten, weil sich durch die Atmung die Stellung des Zwerchfells ändert und je nach Atemphase auf die Nieren drücken kann. Bei der Einatmung bewegt sich das Zwerchfell nach unten und kann bei einer bestehenden Entzündung der Niere oder des Nierenbeckens Schmerzen durch den Kontakt zur Niere hervorrufen.

Darüber hinaus können atemabhängige Schmerzen mit einer Harnabflussstörung einhergehen und zum Beispiel durch einen Nierenstein oder einen Harnleiterstein bedingt sein.

Nierenschmerzen beim Atmen und Husten

Unsere Nieren liegen im sogenannten „Nierenlager“ dicht unterhalb des Zwerchfelles, auf Höhe des ersten und zweiten Lendenwirbelkörpers. Insgesamt unterscheidet man drei Anteile:

  1. Organkapsel: Dünne Kapsel aus Bindegewebe, welche den Nieren direkt aufliegt.
  2. Nierenfettpolster: Fettlager mit Polsterfunktion für die empfindlichen Organe
  3. Nierenfaszie: Umschließt Nierenfettpolster und in Verbindung mit Zwerchfell

Da Zwerchfell und Nierenlager also im engen, räumlichen Kontakt miteinander stehen, bewegen sich unsere Nieren bei der Atmung indirekt um mehrere Zentimeter mit. Diese passiven Bewegungen, verursacht durch Hebung und Senkung des Zwerchfells, können so bei z.B. linksseitigen Nierenerkrankungen zu atemabhängigen Schmerzen führen. Insbesondere bei Husten bewegt sich das Zwerchfell stark auf und ab und kann demnach zu starken Nierenschmerzen führen. Interessant zu wissen, ist die Tatsache dass nur die Nierenkapsel von Nervenfasern durchzogen ist. Verspüren wir also Schmerzen, ist stets die Kapsel verantwortlich.

Therapie - was tun bei linksseitigen Nierenschmerzen?

Linksseitige Nierenschmerzen können einen Hinweis auf zahlreiche Erkrankungen darstellen. Daher ist es unbedingt erforderlich länger anhaltende oder plötzliche, starke Schmerzen ärztlich abklären zu lassen. Insbesondere hohe Druck- oder Klopfempfindlichkeit im Bereich der Flanken, also der Nierenlager, deuten auf eine Erkrankung des wichtigen Organes hin. Wenn zudem folgende Beschwerden hinzu kommen, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen:

Wenn Sie nur leichte Nierenschmerzen, z.B. im Rahmen der Periode, verspüren oder die Zeit bis zum Arztbesuch überbrückt werden muss, können einige Maßnahmen Linderung schaffen.

1. Wärme - zur Behandlung von Nierenschmerzen

Halten Sie Ihre schmerzende, linke Niere warm! So kann die Durchblutung des empfindlichen Organes gesteigert werden, eventuelle Verkrampfungen lösen sich und die Muskulatur entspannt sich. Prinzipiell, eignen sich dazu Wärmflaschen, Wärmekissen, Wollschals, Nierenwärmer oder spezielle Wärmepflaster, wie z.B. ThermaCare®, aus der Apotheke. Zur Vorbeugung von Nierenschmerzen, ist es zudem ratsam Unterhemden oder T- Shirts in den kalten Wintermonaten unter der Kleidung zu tragen.

2. Viel Trinken - zur Behandlung von Nierenschmerzen

Bei Nierenschmerzen sollten Sie so viel wie möglich Trinken! So wird die Spülung von Niere und ableitenden Harnwegen (Harnleiter, Blase etc.) gefördert und eventuelle Krankheitserreger können sich nicht so leicht ansiedeln. Am besten greifen Sie auf warme Getränke zurück, wie z.B. Kräutertees zurück. Insbesondere Brennnessel-, oder Goldrutenextrakte, fördern die Harnausscheidung (Diurese) und somit Spülung der Niere.

Dennoch sind Nierenschmerzen ein sehr ernstes Symptom und müssen in jedem Fall ernst genommen werden!

3. Hausmittel - zur Behandlung von Nierenschmerzen

Bei Beschwerden, die durch die Niere ausgelöst werden, ist das wichtigste, viel zu trinken, damit die Nieren gut durchspült werden und mögliche Erreger ausgespült werden können.

Hierzu eignet sich Tee besonders gut. Vor allem grüner Tee, spezieller Nieren- und Blasentee oder Löwenzahntee werden empfohlen, da diese eine harntreibende Wirkung haben.

Auch Wärme ist grundsätzlich förderlich bei Nierenschmerzen. Vor allem bei niedrigen Temperaturen draußen sollte darauf geachtet werden, die Nieren warm zu halten. Darüber hinaus können warme Bäder oder Wärmflaschen in der Flankengegend die Schmerzen lindern.

Wenn es sich um einen Nierenstein handelt, der für die Nierenschmerzen verantwortlich ist, so kann es helfen, Zitronensaft zu trinken. Hierdurch kann der Nierenstein auf natürliche Weise aufgelöst werden. Hierzu sollte ein Glas Wasser mit dem Saft einer Zitrone gemischt werden und getrunken werden. Das kann man mehrmals täglich machen.

Auch Petersilie wird eine schmerzlindernde, entzündungshemmende und harntreibende Wirkung nachgesagt. Es sollte ein Bund Petersilie kleingehackt werden und in einem Liter Wasser 10 Minuten lang gekocht werden. Anschließend kann dieser Tee über den Tag verteilt getrunken werden.

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Nierenschmerzen nach Antibiotikaeinnahme

In extrem seltenen Fällen, kann nach Antibiotika-Therapie eine interstitielle Nephritis beobachtet werden. Bei diesem Krankheitsbild entzünden sich vor allem Nierenröhrchen, Gefäße, Bindegewebe der Niere und verursachen so einseitige, z.B. linksseitige Nierenschmerzen. Genaue Zahlen zur Häufigkeit der Erkrankung liegen nicht vor, da sie in vielen Fällen symptomlos verläuft.

Zu hohe Dosen von Antibiotika, aber auch allergische Reaktionen können das Krankheitsbild auslösen. Nicht selten, neben geschilderten Nierenschmerzen begleitend Hautausschlag und Fieber auf.

Erfreulicherweise, ist die Prognose einer interstitiellen Nephritis außerordentlich günstig!

Nierenschmerzen verbunden mit körperlicher Bewegung

In der Regel sind Nierenschmerzen nicht bewegungsabhängig. Das ist ein Kriterium, wie sich Nierenschmerzen von Rückenschmerzen unterscheiden lassen. Während Nierenschmerzen sich nicht durch Bewegung provozieren lassen, treten Rückenschmerzen generell bei Bewegung oder bei bestimmten Bewegungen verstärkt auf.

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Wenn linksseitige Rückenschmerzen im Bereich der Nieren auftreten, sollte also auf jeden Fall der Rücken untersucht werden. Hier können Verformungen der Wirbelsäule (zum Beispiel Skoliose) oder ein muskuläres Ungleichgewicht Beschwerden verursachen.

Wenn Nierenschmerzen auf der linken Seite durch Bewegung gelindert werden, so ist eine mögliche Ursache ein Nierenstein oder ein Stein im Harnleiter, der ursächlich für die Schmerzen war und sich durch die Bewegung gelöst hat.

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Nierenschmerzen in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft lässt sich eine massive Vergrößerung der Gebärmutter (lat.: Uterus) beobachten.
Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft, drückt die Gebärmutter praktisch auf alle Organe im Unterbauch und Becken, so auch auf die Harnorgane. Insbesondere Harnblase und Harnleiter können betroffen sein. Damit lässt sich auch leicht erklären, warum schwangere Frauen häufig Wasser lassen müssen.

Durch Einengung der Harnleiter, kann der Harn bis in beide Nieren zurück gestaut werden und eine Erweiterung des Nierenbeckens verursachen.
Der Mediziner spricht dann von „Harnstau“.

Als Folge treten starke, kolikartige Nierenschmerzen auf. Aufgrund anatomischer Begebenheiten ist die rechte Niere in vielen Fällen häufiger betroffen. Allerdings können auch Nierenschmerzen in der linken Seite beobachtet werden. Betroffene Frauen haben verspüren zudem häufig Harndrang, können jedoch kein Wasserlassen.

Die Diagnose eines Harnstaus, kann der Arzt leicht mithilfe eines Ultraschallgerätes stellen.

Wenn entkrampfende Medikamente keine Linderung verschaffen, besteht die Möglichkeit, die Harnleiter durch den Einsatz von Schienen offen zu halten. Unbehandelt kann die Erkrankung ernste Konsequenzen mit sich führen, so dass Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen sollten.

Da während der Schwangerschaft also vermehrt Harnstau auftritt, sind Schwangere auch vermehrt gefährdet an einem entzündlichen Prozess der Niere, wie eine Nierenbeckenentzündung, zu erkranken. Daher sollten Sie während der Schwangerschaft ausreichend trinken und ihre Nierenregion vor Kälte schützen.

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Diagnostik

Bei Schmerzen der linken Niere können eine einfache Ultraschalluntersuchung und eine Urinuntersuchung schon Klarheit bringen.
Der Betroffene selbst kann oftmals schon durch genaues Beobachten des eigenen Urins Veränderungen feststellen, die bei der Ursachenfindung helfen können.

Bei einer Nierenbecken Entzündung genügt in den meisten Fällen die Behandlung mit einem Antibiotikum, da aufsteigende Bakterien die Ursache einer Nierenbeckenentzündung sind und diese durch Antibiotika gut zu beseitigen sind.
Nur in schweren Fällen ist ein Krankenhausaufenthalt nötig, wenn sich die Keime aus der sehr gut durchbluteten Niere über die Blutbahn in den ganzen Körper ausbreiten und eine Blutvergiftung (=Sepsis) verursachen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.12.2012 - Letzte Änderung: 12.01.2023