Musculus iliopsoas

Synonyme

deutsch: Lenden- Darmbeinmuskel

Einleitung

Der Musculus iliopsoas (Lenden- Darmbeinmuskel ist ein zweigeteilter ca. 4 cm dicker, länglicher Muskel, bestehend aus dem großen Lendenmuskel und dem Darmbeinmuskel. Er zählt zu den wichtigsten Muskeln in unserem Körper.

Ansatz, Ursprung, Innervation

Ansatz: Kleiner Rollhügel (Trochanter minor)

Ursprung: 12. Brustwirbel , 1. – 4. Lendenwirbel (Processus costarii)

Innervation: N. femoralis, Th 12 – L5

Abbildung Musculus iliopsoas

Musculus iliopsoas
(Darmbein - Lenden - Muskel)

  1. Großer Lendenmuskel -
    Musculus psoas major
  2. Darmbeinmuskel -
    Musculus iliacus
  3. Großer Rollhügel -
    Trochanter major
  4. Kleiner Rollhügel -
    Trochanter minor
  5. Schambein - Os pubis
  6. Darmbeinschaufel -
    Ala ossis ilii
  7. Oberschenkelschaft -
    Corpus femoris
  8. Darmbeinkamm -
    Crista iliaca
  9. Erster Lendenwirbel -
    Vertebra lumbalis I
  10. Fünfter Lendenwirbel -
    Vertebra lumbalis V
  11. Lenden-Kreuzbein-Knick -
    Promontorium

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Wie wird der Muskel trainiert/ kontrahiert?

Um den Iliopsas zu trainieren muss eine Beugung im Hüftgelenk erfolgen. Ein spezielles Gerät ist für diese Muskelgruppe nicht vorhanden, daher bietet sich eine Übungsform mit dem Expander besonders an.

Der Sportler steht dabei aufrecht und fixiert das Expander am Fußgelenk und hinter dem Körper. Nun erfolgt eine Bewegung die einem Treppensteigen ähnelt. Der Fuß wir nach vorne aufwärts gehoben. Durch den kontinuierlichen Anstieg der Dehnung des Expanders wird die Muskulatur progressiv belastet.

Eine weitere ungewollte Kontraktion erfolgt bei falscher Ausführung des Abdominal cruches, wenn die Füße bei der Ausführung fixiert sind.

Weitere Informationen finden Sie unter Kraftsport

Wie wird der Musculus iliopsoas gedehnt?

Gerade für Menschen die regelmäßig und intensiv Sport betreiben ist es enorm wichtig den M. Iliopsoas vor jeder Trainingseinheit ausgiebig zu denen. Nur auf diese Weise kann einer Überbelastung der Muskelfasern und Sehne vorgebeugt werden. Das Dehnen ist zudem die wichtigste Maßnahme in der Vorbeugung des sogenannten Iliopsoas-Syndroms.

Um den Muskel effektiv zu dehnen sollte der Sportler aufrecht stehen und dabei beide Knie annähernd parallel zueinander ausrichten. Der Fuß des zu dehnenden Beines sollte an das Gesäß gezogen werden. Bereits auf diese Weise wird der M. Iliopsoas gedehnt. Das Dehnen kann jedoch dadurch verstärkt werden, dass der Sportler die Hüfte nach vorne schiebt. Auch durch das Ausrichten des zu dehnenden Oberschenkels nach hinten, kann die Effektivität der Übung gesteigert werden.
Darüber hinaus gibt es eine weitere Übung, die dabei helfen kann den M. iliopsoas effektiv zu dehnen (siehe Abbildung). Der Sportler begibt sich zu Beginn dieser Übung in eine ausgeprägte Schrittstellung. Der zu dehnende Oberschenkel sollte dabei in Richtung Boden verlagert werden. Gleichzeitig sollte der Sportler sich bemühen die Hüfte vorsichtig nach vorne zu schieben. Bei richtiger Ausführung dieser Übung sollte das Dehnen des M. iliopsoas deutlich zu spüren sein.

Funktion

Der Musculus iliopsaos wirkt als Gegenspieler der Bauchmuskulatur und Gesäßmuskulatur und ist der stärkte Beuger im Hüftgelenk. Er ist für das Aufrichten des Oberkörpers in Rückenlage (Einwurf im Fußball) verantwortlich.

Der M. iliopsos ist der beim Laufen, Gehen und Springen wichtigste Muskel indem er das Bein nach vorne oben und auswärts bringt. Bei Ausfall dieses Muskels müssen der Schenkelbindenspanner, der gerade Schenkelmuskel und der Schneidermuskel die Funktion der Beugung im Hüftgelenk übernehmen. Besonders bei älteren Menschen ist eine Verkümmerung dieses Muskels zu verzeichnen. Die Folgen sind oftmals erschwertes Treppensteigen und Probleme beim Gehen.

Iliopsoas-Syndrom

Die unter dem Namen „M. iliopsoas Syndrom“ bekannte Erkrankung basiert sowohl auf einer Verkürzung des eigentlichen Muskels, als auch auf einer Entzündung des unter der Iliopsoas-Sehne gelegenen Schleimbeutels. Bei starker Dehnung der verkürzten Muskelanteile kann es zu einem Reißen der Muskelfasern oder der Sehne kommen.

Ursachen

Zu den häufigsten Ursachen des M. Iliopsoas Syndroms gehören sich wiederholende, kraftvolle Bewegungen des Hüftgelenks. Auch kurze, reflexartig ausgeführte Bewegungsmuster können einen Einriss des M. Iliopsoas zur Folge haben. Außerdem können chronische Reizungen der Muskelfasern oder des Schleimbeutels zum M. Iliopsoas Syndrom führen. Eine weitere Ursache für die Entstehung des M. Iliopsoas Syndroms ist die Blockierung der Wirbelkörper zwischen dem 12. Brustwirbel und dem 2. Lendenwirbel. Durch die Beeinträchtigung der Wirbelkörper kann eine reflexartige Verkürzung des M. Iliopsoas provoziert und das M. Iliopsoas Syndrom ausgelöst werden. Besonders häufig betroffen sind Sportler (vor allem Fußballer und Tänzer) und Leichtathleten.

Symptome

Die klassischen Symptomen des M. Iliopsoas Syndroms sind

Die typischen Schmerzen des M. Iliopsoas Syndroms zeigen sich vor allem beim Heben des Knies und beim Beugen der Hüfte.

Behandlung

Die Therapie des M. Iliopsoas Syndroms beruht in erster Linie auf symptomatischen Behandlungsstrategien. Um die Schmerzen zu lindern werden entzündungshemmende Schmerzmittel eingesetzt. Vor allem die Einnahme von Ibuprofen-haltigen Schmerztabletten hat sich in der Behandlung des M. Iliopsoas Syndroms bewährt. Der Wirkstoff Paracetamol hingegen ist in der Therapie dieser Erkrankung weniger hilfreich. Grund dafür ist die Tatsache, dass Paracetamol zwar einen schmerzstillenden, jedoch keinen entzündungshemmenden Einfluss hat.
Während akuter Schmerzphasen helfen Kühlkompressen dabei die durch das M. Iliopsoas Syndrom entstehenden Beschwerden zu lindern. Bei der aktiven Kühlung sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Kühlmittel niemals auf die nackte Hautoberfläche gelegt werden darf. Folge könnten starke Hautreaktionen und Verkühlungen sein. Nachdem die gröbsten Beschwerden durch intensive Schmerztherapie gelindert sind, beginnt eine Anschlussbehandlung mit Bewegungstraining und speziellen Dehnübungen. Auf diese Weise kann die Muskulatur gezielt gestärkt und einem erneuten Krankheitsausbruch vorgebeugt werden. Die Rehabilitatsionszeit nach Auftreten der ersten Symptome des M. Iliopsoas Syndroms beträgt je nach Ausmaß ungefähr 6 bis 8 Wochen.

Prävention

Da die Ursachen des M. Iliopsoas Syndroms in den meisten Fällen auf eine Überbelastung oder falsch ausgeführte Bewegungsabläufe zurückzuführen sind, kann dieser Erkrankung durch gezieltes, intensives Aufwärmtraining vorgebeugt werden. Vor allem das ausgiebige Dehnen des M. Iliopsoas spielt bei der Prävention eine entscheidende Rolle. Sportler sollten zudem darauf achten intensive Trainingseinheiten hin und wieder durch Ruhepausen zu unterbrechen. Das Training sollte im Allgemeinen gut dosiert sein. Regelmäßige moderate Belastungen sind Phasen der Überbelastung vorzuziehen.

Prognose

Durch eine schnelle und gezielte Therapie lassen sich die durch das M. Iliopsoas Syndrom auftretenden Beschwerden einfach in den Griff bekommen. Nach Abschluss der Behandlung sind die Betroffenen in der Regel wieder dazu in der Lage den Muskel vollständig zu belasten. Es zeigt sich jedoch, dass Menschen die bereits unter dem M. Iliopsoas Syndrom gelitten haben, dazu neigen weitere Schmerzepisoden zu entwickeln. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Durchführung der Präventionsmaßnahmen umso entscheidender.

Lesen Sie viele weitere Informationen zu diesem Thema unter: Iliopsoas Syndrom

Schmerzen am Iliopsoas

Durch Fehl- und/oder Überbelastungen des M. Iliopsoas oder dessen Sehne können Schmerzen unterschiedlicher Art, Lokalisation und Ausprägung entstehen.

Schmerzen im Bereich des unteren Rückens beispielsweise, müssen nicht zwangsweise von den Rückenstreckern oder der Gesäßmuskulatur ausgehen. Auch Unregelmäßigkeiten des M. Iliopsoas können derartige Schmerzen provozieren. Grund dafür ist die Tatsache, dass die einzelnen Faserbündel des M. Iliopsoas im Bereich der unteren Brustwirbel- und der Lendenwirbelsäule entspringen. Aus diesem Grund kann sowohl eine chronische Verkürzung des Muskels, als auch das Vorliegen entzündlicher Prozesse seines Schleimbeutels zu Schmerzen im unteren Rücken führen.
Patienten die unter Erkrankungen des M. Iliopsoas leiden (zum Beispiel unter dem sogenannten Iliopsoas-Syndrom) beschreiben zudem häufig Schmerzen, die nur in der Lendenregion lokalisiert sind. Diagnostisch ist es enorm wichtig den Patienten dahingehend zu befragen, ob die Schmerzen eher beim Vorbeugen oder beim Aufrichten auftreten. Schmerzen die vor allem beim Vorbeugen verspürt werden sprechen in der Regel eher für das Vorliegen einer Problematik im Bereich der Rückenstrecker und der Gesäßmuskulatur. Schmerzen die sich vor allem beim Aufrichten bemerkbar machen hingegen deuten auf eine Erkrankung des M. Iliopsoas hin.

Des Weiteren können die meisten Patienten mit einer ausgeprägten Problematik im Bereich des M. Iliopsoas die Oberschenkel in Rückenlage nicht vollständig auflegen. Auch am stehenden Patienten mit Schmerzen im Rücken lässt sich eine Erkrankung des M. Iliopsoas recht leicht sehen. Der gehende und stehende Patient mit einer Verkürzung des Muskels neigt in der Regel dazu den ganzen Körper oder das Hüftgelenk nach vorne zu beugen. Auch das Vorliegen eines ausgeprägten Hohlkreuzes kann bei entsprechenden Schmerzen ein erster Hinweis auf das sogenannte Iliopsoas-Syndrom sein.
Darüber hinaus klagen die betroffenen Patienten häufig über Schmerzen im unteren Bauchbereich. Die exakte Schmerzlokalisation entspricht in etwa der Stelle, die weh tut wenn der Blinddarm entzündet ist. Ausgelöst durch die zum Teil starken Schmerzen bei Vorliegen des Iliopsoas-Syndroms weisen die Betroffenen während der körperlichen Untersuchung eine deutlich gesteigerte Abwehrspannung der Bauchdecke auf.
Während sich die Schmerzen bei einer einfachen M. iliopsoas-Tendonitis über einen längeren Zeitraum hin steigern, treten die Beschwerden bei Vorliegen des klassischen Iliopsoas-Syndroms plötzlich auf. Die Qualität der Schmerzen wird von der Mehrzahl der Patienten als stechend und/oder ziehend beschrieben.

Beschwerden des M. iliopsoas bedürfen in der Regel der ärztlichen Abklärung. Das erste Ziel der Behandlung ist die Linderung der Schmerzen. Zu diesem Zwecke können einfache Schmerzmittel und Arzneimittel, die über entzündungshemmende Eigenschaften verfügen, eingesetzt werden. Vor allem der Wirkstoff Ibuprofen ist zur Behandlung von Erkrankungen des M. iliopsoas besonders geeignet. Grund dafür ist die Tatsache, dass dieser Wirkstoff sowohl über schmerzlindernde, als auch entzündungshemmende Eigenschaften verfügt. Darüber hinaus können krankengymnastische Übungen langfristig dabei Helfen das Auftreten von Schmerzen durch den M. iliopsoas zu verhindern.

Verkürzung

Bei Sportlern, bei denen die eigentlichen Fasern und/oder die Sehne des M. iliopsoas verkürzt sind, treten neben den typischen Schmerzen deutliche Bewegungseinschränkungen auf.

Oftmals wird das Laufen dadurch behindert, dass die Beugung des Hüftgelenkes stark eingeschränkt ist. Auch die durch den verkürzten Muskel entstehenden Schmerzen schränken die sportliche Leistungsfähigkeit ein. Ist der Muskel erst einmal verkürzt, so können nur langwierige krankengymnastische Übungen und das regelmäßige Dehnen die Problematik beheben.

Betroffene Sportler mit einem M. Iliopsoas, der verkürzt ist, müssen ein hohes Maß an Geduld mitbringen. Auch bei frühzeitiger Feststellung der Erkrankung dauert es Wochen bis die Schmerzsymptomatik behoben ist. Das Weiten des Verkürzten Muskels umfasst in den meisten Fällen sogar einen deutlich längeren Zeitraum. Bis zur vollständigen Regeneration mit Wiederherstellung des gewohnten Leistungspensums können Monate vergehen. Aus diesem Grund sollten Sportler der Entstehung eines M. Iliopsoas der verkürzt ist von vorne herein vorbeugen.

Tendinitis des M. iliopsoas

Der Iliopsoas ist ein Muskel, der aus zwei Anteilen besteht, dem Musculus Iliacus und dem Musculus psoas major. Er gehört zu den inneren Hüftmuskeln und ist der stärkste Beuger im Hüftgelenk. Außerdem kann er den Oberschenkel nach außen drehen (Außenrotation). Sollte er auf beiden Seiten gelähmt sein, so ist eine Aufrichtung des Rumpfes aus dem Liegen nicht mehr möglich. Verletzungen des Muskels Iliopsoas können den Alltag also erheblich beeinträchtigen. Im Folgenden ist die Tendinitis des Iliopoas näher erläutert.

Eine Tendinitis ist die Entzündung einer Sehne, die häufig im Rahmen degenerativer Veränderungen auftritt. Degenerative Veränderungen sind strukturelle oder funktionelle Veränderungen von Geweben (beispielsweise von Sehnen oder Gelenken), die zu einer Funktionsminderung führen.
Sie treten natürlicherweise auch im Alterungsprozess auf. Im Allgemeinen klagen die Patienten über Schmerzen an der betroffenen Sehne und einer Verschlimmerung der Schmerzen bei Kontraktion des dazugehörigen Muskels. In diesem Fall bedeutet das, dass die Beugung der Hüfte schmerzhaft ist.
Schmerzen finden sich außerdem im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule, im unteren Bauchbereich und verspüren eine gewisse Steifigkeit der Hüfte.
Da eine Beugung der Hüfte für viele kombinierte Bewegungen unerlässlich ist, schmerzt es Sport zu treiben, beispielsweise Joggen zu gehen oder Fußball zu spielen. Auch das Heben des Knies tut weh.

Doch was kann man nun dagegen tun? Der Arzt kann eine Tendinitis recht leicht feststellen, in dem er die Sehne und den Muskel abtastet. Das ist für den Patienten schmerzhaft. Bildgebende Verfahren wie die Kernspintomografie und die Sonografie können die entzündete Sehne abbilden, sind jedoch im klinischen Alltag für diesen Fall in der Regel nicht von Nöten.
Im äußersten Fall kann eine Arthroskopie eine sichere Diagnose ermöglichen.

Zur Therapie ist Folgendes zu sagen: Es gibt die Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung, doch in erster Linie steht die Schonung der betroffenen Sehne an erster Stelle.
Sport sollte zunächst vermieden werden und übermäßige Belastungen der Hüfte ebenfalls! Dazu gehören zum Beispiel das Dehnen und Beugen der Hüfte (etwa in die Hocke gehen und schwere Lasten heben). In der ersten Phase der akuten Entzündung eignen sich entzündungshemmende Arzneimittel zur Schmerzlinderung sehr gut. Man verwendet hier nicht-steroidale-Antirheumatika (NSAR). Sie werden sowohl lokal angewendet (Salben) als auch oral in Form von Tabletten eingenommen.
Kühle Kompressen können in den ersten Tagen die Beschwerden lindern. Sie sollten jedoch nie direkt auf die Haut gelegt werden.
Nach und nach können dann physiotherapeutische und krankengymnastische Übungen durchgeführt werden. Die Dehnung der Sehne steht dabei im Vordergrund.
Außerdem können wärmende Kompressionsshorts helfen.
Die Rehabilitationszeit kann durchaus 2 Monate lang sein. Sollte nach 6 Monaten die konservative Therapie keine Erfolge gebracht haben, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden.

Tapen des M. iliopsoas

Ein Tape-Verband wird in der Sportmedizin, Orthopädie und der Unfallchirurgie sowohl zur Prävention als auch zur Therapie genutzt. Es handelt sich dabei um einen funktionellen Verband, der die verletzten oder gefährdeten Bänder, Gelenke und Muskeln nicht völlig ruhig stellt, sondern lediglich unerwünschte Bewegungen verhindert.
Die Wirkung beruht unter anderem darauf, dass auftretende Kräfte auf das Pflaster übertragen und so Gelenke z.B. entlastet werden. Das nennt man Augmentation.
Außerdem kann ein Tape-Verband die Wahrnehmung von Körperfunktionen (Propriozeption) verbessern, abschwellend (Kompression) und letztendlich noch schienend wirken.

Tape-Verbände werden in der Regel an den Gelenken und Muskeln der Extremitäten (Arme und Beine) verwendet. Prinzipiell können sie aber auch am Körperstamm, beispielsweise an der Wirbelsäule, ihre Anwendung finden.
Ob es Sinn macht, den Muskel Iliopsoas zu tapen ist fraglich. Es handelt sich um einen in der Tiefe gelegenen Muskel, der selbst physiotherapeutisch sehr schwer zu palpieren (tasten) ist. Man findet jedoch regelmäßig auch Tape-Verbände oder sogenannte Kinesio-Tapes des Muskels Iliopsoas. Sie verlaufen diagonal von der Innenseite des Oberschenkels zur äußeren Partie der Hüfte.

Bursitis des Iliopsoas

Im Bereich der Sehne des Musculus Ilipspoas findet sich ein großer Schleimbeutel (Bursa), nämlich die Bursa Iliopectinea. Dieser Schleimbeutel grenzt außerdem an den Hüftknochen (Eminentia iliopectinea). Eine Entzündung des Schleimbeutels nennt man Bursitis.

Strenggenommen darf man also nicht von einer Bursitis des Iliopsoas sprechen, da es sich nicht um eine Entzündung des Muskels handelt. Schleimbeutel dienen der Druckumverteilung an Gelenken und vermindern die Reibung. Eine Entzündung dieses Schleimbeutels führt zu Schmerzen im Bereich der Hüfte, welche sich bei Belastung des Iliopsoas verstärken.
Da die Bursa sich in Nähe der Sehne des Muskels befindet, wird bei der Dehnung eben jener auch immer der entzündete Schleimbeutel mitgereizt.

Die Behandlung der Bursitis erfolgt zunächst konservativ. Belastungen und Sport sollten in der ersten Zeit vermieden werden. Kühlende Umschläge (beispielsweise mit Alkohol) haben sich bewährt und lindern die Beschwerden.
Außerdem finden auch in diesem Falle entzündungshemmende nicht-steroidale-Antirheumatika wie zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac ihre Anwendung. Die Hüfte sollte dennoch behutsam bewegt und gedehnt werden. Gar keine Bewegung führt nur zu Gelenkversteifungen und das wäre höchst kontraproduktiv. Sollte die Ursache der Bursitis bakterieller Natur sein, werden Antibiotika wie Ciprofloxacin und Gyrasehemmer verschrieben. Sollten die konservativen Maßnahmen keine Erfolge zeigen, wird der Schleimbeutel chirurgisch behandelt.

Die Funktion des Musculus iliopsoas

Als Muskel des Beckens wird der M. iliopsoas der Gruppe der inneren Hüftmuskulatur zugeordnet. Anatomisch betrachtet befindet sich der M. iliopsoas im sogenannten Retroperitonealraum, einem fettreichen Bindegewebsraum zwischen der hinteren Bauchwand und dem Bauchfell. Im Grunde genommen handelt es sich beim M. iliopsoas nicht bloß um einen einzelnen Muskel.

Der unter dem Namen M. iliopsoas bekannte Muskel setzt sich vielmehr aus dem großen Musculus psoas major, dem Musculus iliacus und dem kleinen Musculus psoas minor zusammen. Darüber hinaus wird der große Musculus psoas major weiter in eine oberflächliche und eine tiefliegende Schicht unterteilt.
Die einzelnen Bestandteile des M. iliopsoas unterscheiden sich vor allem durch ihren Ursprung. Die oberflächlich verlaufenden Anteile des Musculus psoas major entspringen im Bereich des zwölften Brustwirbelkörpers und der ersten vier Lendenwirbelkörper. Die tiefe Schicht dieses M. iliopsoas-Anteils hingegen entstammt den Querfortsätzen der oberen Lendenwirbel. Dem Musculus iliacus dient vor allem die sogenannte Darmbeingrube des Beckens (Fossa iliaca) als Ursprung. Beide Anteile des M. iliopsoas ziehen ausgehend von ihrem Ursprung durch die seitlich gelegene Lacuna musculorum und inserieren am kleinen Rollhügel des Oberschenkelknochens (Trochanter minor).

Die nervöse Innervation des M. iliopsoas erfolgt über verschiedene Äste eines Nervengeflechts im Bereich der Lendenwirbelsäule (Plexus lumbalis). Das sogenannte „Iliopsoas-Syndrom“ (Synonym: Psoas-Syndrom) gehört zu den häufigsten Erkrankungen im Bereich dieses Muskels. Schmerzen an der Vorderseite der Hüfte, die durch eine übermäßige Dehnung entstehen, gehören zu den typischen Symptomen des Iliopsoas-Syndroms. Darüber hinaus klagen betroffene Patienten häufig über Schmerzen im Lendenwirbelbereich, dem Unterbauch und den Oberschenkeln.

Funktion

Der große M. iliopsoas wirkt im Allgemeinen als Gegenspieler (Antagonist) der Bauch- und Gesäßmuskulatur. Die Hauptfunktion des M. iliopsoas liegt in diesem Zusammenhang in der Beugung des Hüftgelenks. Darüber hinaus erfüllt er eine wichtige Funktion bei der Aufrichtung des Oberkörpers ausgehend von einer Rückenlage. Die dabei durch den M. iliopsoas verrichtete Bewegung kann mit dem Einwerfen eines Balles beim Fußball verglichen werden. Eine weitere wichtige Funktion des M. iliopsoas verdeutlicht sich bei der Betrachtung des Laufvorganges.

Sowohl beim Laufen und Gehen, als auch beim Springen dient der M. iliopsoas der Bewegung des Beines nach vorne oben und auswärts. Ein möglicher krankheitsbedingter Ausfall des M. iliopsoas kann durch gezieltes Training anderer Muskelgruppen zumindest teilweise kompensiert werden. Seine Funktion als Beugemuskel des Hüftgelenks kann beispielsweise durch den Schenkelbindenspanner (Musculus tensor fasciae latae), den geraden Schenkelmuskel (Musculus quadrizeps femoris) und den Schneidermuskel (M. sartorius) übernommen werden. Im Zuge des Alterns kommt es im Bereich der Muskelfasern des M. iliopsoas bei vielen Menschen zu einer enormen Verkürzung. Aus dieser Strukturänderung ergibt sich eine altersbedingte Einschränkung seiner Funktion. Aus diesem Grund leiden viele ältere Menschen an Problemen beim Gehen. Darüber hinaus zeigt sich durch die zunehmende Verkürzung des M. iliopsoas oftmals eine Problematik beim Treppensteigen. Treten starke Bewegungseinschränkungen im Bereich der Hüfte bei jüngeren Patienten auf, so kann dies ein erster Hinweis auf das Vorliegen des sogenannten Iliopsoas-Syndroms sein.

Die betroffenen Patienten leiden in der Regel unter starken Schmerzen, die vor allem an der Hüftvorderseite, der Lendenwirbelsäule und den Oberschenkeln lokalisiert sind. Des Weiteren verdeutlicht sich diese krankhafte Überbelastung des M. iliopsoas oftmals durch eine akute Einschränkung der Funktion des Muskels.

Patienten, die am Iliopsoas-Syndrom leiden, weisen Schwierigkeiten beim Gehen, Laufen und Springen auf. Zudem zeigt sich die Beugefähigkeit des Hüftgelenkes in vielen Fällen als enorm eingeschränkt. Die Ursache dieser Erkrankung ist in den meisten Fällen auf eine Überbelastung oder falsche Bewegungsabläufe zurückzuführen. Aus diesem Grund lässt sich die Funktion des M. iliopsoas durch gezieltes Aufwärmtraining mit intensivem Dehnen lange aufrechterhalten. Darüber hinaus sollten Belastungsphasen des M. iliopsoas regelmäßig durch Ruhe- und Entspannungsphasen abgelöst werden.

Iliopsoastraining mit dem Expandern

Einleitung

Der Lendendarmbeinmuskel (M. iliopsoas) zählt zu den wichtigsten Muskeln unseres Körpers und übernimmt die Funktion der Beugung im Hüftgelenk, und somit das Anheben des Beines beim Gehen. Ältere Menschen leiden häufig unter einen verkümmerten Lendendarmbeinmuskel und haben infolgedessen Schwierigkeiten beim Treppensteigen. Ein gezieltes Training dieses Muskels sollte daher besonders im Trainingsplan älterer Menschen nicht fehlen.

Zum Training dieses Muskels eignet sich besonders der Einsatz eines Expanders, da ein spezielles Gerät für diesen Muskel noch nicht vorhanden ist.

Bei fixierten Füßen beim abdominal crunch im Bauchmuskeltraining wird dieser Muskel ungewollt mittrainiert.

Muskeln die Beim Bizeps Curl beansprucht werden

  • Lendendarmbeinmuskel (M. iliopsoas)
  • Vierköpfiger Schenkelmuskel (M. quadriceps femoris)

Bewegungsbeschreibung

Die Bewegung gleicht dem Treppensteigen. Der Expander wird zu einer Schlaufe verknotet und in Bodennähe befestigt. Das andere Ende wird am Knöchel des Fußes fixiert. In der Ausgangsstellung befindet sich das Bein hinter dem Körper gestreckt. Der Expander ist bereits gespannt, der Oberkörper leicht nach vorne geneigt.

Während der Bewegungsausführung wird das gestreckte Bein nach vorne aufwärts bewegt, bis ein rechter Winkel zwischen Oberschenkel und Unterschenkel entsteht. Die Bewegung sollte besonders in der Rückwärtsbewegung möglichst langsam und kontrolliert ausgeführt werden. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren können die Hände eine stabilisierende Funktion übernehmen.

Anwendungsgebiete

Gesundheitssport

Da diese Übung den Hüftbeuger trainiert, darf sie in keinem Trainingsplan des Gesundheitssports fehlen. Der Widerstand des Bandes sollte leicht gewählt werden, damit zwischen 25 und 30 Wiederholungen problemlos möglich sind.

Fitness

Da dieser Muskel funktional trainiert werden sollte, ist die Wiederholungszahl auch beim Fitnesstraining höher als bei anderen Übungen.

weitere Informationen finden Sie unter Fitnesstraining

Autor: Tobias kasprak Veröffentlicht: 09.01.2008 - Letzte Änderung: 25.07.2023