Musculus pectoralis major

Einleitung

Musculus pectoralis major heißt übersetzt so viel wie „großer Brustmuskel“-und damit ist auch schon ziemlich klar gesagt, um was es sich dabei handelt. Der Musculus pectoralis major stellt den größten und kräftigsten Anteil an unserer vorderen Schultermuskulatur.
Da er so groß ist, kann man ihn noch einmal in drei Anteile untergliedern: der Pars clavicularis (der Teil beim Schlüsselbein), der Pars sternocostalis (der Bereich an Rippen und Brustbein) und der Pars abdominalis (der sich in etwa über dem Bauch befindet).

Anatomie

Die Muskelfasern des starken Musculus pectoralis major ziehen fächerförmig von der Schulter aus Richtung Muskelursprung, also dahin, wo die Sehne verwachsen ist. Oben, wo der Muskelansatz ist, ist der Muskel in seinem Verlauf leicht eingedreht, sodass die ursprünglich unteren Fasern, die aus der Bauchregion kommen, am oberen Bereich der Crista tuberculi majoris, einem Knochenvorsprung oben am Oberarm, ansetzen und die vorher oberen Muskelfasern vom Schüsselbein nun am unteren Teil der Crista tuberculi majoris ansetzen.

Funktion

Hat man sich den Verlauf des gesamten Muskels und seiner einzelnen Anteile erst einmal verdeutlicht und nach Möglichkeit einmal mit dem Finger auf einer anatomischen Zeichnung verfolgt, ist dessen Aufgabe und Funktion relativ leicht zu verstehen.
Der Musculus pectoralis major ist zum einen für die Adduktion (Bewegung zum Körper) des Armes zuständig, insbesondere, wenn sich der Arm in der sogenannten Elevationsstellung befindet (also wenn der Arm bereits auf einen über 90°-Winkel im Schultergelenk angehoben ist).
Zum anderen übernimmt er die Einwärtsdrehung des Armes.
Die Pars clavicularis des Musculus pectoralis major ist insbesondere hilfreich beim Heben des Armes nach vorne, weil er dann den Rumpf bei fest fixiertem Arm an den Arm ziehen kann (wie es etwa bei Klimmzügen erforderlich ist).

Der Muskelursprung befindet sich, wie bereits erwähnt, an der Clavicula (dem Schlüsselbein), dem 2. bis 7. Rippelknorpel und am vorderen Blatt der Rectusscheide (womit der ordere Teil der äußeren Muskelhülle des großen Bauchmuskels gemeint ist).
Der Muskelansatz des Musculus pectoralis major ist an der Crista tuberculi majoris humeri (zu Deutsch: dem großen Oberarmhöcker). Innerviert wird der geamte Muskel über die Nerven Nervus pectoralis medialis und Nervus pectoralis lateralis.

Variationen

Da kein Mensch dieser Erde identisch aufgebaut ist, gibt es auch beim Bau des großen Brustmuskels etliche Variationen. Am ehesten kann es zu Verwachsungen mit dem Musculus latissimus dorsi oder dem Musculus deltoideus kommen, dann ist eine klare optische Trennung dieser Muskeln kaum möglich. Diese Verwachsungen sind nicht ungewöhnlich; sie kommen jedoch nur bei etwa 7 % aller Menschen vor.

Auch kann der Musculus pectoralis major auf einer Seite komplett fehlen. Dieser seltene Defekt wird dann als Poland-Syndrom bezeichnet.

Bedeutung

Wichtig ist der Musculus pectoralis major jedoch nicht nur, wie man vielleicht anfangs meinen möchte, für Sportler und Bodybuilder. Auch medizinisch und in kosmetischer Hinsicht ist er von großer Bedeutung. Bei der Brustaugmentation (also der Brustvergrößerung) entscheiden sich die Schönheitschirurgen oft dafür, das Silikonimplantat unter den Musculus pectoralis major zu implantiern, was eine bessere Fixierung und Formstabilisierung verspricht. Dies wird dann subpectorale Implantatlage genannt.

Auch für die Unfallchirurgen und plastischen Chirurgen ist der große Brustmuskel von Bedeutung. Gerade bei komplizierten und komplikationsreichen Bypass-Operationen kann es mitunter zu großen Defekten im Bereich des Brustbeines kommen, sodass es notwendig ist, den Musculus pectoralis major von seinen Ursprüngen am Brustbein zu lösen und sozusagen über den großen Wunddefekt zu legen, um eine rasche und problemlose Heilung der Wunde zu ermöglichen. Diese sogenannte Pectoralis-Lappenplastik kann man sowohl auf einer, als auch auf beiden Seiten durchführen.

Auch bei Brustkrebs in fortgeschrittenem Stadium spielt der große Brustmuskel eine wichtige Rolle. Denn auf Grund der anatomischen Nähe der Brust und des Muskels (das Brustgewebe liegt dem Musculus pectoralis major sozusagen vorne auf), breiten sich die bösartigen Krebszellen infiltrativ erst in den Brustmuskel aus, bevor sie in noch tiefere Schichten der Brustwand gelangen.
Um solch dramatische Verläufe zu vermeiden, ist es nach wie vor Goldstandard, regelmäßig die Brustkrebsfrüherkennung aufzusuchen und nach verdächtigen Veränderungen schauen zu lassen.

Musculus pectoralis minor

Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es am menschlichen Körper nicht nur einen großen Brustmuskel, sondern auch einen Kleinen, Musculus pectoralis minor genannt. Dieser stammt von seinem großen Bruder ab und wird von ihm komplett verdeckt (liegt also unterhalb des großen Brustmuskels).
Er hat seinen Ursprung am 3. Bis 5. Rippenknorpel und läuft dann aufwärts zum Processus coracoideus, dem Rabenschnabelfortsatz des Schulterblatts.

Dadurch ist er zum einen in der Lage, das Schulterblatt nach schräg vorne unten zu ziehen. Zum anderen ist er ein wichtiger Bestandteil der Atemhilfsmuskulatur, wenn man die Arme aufstützt und forciert tief Luft holen möchte. Durch ihn wird ein „Hochrutschen“ des Schultergürtels verhindert.

Der Musculus pectoralis minor wird ebenfalls von den nervi pectorales medialis und lateralis versorgt. Klinisch bemerkbar macht sich der kleine Brustmuskel, wenn er nicht mehr funktioniert. Dann ist es den Betroffenen nicht mehr möglich, die Arme zu überkreuzen oder die Hand von der geschädigten Seite zur Rückseite der anderen Schulter zu bewegen.

Dehnen

Bevor man sich Gedanken über das Trainieren des Musculus pectoralis major macht, sollte man überlegen, wie man ihn effektiv und sinnvoll dehnen kann. Denn für Fitness und einen sportlichen Lebensstil sind alle fünf Aspekte der motorischen Fähigkeiten unserer Muskulatur von Bedeutung:

  • Ausdauer
  • Kraft
  • Schnellkraft
  • Flexibilität
  • Koordination

Es ist wichtig, auf alle diese Bereiche zu achten und nicht etwa, wie bei vielen der Bodybuilder heutzutage leider zu beobachten ist, nur auf Masse und show-Effekte zu trainieren.

Erstellt man sich nämlich nun einen festen Trainingsplan, um sich sportlich etwas aktiver zu betätigen, ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr groß, dass mit der Zeit und durch die oft einseitige Beanspruchung einzelner Muskeln oder Muskelgruppen an den Trainingsgeräten zu einer Verkürzung der Muskulatur kommt, was dann wiederum zu Verspannungen, Fehlhaltungen und letztlich zu Schmerzen führen kann.
Von daher ist es mehr als ratsam, das eigentliche Trainingsprogramm um ein paar Dehnungsübungen zu erweitern und so die Koordination und die Beweglichkeit zu schulen und die Muskeln geschmeidig zu halten.
Denn ein verkürzter Muskel ist, auch bei noch so intensivem und ausdauerndem Training, gar nicht in der Lage, seine volle Leistungsfähigkeit zu entfalten.

Wenn wir jetzt über Dehnung des Musculus pectoralis major sprechen, ist es auch wichtig, den gesamten Schultergürtel mit einzubeziehen, da es in der Regel wenig sinnvoll ist, nur einen einzigen Muskel dehnen zu wollen (an Bewegungen ist ja auch nie nur ein einzelner Muskel beteiligt, sondern immer mehrere im Zusammenspiel). Eine verkürzte Brustmuskulatur kann zum Beispiel dazu führen, dass man an Kurzatmigkeit, Schulterschmerzen oder Schmerzen zwischen den Schulterblättern leidet.

Manchmal entwickeln Betroffene auch einen sogenannten Rundrücken (eine Hyperkyphose) auf Grund verkürzter Brustmuskulatur. Es liegt also nahe, den Musculus pectoralis major stets ausreichend zu dehnen und darauf zu achten, dass er sich gar nicht erst durch nicht-Belastung verkürzen und zu Problemen führen kann.
Das passiert in unserer heutigen Welt nämlich nur allzu schnell, da wir dazu neigen, alle Bewegungen vor unserem Körper auszuführen und die Arme eher selten auf die Rückseite des Rumpfes bewegen. Auch lassen wir oft die Schultern lasch nach unten hängen, anstatt sie dann und wann mal zu straffen und bewusst zueinander zu ziehen.

Eine effektive und einfache Übung für den großen Brustmuskel ist die Folgende: Man stellt sich aufrecht hin und hebt beide Arme horizontal vor den Oberkörper, wobei wir sie in den Ellenbogen anwinkeln. Dann ziehen wir die Schulterblätter soweit es geht zusammen und achten aber darauf, dass sie sich nicht heben, sondern schieben sie vielmehr nach unten Richtung Gesäß. Diese Position behalten wir für etwa 30 bis 60 Sekunden und entspannen dann wieder langsam.

Denn beim Dehnen gilt im Allgemeinen: Langsam die geforderte Position einnehmen und auch langsam wieder herausgehen. Man sollte sich schon fordern, aber eben nicht überfordern. Gut sind in der Regel 2 bis 3 Wiederholungen täglich.

Training

Lesen Sie hierzu auch: Brustmuskeltraining

Nun zum eigentlichen Training des Musculus pectoralis major. Die gesamte Brustmuskulatur zählt zu den großen Muskelpartien des menschlichen Körpers. Ist sie gut definiert und ausgeprägt, wird das von den meisten Menschen als sehr attraktiv empfunden. Um das (männliche) Idealbild des sogenannten V-Körpers zu erreichen, ist es daher unumgänglich, die Brustmuskulatur ausreichend zu trainieren.
Hier stehen vielfältige Übungen zur Auswahl. Um jedoch nicht nur den Muskel zu kräftigen, sondern auch für einen sichtbaren Aufbau an Muskelmasse zu sorgen, kommt man um das Training mit Gewichten nicht umhin.

Die wohl bekannteste und auch populärste Übung ist hier das Bankdrücken auf der Flachbank mit einer sogenannten Langhantel. Es ist eine sehr effektive Basisübung zum Trainieren des Musculus pectoralis major und baut gut Muskelmasse auf. Auch die anderen Anteile der Muskulatur der oberen Körperhälfte werden hierbei gefordert, zum Beispiel der Triceps und der vordere Schultergürtel.
Beim Bankdrücken stehen verschiedene Formen zur Auswahl, die jeweils unterschiedliche Teile der Brustmuskulatur im Fokus haben und verstärkt fordern.
Zunächst zum klassischen Bankdrücken. Hier legt man sich in einer stabilen Position mit dem Rücken auf eine Trainingsbank (es ist darauf zu achten, dass sowohl Gesäß und Schultern als auch der Hinterkopf gut auf der Liegefläche aufliegen). Die Langhantel sollte auf Augenhöhe in ihrem Ständer angebracht sein. Die Füße stellt man, um das Gleichgewicht besser halten zu können, zu beiden Seiten der Bank fest auf den Fußboden (ohne jedoch ins Hohlkreuz zu rutschen!). Die Hantelstange wird mit beiden Händen im gleichen Abstand rechts und links umfasst, die Schulterbreite ist eine gute Orientierungshilfe. Mit beinahe ausgestreckten Armen wird dann die Langhantel aus ihrer Halterung heraus und über den Brustkorb angehoben. Dann lässt man sie langsam herunter und atmet dabei tief ein. Die Hantel soll den Brustkorb nicht berühren, sondern knapp darüber schweben und man sollte auch federnde Bewegungen vermeiden. Gleichzeitig mit dem Hochdrücken der Hantel atmet man wieder aus und achtet darauf, die Arme nicht komplett durchzustrecken.
Damit die Ellenbogengelenke bei dieser Übung nicht zu sehr belastet werden, ist es ratsam, die Muskulatur nie vollständig zu entspannen, sondern die Arme stets in leicht gebeugter Position zu belassen. Am Beginn des Trainings ist es ausreichend, nur die Langhantelstange alleine zu drücken, später kann man sich dann Stück für Stück mit zusätzlichen Gewichten steigern.

Eine andere gute Trainingsübung ist auf der Schrägbank möglich. Die Übung gleicht hierbei dem normalen Bankdrücken komplett, mit dem einzigen Unterschied, dass man sie eben auf einer schrägen Bank ausführt. Hier gilt: je steiler der Winkel der Rückenlehne, desto stärker wird besonders der obere Bereich der Brustmuskulatur beansprucht. Auch wird die Stange senkrecht nach oben und recht nah am Kinn entlang geführt. Da diese Übung ein hohes Maß an Koordination erfordert, sollte man sich von einem Partner unterstützen und sichern lassen.
Ebenfalls äußerst effektive Trainingsgeräte für die Brustmuskulatur sind die Butterfly-Geräte. Da hier ganz gezielt der Musculus pectoralis major benutzt wird, ist es eine sehr beliebt Maschine bei Bodybuildern, um für eine maximale Definition der Muskeln zu sorgen. Es ist dabei wichtig darauf zu achten, dass der Sitz immer so eingestellt ist, dass Oberarm und Unterarm zueinander im rechten Winkel stehen und die Oberarme zur Körperachse ebenfalls in 90° gebeugt sind. Der Kopf, die Schultern, der Rumpf und das Gesäß werden in aufrechter Haltung an die Rücklehne gedrückt. In dieser Position ist die Brustmuskulatur maximal gedehnt. Das Polster wird von den Händen und Armen vor dem Körper zusammengeführt (vor allem für Trainingsanfänger ist diese geführte Art der Übung sehr gut geeignet). Nach und nach kann auch hier das benutzte Gewicht gesteigert werden, wobei aber immer darauf zu achten ist, dass der Oberkörper noch aufrecht ist und die Wirbelsäule immer die Rücklehne berühren kann.

Eine letzte, und wahrscheinlich auch die klassischste aller Brustmuskulatur-Übungen, ist der Liegestütz. Er eignet sich nicht nur sehr gut dazu, die Rückenmuskulatur zu stärken, sondern beansprucht auch den Musculus pectoralis major und minor und den Triceps. Da man hierbei keinerlei Geräte oder sonstige Hilfsmittel benötigt, kann man die Übung jederzeit und überall durchführen.
Beim Liegestütz ist es wichtig darauf zu achten, dass die Beine und der Oberkörper durchgestreckt sind und Gesäß und Schultern etwa eine Linie bilden. Die Füße werden leicht auseinander platziert und berühren nur mit den Fußspitzen den Fußboden. Die Hände sollten weiter als schulterbreit auseinander aufgesetzt sein und eine Linie bilden (sozusagen als gedachte Verlängerung der Schultern). Die Arme sind fast durchgestreckt (in den Ellenbogen leicht gebeugt), die Fingerspitzen schauen nach vorn und die Daumen sind nach innen gerichtet. Um die Handgelenke mehr zu schonen, kann man alternativ auch die Hände zu Fäusten ballen. Die Arme werden so weit gebeugt, bis die Brust beinahe den Boden berührt. Anschließend kehrt man zu Ausgangsposition zurück. Je näher man die Hände zueinander positioniert, desto stärker wird der große Brustmuskel trainiert.

Schmerzen

Brustschmerz ist, gerade bei älteren Männern, ein sehr brisantes Thema. Denn häufig wird mit einer schmerzenden Brust ein Herzinfarkt assoziiert-was ja auch in einer Vielzahl der Fälle dann der Fall ist. Es ist allerdings auch möglich, dass die Ursache der Schmerzen ganz woanders herrührt, nämlich vom Musculus pectoralis major oder minor. Diese beiden wichtigen Brustmuskeln sind durch unsere alltägliche Belastung und die oft ungesunde Körperhaltung bei Vielen von uns verspannt, verkürzt oder schlicht ungenügend ausgebildet. Durch das häufige Sitzen am Computer neigt man leicht dazu, die Schultern schlaff hängen zu lassen und unbewusst nach vorne zu ziehen, der Rücken fällt sozusagen in sich zusammen und die Brustmuskulatur verkümmert mit der Zeit.

Aber auch übermäßiges Training, wie Bodybuilder es betreiben, kann zu Brustschmerzen führen. Oft wird aus vermeintlich ästhetischen Gründen zu viel Wert auf das Training der Rückenmuskulatur gelegt und der Musculus pectoralis major dabei vernachlässigt.
Die Folge: Die Brustmuskeln verspannen sich und reagieren mit der Zeit zunehmend empfindlich auf Druck jeder Art.

Es kann natürlich auch vorkommen, dass eine schmerzende Brust durch eine Entzündung des Musculus pectoralis major bedingt ist. Diese Schmerzen werden dann von den Betroffenen oftmals vor allem beim Bewegen der Arme verspürt, die Brust fühlt sich insgesamt weich und empfindlich an und die Bewegungsfähigkeit sowie das Atmen sind mitunter eingeschränkt. Normalerweise kommt es jedoch eher selten zu einer Entzündung des Musculus pectoralis major.
Auch setzt sie nicht plötzlich ein, sondern entwickelt sich langsam und schleichend. Verursacht wird sie in den meisten der Fälle durch eine (unbemerkte und deshalb unbehandelte) Verletzung des Brustkorbes, zum Beispiel bei einer Quetschung oder einer Rippenfraktur. Oder es kam im Laufe eines operativen Eingriffes unbemerkt zu einer Verletzung des Musculus pectoralis major. Das kann zum Beispiel bei einer Brustkrebs-Operation passieren, wo großflächig im Bereich der Brustmuskulatur operiert werden muss. Der Musculus pectoralis major kann auch selbst von Krebs-Metastasen befallen werden und dadurch schmerzen oder als Folgeerscheinung einer rheumatischen Erkrankung betroffen sein.

Während es sich bei einer bloßen Zerrung der Brustmuskulatur nicht um ein behandlungsbedürftiges Problem handelt, da die Beschwerden normalerweise ganz von alleine wieder verschwinden, sollte man bei einem entzündlichen Vorgang jedoch vorsichtiger sein und einen Arzt aufsuchen.
Ist die Entzündung dann durch eine bakterielle Infektion verursacht, kann der Arzt Antibiotika verschreiben um diese einzudämmen, woraufhin die Entzündung meist schon nach ein bis zwei Wochen komplikationslos abgeklingt.

Hier ist eine gute Mitarbeit des Patienten unerlässlich, da er den betroffenen Musculus pectoralis major streng schonen und konsequent auf sportliche Betätigung verzichten muss. Sobald die Scherzen nachlassen, kann der/die Betroffene mit leichten gymnastischen Übungen beginnen, um die Bewegungsfähigkeit der Brustmuskulatur langsam wieder herzustellen. Hier jedoch nicht übertreiben und den Muskel zu früh überlasten, das dies sonst die Regenerationszeit nur unnötig in die Länge zieht.

Sollte ein akuter Riss des Musculus pectoralis major vorliegen, wie er in sehr seltenen Fällen bei aggressiven Kampfsportarten oder anderem Extremsport vorkommt, ist das ein Fall für den Chirurgen. Dieser kann dann den betroffenen Teil operativ wiederherstellen. Mit einer guten Physiotherapie ist es auch ohne weiteres möglich, die Verletzung folgenlos zu überstehen. Es empfiehlt sich dann im Anschluss natürlich, den eigenen Lebensstil und die Ausübung des Kampfsportes/Extremsportes zu überdenken und eventuell einzuschränken.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.10.2015 - Letzte Änderung: 25.07.2023